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Füchsin schrieb am 23. Februar 2004 um 15:44 Uhr (675x gelesen):
Hi!
Zu neuen Ideen inspirieren... Weiß nicht, aber ich schreib mal, was mir so einfällt.
Also das mit silbernen Kugeln, Weihwasser, Kreuzen usw. wie in den Filmen kann man vergessen. Es sei denn, die Symbole wurden rituell geweiht und bedeuten einem etwas - denn die Magie ist bekanntlich im Kopf... Demzufolge hätte jede Kultur ihre eigene Symbolik. Silber steht für Mond, Mondgottheit; ich nehme an, diese Gottheit bzw. die Psyche belebt den "Werwolf" und kann ihm daher auch das Leben wieder nehmen. (Stärke-Schwäche-Umkehrung.)
Werwolf, Wer-Tier:
Statt eines Werwolfes kann es jedes x-beliebige Tier sein. Ich glaube auch, es kommt aus der schamanistischen Tradition, (geistig) "in die Haut eines Tieres" zu schlüpfen und sein Wesen anzunehmen. Es kann aber auch nur so sein, dass der Magier seinen psychischen Körper (ganz oder teilweise) umformt zu einem (geistigen) Tier/Elemental und losschickt. Zu welchem Zweck auch immer. Ich denke mir, Dion Fortune hat so etwas mal als Negativerlebnis geschildert. In der Theorie müsste es auch möglich sein, seinen physischen Körper (weil ebenfalls nur Energie) umzuformen, aber die dazu benötigte Kraft und Kenntnis wäre ungeheuer und ich bezweifle daher, dass das Menschen können.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass mächtige Schamanen Elementale (d.h. psychisches Substanz) zum Krieg als Raubtiere aussenden können (mit der Tendenz, sich zu manifestieren?) oder aber dass sie Krieger in Trance einreden gekonnt haben, im Kampf geistig-imaginär zu solchen schlafwandelnden Raubtieren zu werden. (Ich denke mir, auch die fernöstlichen Kampftechniken kannten solches "sich Einfühlen" in Tieren.) Ich könnte mir auch vorstellen, dass solche Schamanen und Priester in der Steinzeit sich in Tierhäute (Jaguare, Bären, Wölfe, Rentiere, Krokodile...) hüllten, um zum "Tier zu werden" oder mit dem Totemtier Kontakt aufnehmen zu können. Wenn man sich nicht in Häute hüllen konnte, steckte man sich eben Federn und Federkränze auf (z.B. Adlerfedern).
Da diese archaiischen Kulte von anderen Vorstellungen überholt wurden, sanken sie in die Dämonologie ab und bilden in unserem Unterbewusstsein den Ramsch und Müllbereich. Aus den göttlichen Geistern wurden dadurch dämonische Geister. In manchen Sagen sind verfluchte Verstorbene verdammt, in der (psychischen) Form eines schwarzen Hundes z.B. vergrabene Schätze zu bewachen.
Zu den Totemtieren = Dämonen gehörte sehr wohl auch das Wildschwein - musste Herkules nicht den Augurias-Stall ausmisten, kämpften nicht Märchenfiguren immer wieder gegen das listige streitsüchtige und starke Wildschwein? Aber dann kam eine neue Tendenz auf (Ursprungsland: Persien, Zarathustra): dem Menschen Nützliches ist gut, dem Menschen Schädliches und Unreines ist böse. Damit wurden alles Nutzvieh, auch Hirsche, Schweine (mal +, mal -) etc. gut, alle die Beutekonkurrenten = Raubtiere oder Tiere wie der Geier "böse".
Vampire:
So wie der Schamane bewusst Elementale oder seinen psychischen Körper als (Raub-)Tier aussenden kann, kann er es auch als "Raubmensch"; nur mit dem Unterschied, dass Menschen das offenbar auch unbewusst tun: das Energie-Rauben. Vielleicht darum, weil der Mensch sich instinktiv NICHT als Tier sieht, sondern als Mensch, während der Schamane die Tierform geistig "bewusst" erschafft. Ein geistiger Raub-Mensch wird das vermutlich auch nach dem Tod vorerst bleiben, d.h. auch erdgebunden sein.
(Aurische Energieräuber können auch andere Energiefelder, Erdfelder etc. sein, aber das ist ein anderes Thema.)
Hier vermischt sich die archaiische Vorstellung, dass der Mensch IST, was er ISST, und bevor er sich nur in Häute hüllt, kann er sein Gegenüber gleich auffressen und sich so die Kraft (Mana) einverleiben. Später reduzierte sich das auf bestimmte Körperteile (z.B. das Gehirn). Das Blut galt in den archaiischen Kulturen als Träger der Wärme, des Feuers, des Sonnenfeuers, der Bewegung, des Lebens selbst. (Der verblutende Tote wurde kalt, starr und blass.) Man ernährte sich davon, man ernährte die Gottheit davon, man übertrug Energien mit Blut. Wer somit von einem anderen Energie stahl, stahl sein Blut und verleibte es sich ein. Raubtiere waren stark und schnell, weil sie viel Mana hatten. usw. Fleichhacker rühmten sich noch im 20. Jhd., ab und zu Blut von Schlachtvieh zu trinken u.a., gegen das "Mitgefühl" (d.h. sie verrohten. Verfielen der Müllhalde ihres Unterbewusstseins).
Daneben kam eine andere Idee auf: nicht das Fleisch, sondern die Knochen waren das Unsterbliche. Das Fleisch verweste, die Knochen blieben. Knochen waren somit ebenfalls kostbar: vor allem Schädel, Hörner, Zähne, Klauen. Sie waren Träger des Mana, verbanden mit dem Totemtier (daher Hirschgeweihe und Schrumpfköpfe in jedem Haus), verbanden mit den Ahnen. Ein Wesen, welches zu einem mächtigen Ahnen (d.h. jenseitige Gottheit) geworden war, war hier ein Skelett. Das verhätschelte, mumifizierte unversehrte Skelett war Träger des Mana des Ahnen, ein Bindeglied.
Wer das Blut vergoss, (oder soff,) nahm dessen Lebenskraft; wer die Knochen zerschlug, zerstörte die jenseitige Unsterblichkeit. Wer den Schädel seines Feindes besaß, machte ihn geistig zum Sklaven: ein MUSS für jeden Krieger bis ins Mittelalter hinein (in einigen Teilen Afrikas noch im 20. Jhd. geschehen!). Um einen (geistigen) Wiedergänger zu stoppen, musste man daher, so in der archaiischen Vorstellung, den Körper symbolisch zerstören (verbrennen, köpfen, die Gliedmaßen zerschlagen, besondere Organe wie Herz, Leber oder Hirn durchbohren etc.)
Aber halt, aber halt! Magie geht doch vom Kopf aus! Wir müssen uns kein Blut zuführen, um Energie zu tanken, (vornehmlich vom Sonnenlicht z.B.) und wir WISSEN, dass wir weiterleben, auch wenn unser Leichnam zersäbelt wurde. Ich habe oben geschrieben, was die primitiven Kulturen sich GEDACHT haben, nicht aber was IST. Vorstellungen und Erkenntnisse entwickeln sich weiter. Wir können uns geistig in Tiere einfühlen, ohne uns in Häute zu hüllen. Und wir müssen garantiert keine Gottheit mit Blutorgien und fleischliche Brandopfer "ernähren". Übrigens wurde uns übermäßiges Blutkonsum umbringen - durch den Eisenüberschuss. (Es gab tatsächlich Tierexperimente dazu.) Also nix mit realem körperlichen "Raubmensch mit Fangzähnen". Elementale? Negative "fliegende" erdgebundene Seelen? Energieräuber? Möglich.
Daneben gibt es natürlich reale Lichtphobien, Wahnvorstellungen, Scheintote, scheintote Zombies (durch Drogen), Kannibalen, Ritualmorde und Verbrecher im Blutrausch, die immer wieder mal in Erscheinung traten. Und die die "Vampirlegende" am Leben hielten.
Soweit meine Überlegungen.

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