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schön das die kirche das erkannt hat....
soki schrieb am 23. Februar 2004 um 8:39 Uhr (505x gelesen):

„Alles zu seiner Zeit“ Montag, 23. Februar 2004
Prälat Dr. Günter Assenmacher , Königswinter

„Gegen einen heißen Backofen kann man nicht angähnen.“ Dieser alten Redensart, verehrte Hörerinnen und Hörer, gibt die Kirche recht, wenn sie heute, am Rosenmontag - zumindest im Rheinland - nach den morgendlichen Messfeiern die Gotteshäuser schließt.

Das hindert nicht, dass auch in vielen Gläubigen, Geistliche keineswegs ausgenommen, der Jeck lebendig wird und sich von der Freude und dem Trubel dieser Karnevalstage mitreissen lässt.

Aber: Alles zu seiner Zeit und an seinem Ort! Auch wenn eine andere Praxis in den vergangenen Jahren immer populärer geworden ist und mein Wort sicher Widerspruch finden wird:
In die Kirche gehört der Karneval nicht.

Ganz gewiss könnten zahlreiche Belege beigebracht werden, dass die kirchlichen Autoritäten den Karneval lange und heftig zu bekämpfen und zu verbieten versuchten. Freilich – schließlich ließen sie ihm sein Treiben.

Denn, wie gesagt: „Gegen einen heißen Backofen angähnen kann man nicht.“ Hier, im Karneval – zumindest in seiner ursprünglichen, nicht bieder gezähmten Gestalt - bricht sich etwas Kreatürlich–Elementares seine Bahnen.

Vom Albern-Ausgelassenen bis zum Unheimlich-Dunklen, Ursprünglich-Leidenschaftlichen, Sinnlich-Chaotischen, dem Rausch, der Ekstase.

Oder, wie es einmal in einem Karnevalsschlager hieß: „Der liebe Gott weiß, dass ich kein Engel bin, ein kleiner Teufel steckt in jedem drin“.

Haben sie schon einmal gesehen, wie Kinder sich verhalten, wenn die letzte Unterrichtsstunde vor den Ferien vorbei ist; wenn sie ihre Taschen und Jacken greifen, aus den Klassenräumen rennen und einander schubsend und durcheinander schreiend aus der Schule stürmen? Wenn Abiturienten die letzte Prüfung erfolgreich hinter sich gebracht haben? Soldaten den letzten Tag des Wehrdienstes? Oder wenn Fußballer und ihre Fans vor Freude außer sich sind, wenn ein entscheidendes Tor fiel, das den Sieg bedeutete?
Da und in anderen harmlosen, unkontrollierten Situationen ist man klug beraten, sich nicht in den Weg zu stellen, sondern zuzuschauen, oder – wenn man mag – mitzumachen.

Einmal im Jahr ist Karneval. Dann gelten andere Gesetze. Dann werden vielerorts für ein paar Tage oder ein paar Stunden die Probleme des Alltags beiseite geschoben oder auf die leichte Schulter genommen.

Man darf in eine andere Rolle schlüpfen, die Größen von ihrem Podest holen, ihnen nicht nur einmal ungestraft die Wahrheit sagen, sondern sie sogar kräftig durch den Kakao ziehen.

Man ist nicht immer nur ordentlich und aufgeräumt, maßvoll und gefasst, sondern auch mal ausgelassen und übermütig.

Grenzen fallen, soziale Ordnungen werden zeitweilig aufgehoben; aus dem „Sie“ wird für einen Abend das „Du“; man kann etwas riskieren, weil alles ja „nur Spaß“ ist.

Wildfremde Menschen reichen einander den Arm, klinken sich ein und schunkelnd, gemeinsam singend und lachend gerät man immer mehr in Stimmung. Ist man erst mal dabei, braucht man sich nur noch davon tragen zu lassen.

Wer dieses Erlebnis nicht kennt, liebe Hörerinnen und Hörer, der wird es weder durch Worte noch durch Zuschauen begreifen. Diejenigen aber, die in diesen Tagen gerne jeck sind, sehnen sich ein ganzes Jahr danach.

Lachen, verehrte Hörerinnen und Hörer, ist eine hervorragende Medizin.

Der Karneval, das ist meine feste Überzeugung, gehört nicht in die Kirche.

Aber die Kirche hat gut daran getan und sie tut gut daran, ihm seine Zeit und seinen Raum zu lassen.

„Jeck, loß Jeck elans!“ – Auf Hochdeutsch: Narr, mach dem Narren Platz.

„Gegen einen heißen Backofen kann man nicht angähnen.“

aus einer radioansprache zum rosenmontag

einen schönen wünsch ich euch
sonnenkind



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