DELPHI´s Orakeldämpfe
Paganlord schrieb am 15. August 2001 um 18:32 Uhr (416x gelesen):
DELPHI´s ORAKELDÄMPFE
Quelle: Spiegel 17.7.01 - Plutarch, zwanzig Jahre lang Oberpriester in Delphi, dem wohl berühmtesten Orakel der antiken Welt, beschrieb, wie Pythia, auf dem Dreifuß hockend, den Inspirationen aus den göttlichen Dämpfen lauschte. Wissenschaftler konnten den Versen des Philosophen bislang wenig abgewinnen. Archäologen kannten weder einen Riss in der heiligen Erde noch irgendwelche berauschenden Ausdünstungen. Hatte Pythia etwa einen tranceähnlichen Bewusstheitszustand eingenommen. Jelle de Boer, Geologe an der Wesleyan University in Middletown (US-Bundesstaat Connecticut) untersuchte den Tempel. Das britische Wissenschaftsmagazin "Nature" berichtete, dass Wissenschaftler eine bisher unbekannte Spalte entdeckt hatten, die direkt unterhalb des Tempels und des Allerheiligsten verläuft. Die Bruchzone wird sowohl von aktiven als auch von ausgetrockneten Quellen unterbrochen. Gleichzeitig kreuzt die neu entdeckte Spalte die seit langem bekannte Delphi-Verwerfung direkt unterhalb des Tempels. An derartigen Kreuzungen werden die darüber liegenden Kalksteinschichten besonders durchlässig für Gase und Grundwasser. Somit könnten durch seismische Aktivitäten kohlenwasserstoffhaltige Dämpfe an die Oberfläche gekommen sein. Hätten die Wissenschaftler recht wäre Plutarch rehabilitiert. Den Beschreibungen des antiken Schriftstellers zufolge hatten die betörenden Ausdünstungen aus dem Erdinnern nicht nur einen süßlichen Geruch, ein tiefer Lungenzug führte mitunter auch zum Tod der Orakelpriesterin.

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- DELPHI´s Orakeldämpfe ~ Paganlord - 15.08.2001 18:32 (0)