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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Bin wieder da :-)
Torweg schrieb am 15. August 2003 um 13:55 Uhr (573x gelesen):
Und nun zu dir junger Freund, niemand weiß es doch besser als du, wo ich war. Du weißt, sie warten dort auf dich, du weißt es und ich weiß es. Du bist dort, jede Nacht in deinen Träumen, du kennst sie und sie kennen dich. Ich habe dich dort gesehen, Herr Rabenflügel und du warst nicht fremd dort. Du hast bei ihnen gesessen und sie haben deinen Worten gelauscht.
Oben, dort, im hohen Norden am großen Wasser, See und doch nicht See, auf einer Insel, Land und doch nicht Land, dort erwarten sie dich, an dem Ort, wo die Toten sind, leichtfüßig schreiten sie zwischen den Gräbern einher, sie blicken in unsere Augen und finden doch nur unsere Herzen dort und alles, was wir verbergen wollen aus Scham, aus Furcht, liegt offen und klar vor ihrem Blick und sie?
Sie lächeln, wissen, um unsere Ungeduld, die Sprunghaftigkeit, Wissen ist in ihrem Lachen, Gutmütigkeit und vielleicht ein wenig Neid, daß ihnen die Leidenschaft abhanden gekommen ist, in der Ewigkeit des Seelenfriedens. Und doch da ist Freude, dort wo dich die Sheela-Na-Gig mit offenen Armen empfängt, dort wo sie bei dem janusköpfigen Gott steht, ihre Hand ist über diesem Ort und mögen tausend Gräber, tausender Andersgläubiger dort sein, es ist ihre Hand, die ihn hält, Gold liegt zu ihren Füßen, doch keiner wagt, die Hand danach auszustrecken und als ich die alten Worte gesungen hatte, war Schweigen dort und Achtung, Wissen um die Alten und Wissen um die Worte. Sie kennen sie noch die Menschen dort und sie wissen um ihre Bedeutung.
Ich bin nichts, nur eine Stimme im Wind, die helle Glocke, die die Stunde schlägt. Frage nicht nach dem Ort, er ist in dir, der Crannog, du kennst sie besser als ich, sie ist deine Schwester und als solche fliegt sie in den Nächten neben dir, Rabe und Krähe, willst du mir sagen, daß du sie nicht kennst, die mächtige Morrhigan, die Bodbh, die Macha. Sie kennt dich, wie sonst könntest du diesen Namen tragen. Spürst du nicht ihre Hand über dir?
Sie sind dort und sie warten auf dich, warten, daß du dich einreihst in den Kreis und deinen Platz einnimmst in der Welt. Und doch, eile nicht, denn es ist noch Zeit und die Zeit wird dich an ihr Ufer treiben, wenn deine Zeit gekommen ist. Dann magst du sie sehen mit den Augen deiner Seele. Du weißt, wer du bist, und du selbst kennst deinen Weg. Er wird dich dorthin führen, wo das Wasser so klar wie der Himmel ist, wo der Wald blau sich in den Fluten spiegelt. Einst wirst du dort stehen, ein Trieb nun, bald ein Baum, ich kann es fühlen, ich weiß es und du weißt es auch.
Was bin ich, ein Bote? Ich weiß es nicht, hab ich das gesagt, sind es meine Worte? Ich weiß es nicht.
Du kennst deine Seele, du kennst den Ort, ich habe dich dort gesehen, und du warst niemals fort.

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