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Software:
Paranormale Software
Hab da gerade was gefunden... *grins*
Cornicula schrieb am 7. August 2003 um 8:04 Uhr (444x gelesen):
Betreff: Bedienungsanleitung für den Mann
DER MANN (Eine Original-Bedienungsanleitung) Auszug aus der Original-
Bedienungsanleitung, die Frau normalerweise mit der Verpackung wegwirft.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich für ein erstklassiges Produkt
entschieden. Dieses Exemplar des Erfolgsproduktes Der Mann (tm) wurde
mit größtmöglicher Sorgfalt hergestellt. Die Produktion beruht auf
Jahrtausende alter Tradition und Erfahrung. Noch heute wird dabei auf
den Einsatz von Maschinen weitestgehend verzichtet.
Garantie:
Dieses Produkt hat seinen Herstellungsort in einwandfreiem Zustand
verlassen. Sollten Sie dennoch Grund zur Beanstandung haben (häufige
Abstürze, Viren, Versagen des Joysticks), senden Sie ihn in der Original-
verpackung an den Hersteller zurück. Bei unsachgemäßem Gebrauch wird
keine Haftung übernommen.
Zubehör:
Zum Produkt Der Mann (tm) gehört gewöhnlich ein Auto, Handy und
Computer. Das Zubehör ist normalerweise ab Werk beigefügt. Im anderen
Falle wird es unaufgefordert gegen Rechnung nachgeliefert. Ohne die
Zubehörteile kann für das einwandfreie Funktionieren des Produktes
keine Gewähr übernommen werden.
Bedieneroberfläche:
Der Mann (tm) ist mit breiten Schultern, schmalen Hüften und festem
Po designt worden. Nach einer Million Jahre, in der das Produkt als
Jäger verwendet wurde, hat sich dieses Modell durchgesetzt. Plumpere
oder unauffälligere Modelle können auf Anfrage geliefert werden.
Funktionstasten und Touchpad sind bei allen Modellausführungen
identisch und für den robusten Gebrauch ausgelegt. Hauptfunktionstaste
und Steuerelement befinden sich in Form des Joysticks am unteren Teil
des Produktes.
Joystick:
Der Joystick gehört zum Standardzubehör des Produktes. Eine
zufriedenstellende Inbetriebnahme des Produktes ist nur mit vorhandenem
Joystick gewährleistet. Gewöhnlich wird er in unaufgebautem Zustand
geliefert. Verschiedene Varianten sind je nach Ausführungscharge möglich.
Der Joystick kann durch Berührungen und Komplimente einer weiblichen
Besitzerin aufgebaut werde. Durch abfällige Bemerkungen (Reset-Taste)
kann der Joystick jedoch für immer ruiniert werden.
Inbetriebnahme/Starten:
Der Mann (tm) wird mit Startautomatik ab Werk geliefert. Dazu gehört,
dass er seine Gen-Informationen weitergeben will, bevorzugt an Userinnen,
die jung und fruchtbar wirken. Gewöhnlich braucht er eine Starthilfe.
Zwar blitzt von alleine der Bildschirm, er gibt quakige Töne von sich
und blinkt heftig, aber über solche Features kommt er nur hinaus, wenn
die Frau ihm aufmunternde Infrarotsignale über ihre Augen zukommen lässt.
Betriebssystem:
Der Mann (tm) läuft immer noch auf dem steinzeitlichen DOS der Jäger
und Krieger. Eine Million Jahre lang war er auf Ballerspiele programmiert.
Entsprechend gehört es zu den Funktionen seines Betriebssystems, im Auto
zu Rambo zu werden, zu Hause aber alleine und schweigsam auszuharren und
in Gruppen (ab 2 Personen) Befehle zu geben. Es fällt ihm schwer,
gemeinschaftliche Funktionen auszuüben. Bei dauerhafter Inanspruchnahme
neigt er zu Überhitzung, wird nervös und gibt Warnmeldungen aus ("zu viel
Nähe", "zu eng"). Um sich in der Partnerschaft mit seiner Userin wohlfühlen
zu können, muss er gelegentlich abgeschaltet werden und ganz still und
unangetastet in seinem Zimmer bleiben dürfen.
Festplatte:
Auf der Festplatte befindet sich vorinstallierte Software, mit der er
auch anspruchsvolle Aufgaben zu lösen versucht. Zu diesen Programmen
gehört die Leistungsorientierung. Über den Appell an seine Leistung ist
er steuerbar. " Ich finde es toll, wie du deine Gefühle ausdrücken
kannst, das ist ungewöhnlich für einen Mann". So ein Kompliment hat
zur Folge, dass er von jetzt an versucht, seine Gefühle auszudrücken.
Auf Kritik reagiert er feindselig, auf Lob enthusiastisch. Das ist der
Vorteil uralter Software: Sie folgt einfachen Mechanismen.
Tonwiedergabe:
Mit der Tonwiedergabe sind Userinnen oft unzufrieden. Selbst die neueste
Chipgeneration zeigt nur anfangs Audioeigenschaften. Mit selbststartenden
Werbeprogrammen ("autorun") tönt Der Mann (tm) zu Beginn reichlich
und unaufgefordert. Später immer weniger. Er verträgt keinen längeren
Datenaustausch. Ausnahmen: wenn er ein Erfolgserlebnis hatte. Dann
ist er zur Tonwiedergabe bereit.
Programmieren:
Weil Der Mann (tm) auf einem älteren Betriebssystem läuft, lässt er
sich nur beschränkt programmieren. Er will einfach nur seine Routine-
operationen abspulen. Zwei Elemente seines Basic Input-Output-Systems
(BIOS) sind für das Programmieren wichtig: seine hierarchische
Denkstruktur und seine Zielorientiertheit. Er ist nur über Zielvorgaben
programmierbar. Ziel vorgeben, an seine Lösungskompetenz appellieren,
dann arbeitet er nützliche Anwendungen aus.
Instandhaltung:
Der Mann (tm) tut wenig für seine Instandhaltung. Er will nicht zugeben,
dass etwas bei ihm nicht in Ordnung sein könnte. Deshalb scheut er den
Reparaturfachdienst. Er glaubt, seine Funktionen durch Willensstärke
erzwingen zu können. Deshalb wirft ihn schon ein Schnupfen aus der
Bahn. Er ist nicht kontrollierbar und macht ihn schwach. Auf Trost
reagiert Der Mann (tm) allergisch; denn Trost betont seine Schwäche.
Vielmehr sehnt er sich nach Bewunderung, dafür, dass er ein schweres
Leiden durchsteht. Das führt zum schnelleren, fehlerlosen Neustart.
Entsorgung:
Wenn das Modell veraltet ist oder häufig abstürzt, sollte es entsorgt
werden. Über den Zeitpunkt entscheidet die Userin. Der Mann (tm)
kriegt den Zeitpunkt häufig nicht mit. Warnzeichen und Alarmsignale
können von seinem veralteten Betriebssystem nur schwer erfasst werden.
Sobald sie von Trennung spricht, fällt er aus allen Wolken und fühlt
sich als Versagermodell, möchte einen Restart und alles besser machen.
Darauf sollte sich die Userin nicht einlassen. Es handelt sich um sein
Autoren-Werbeprogramm, das aktiviert wird, weil sie sich entzieht.
Wenn sie bleibt, erlischt es bald wieder und er schaltet erneut auf
Energiesparmodus.
Rücknahme durch die Hersteller:
Insgeheim misst Der Mann (tm) jede Frau an seiner Mutter. Deshalb ist
es sinnvoll, ihn zu seiner Mutter zurückzuschicken, wenn seine
Performance den Versprechungen im Prospekt nicht entspricht. Leider
sind immer weniger Herstellerinnen bereit, ihr eigenes Produkt zurück-
zunehmen. Das liegt häufig daran, dass sie noch ein älteres Exemplar
aus fremder Herstellung an der Backe haben. In der Regel allerdings
erleidet dieses weit ältere Modell vor ihr den totalen Festplattencrash.
Erst dann ist sie für die Rücksendung ihres eigenen Produktes dankbar.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit Dem Mann (tm).

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Diskussionsverlauf:
- Hab da gerade was gefunden... *grins* ~ Cornicula - 07.08.2003 08:04 (1)