Die gemeine Erdkröte
Fünkchen schrieb am 2. Juni 2003 um 21:20 Uhr (1075x gelesen):
Hallo Claire,
das mit den Kröten hat vermutlich den selben Grund wie die Verwendung von Fliegenpilzen, Stechapfel oder Alraunen: die psychoaktive Wirkung.
Bufo bufo (Erdkröte)
Verbreitung:
Mittel- und Nordeuropa (ausser Irland, dem nordöstlichen Skandinavien und einigen Mittelmeerinseln), im Süden durch Unterarten vertreten.
Lebensraum:
Waldungen, Gebüsche, Höhlen, zur Eiablage in Seen und Tümpeln. Überwinterung in Erdhöhlen unter Baumwurzeln und Steinen. Sehr anpassungsfähig.
Drogen:
Gelegentlich gelangt die Haut von bufo alvarius (Sonorische Wüstenkröte) in den Handel.
Inhaltsstoffe:
Bufotoxin, Bufotalin, Bufotenin (alles Derivate des Neurotransmitters Serotonin, Bufotenin isomer zu Psilocin)
Geschichte:
Krötenhautsekrete waren früher oft Bestandteil von Hexenrezepten, wie z. B. in Shakespeares „Macbeth“ erwähnt.
Traditionelle Verwendung:
Quellen berichten vom Rauchen des Giftes von bufo alvarius.
Medizinische Verwendung:
Bufodienolide werden gegen Karzinome im Hals-Rachen-Raum eingesetzt.
Wirkung:
Das Drüsensekret wirk ätzend und reizt Mund- und Nasenschleimhaut. Bufotenin hat blutdrucksteigernde Eigenschaften und wirkt halluzinogen. Schwach giftig. Im gehirn kommt es bei manchen Menschen durch ein bestimmtes Enzym zur Umwandlung vom natürlichen Serotonin in Bufotenin. Bei sn Scjizophrenie erkrankten Menschen wird Bufotenin im Gehirn angereichert.
(Quelle: Andreas Alberts / Peter Mullen: Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere. )
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