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Re: Heidengrab
Jassu schrieb am 27. Januar 2003 um 10:30 Uhr (480x gelesen):

Das Verbrennen war nicht standesbedingt, sondern hing von der Kultur ab. Über die Kelten weiß ich nicht *ganz* so viel, aber soweit ich weiß, gehen die meisten sog. Hünengräber auf die Kelten zurück.

Die Germanen hingegen haben teilweise durchaus auch ihre Könige verbrannt, selbst wenn sie hinterher noch Grabhügel errichteten. Allein im angelsächsischen Epos "Beowulf" sind schon zwei verschiedene Bestattungsarten beschrieben: Ein König wird in einem reich bestückten Schiff bestattet, das man dann einfach aufs Meer hinausschickt - und Beowulf selbst wird erst verbrannt, dann wird ein Grabhügel errichtet.
Das allein deutet schon darauf hin, daß es allem Anschein nach *keine* einheitliche Art der Bestattung gab. "DAS Heidengrab" an und für sich gibt es schlichtweg nicht - zumal der Begriff Heide sich ja gemeinhin auf alle Nicht-Christen erstreckt.

Die Besessenheit hinsichtlich der "Unversehrtheit" des Leichnams und das daraus resultierende jahrhundertelange Verschwinden der Verbrennungs-Praxis in Europa ist übrigens eine Folge der Christianisierung. Im Gegensatz zu den heutigen, neo-platonistischen Vorstellungen vom Leib-Seele-Dualismus hielt die Kirche nämlich lange Zeit am Glauben an die körperliche Auferstehung fest. (Deshalb durften u.a. auch keine Leichen seziert werden.) Alle Menschen sollten quasi am Tag des jüngsten Gerichts wieder aus ihren Gräbern auferstehen, in genau der Form, in der sie begraben worden waren.

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