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Danke für Deine Antwort
Nic schrieb am 30. Dezember 2002 um 22:35 Uhr (543x gelesen):
O.K. :-) Mit Deiner Herleitung kann ich leben; sie ist mir auch nicht neu...Es ist immer wieder faszinierend für mich, was hier im Forum für Welten aufeinander treffen :-)
Wenn ich es ganz streng betrachte - obwohl ich "Lüge" erst einmal sofort von mir weisen möchte - bediene ich mich doch auch der Lüge, nämlich der 'geschaffenen Atmosphäre', und damit ein Stück weit der Illusion: Zwar läge es mir fern, zu behaupten, ich spürte etwas, nähme etwas wahr, und dem sei dann gar nicht so, jedoch sind auch die äußeren Formen, die man wählt, um Meditationen, Rituale oder Formen des Gebets abzuhalten z u n ä c h s t an den Augenschein gebunden; ich brauche oft äußere Formen, um meinen Geist auf die andere Ebene einzustellen. Das heißt, ich schaffe eine Stimmung, die zu Beginn noch nicht mit meinem Geist überein-stimmt und erst im weiteren Verlauf des Rituals z.B. eintritt, bzw. wächst.
Dennoch bleibt Deine Sichtweise in letzter Konsequenz mir selbst fremd, auch, wenn sie nachvollziehbar ist, denn ich bin der Meinung, dass es einen Unterschied gibt zwischen Phantasie, Einbildungskraft, Verwandlung und Übertreibung, (Selbst-)Täuschung, Verkleidung.
Wenn Du vom Sprachgebrauch ausgehst, spiegelt Sprache lediglich ein gesellschaftliches Bewusstsein - und da ist die weibliche grammatikalisch richtige Substanivendung genauso wenig im Gebrauch wie eine eigentlich ebenso notwendige Differenzierung zwischen einem Mr. Copperfield und einem "echten" Magier. Diese letztgenannte Sprachgewohnheit hängt noch sehr stark mit der christlich-abendländisch verzerrten Wahrnehmung solcher Weisheitslehren zusammen.
Gehst Du mit Deiner Argumentation von Märchen aus, so muss ich Dir sagen, dass es da eindeutige Manipulationen aus der christlichen Richtung gab, welche Hexen schließlich und endlich auf eine Weise darstellten, wie man sie bei Grimm und Co heute vorfinden kann. Es ist traurig, was da aus den Gestaltungen der Muttergottheit gemacht worden ist...und aus der "weisen Alten"...Die Lüge, die Täuschung, der Betrug also kamen erst viel später hinzu...
Was Hermes betrifft: Sein Name kommt von "Hermaion", was soviel heißt wie "glücklicher Fund" - und aus diesem Grunde haben sich auch Diebe und Betrüger an ihn gewandt...Der Begriff vom "glücklichen Fund" ist nun einmal ein dehnbarer :-) und die Menschen erhofften sich von ihm alle Glück und Reichtum. Hermes selbst mag listig gewesen sein - doch bedient hat er sich meines Wissens nur der Fähigkeiten, die er tatsächlich besaß.
Zum Tarot möchte ich sagen, dass ich solche Decks mit dem Magier als Gaukler kenne, gebe aber zu bedenken, dass für den zeitgeschichtlichen Hintergrund des Motivs kaum jemand so vogelfrei und ungebunden war wie ein Gaukler, der reiste und somit mehr erfuhr, kannte, sah...Der Schwerpunkt der Deutung ist meines Erachtens ein anderer: Die Freiheit, zu wandeln, zu ver-wandeln und zu reisen zwischen den Welten. Der Hut des Gauklers ist bei manchen Darstellungen in der Form einer liegenden 8 auf dem Kopf platziert, was auf Unendlichkeit hindeutet. Stets weist seine linke Hand nach oben, um zu zeigen, dass er die kosmischen Gesetze kennt und einhält; die rechte Hand weist nach unten, weil er das alles auf der Erde manifest werden lassen und umsetzen kann. Der Stab, den der Magier auf allen Darstellungen, die mir bekannt sind, in der Hand hält, ist ein Stab der Würde, der Macht und der Willenskraft...Ein lügender Magier verlöre seine Würde und verstieße auch gegen ewige Gesetze. seien Macht schöpft sich aus der Authentizität. Diese Karte steht also, allgemein gesprochen, für die Fähigkeit, sich ganzheitlich zu verändern, das Leben in die Hand zu nehmen und es aktiv zu gestalten. Diese Gestaltungsfähigkeit speist sich aus Wollen, Wissen, Wagen, Schweigen. Von Lüge sagt diese Karte nichts, es sein denn, man betrachtet ihre Schattenseite: Dann ist sie eine Warnung vor Scharlatanerie, Prahlerei und Anmaßung.
Ohne die vier zuvor genannten Grundvoraussetzungen ist die reine Kraft der Magie, wie ich glaube sie beschreiben zu dürfen, nicht umsetzbar...
Es grüßt freundlich über die Kluft hinweg ;-)
Nic

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