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@all
Irnann* schrieb am 18. Dezember 2002 um 21:25 Uhr (499x gelesen):

Hi,

ich habe mir erlaubt einen Beitrag aus einem anderen Forum zu kopieren und hier reinzustellen.

Grüße
Irnann*


Diskussionsforen sind Tummelplätze für Schwätzer
Wenn Menschen reden, finden sie zueinander. Im Internet ist das anders. In Diskussionsforen reden sie vor allem aneinander vorbei. Ganz vorne dabei: Quasselstrippen, Maulhelden, Besserwisser und Selbstdarsteller.
Diskussionsforen ziehen Leute an, die im richtigen Leben nichts zu sagen haben. Im Web dürfen sie endlich - nämlich jeden noch so wertlosen Geistesmüll in Buchstaben giessen und die Aufmerksamkeit geniessen, die ihnen im normalen Leben verwehrt bleibt. Die scheinbare Anonymität bietet ihnen Schutz und verleitet zu schlechten Umgangsformen. Die fehlende unmittelbare Rückkopplung mit dem Gegenüber wird als "stillschweigende Zustimmung" interpretiert.
Bildschirm-Diskussionen werden mit "echten" Diskussionen verwechselt. Eine fatale Illusion. "Echte" menschliche Kommunikation besteht zu einem grossen Teil aus dem Austausch von Meta-Information: Betonung, Lautstärke, Körperhaltung, Gesichtsausdruck ergänzen die gesprochenen Worte, und erst daraus ist eine korrekte Informationsaufnahme und -Verarbeitung möglich. In der Netz-Kommunikation bleibt allein das Wort übrig. Mißverständnisse sind die logische Folge, zumal nur die wenigsten Menschen mit der präzisen Ausdrucksweise eines Schriftstellers gesegnet sind. Das Differenzierungsvermögen der Forenschreiber beschränkt sich häufig auf die unterschiedliche Anzahl von Klammern ihrer Smileys.

Nur ein Bruchteil aller Beiträge in Diskussionsforen beschäftigt sich mit "ernsthaftem" Gedanken- und Informationsaustausch - und selbst dort ist niemand davor gefeit, dass nicht plötzlich ein selbsternannter Superclown daherkommt und eine unglaublich witzige Bemerkung darunter setzt. Verwandt ist diese Spezies mit dem ebenso unerträglichen Besitzer des letzten Worts. Aber keine Bange: Nach jedem Schreiber, der das letzte Wort haben möchte, wird es einen geben, der das "letztere" Wort verlangt. Ein schier endloses Gebabbel: Die Leute hoeren einfach nicht mehr auf, zu diskutieren - selbst wenn der rote Faden bereits lange verloren ist.
Oder die Quoting-Sezierer: Selbsternannte Superbesseralleswisser, verhinderte oder verkrachte Soziologen, die jede einzelne Zeile eines Fremdbeitrags zitieren, analysieren und kommentieren - während sie den Kontext völlig verloren haben oder zu erfassen nicht in der Lage sind.
Und wehe, ein Neuling stellt eine "falsche" Frage oder verstoesst gegen die Netiquette: Ruckzuck pruegeln die "Alten" mit 25 oberlehrerhaft zurechtweisenden und beschimpfenden Beitraegen auf ihn ein.
Ein Betreiber muss fortwährend kontrollieren, ob die Nutzer wenigstens die wichtigsten Spielregeln einhalten - dass sie die Hausordnung wenigstens einmal in ihrem Leben lesen, sollte man allerdings nicht erwarten. Eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für Menschen mit zuviel Zeit - oder zu wenig Freunden. Mit Kommunikation hat das alles meist wenig zu tun. Je mehr Worte, desto weniger Sinn. (pb)
Wenn Ihnen diese Argumente einseitig vorkommen - das ist Absicht. Die Streitaxt vertritt immer eine fiktive Meinung. Meinungen bitte an
team@drweb.de.









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