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re: Kontrolle
Asherah schrieb am 29. Oktober 2005 um 11:31 Uhr (882x gelesen):
Ja, Kontrolle ist sicherlich ein Thema.
Du beschreibst nun Dich in der Schwangerschaft... bei mir war es zwar nicht das Ego, sondern was anderes... aber davon abgesehen, kenne ich es, wenn man einfach was total verrücktes tut, mit dem Leben fließt etc. Ein wirklich gigantisches Gefühl. Bloss sagst Du auch, Du seist vorher auch anders gewesen, jetzt in der Schwangerschaft sei das so.Daraus schließe ich, dass Du jetzt auch in einem "Ausnahmezustand" bist und auch nicht sagen kannst, dass es immer so bleibt.
Will sagen: Ich kenne es wohl, aber man kann es kaum oder nur schwerlich immer aufrecht halten. Wobei es für mich ohnehin mit einem bestimmten Gefühl von Richtigkeit und Bestimmung daher geht. Die besten Entscheidungen meines Lebens waren allesamt so spontan und eigentlich total verrückt... und auf diese bestimmte Gefühl höre ich auch noch immer. Manchmal durchzuckt einen so ein Geistesblitz... und dann ist selbst mir der Verstand scheiß egal. Aber dazu muss dieses Gefühl, dieser Geistesblitz erst mal kommen.
Und mit der Kontrolle gibt es derweil ein anderes Problem: Für mich selbst kann ich es fließen lassen, aber ich misstraue anderen. Ich habe es lange, lange Zeit getan, und ich will nicht die Verantwortung für die Fehler anderer übernehmen. Sind wir wieder bei der Eigenverantwortung, die ich ja auch unbedingt haben will. Ich mache meine Fehler lieber alleine.
> Eines am Rande: Du hast eine Aversion gegen Ärzte und wirsrt Neurobiologin? Das ist spannend!
Das ist typisch für mich. Es behaupten ja auch viele dass Esotherik und Naturwissenschaft sich beißen, ich für mich habe schon immer beides verbunden.
Aber als Neurobiologin macht man Verhaltensexperimente mit Ratten um darauf auf Menschen zurück zu schließen...usw. Grundlagenforschung und sitzt nicht den ganzen Tag von kranken Menschen umgehen etc. etc. etc. Ganz anderes Arbeitsfeld. Schließlich will ich ja KEIN Neurologe werden. Das ist ein Unterschied.
Also ich habe nicht einmal EINE schlechte Erfahrung gemacht mit Schulmediziner, sondern meines erachtens nach ausschließlich. Natürlich, Knie-OP oder z.B: Beinbruch, da muss man hin. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber man muss dann so unendlich viel Zeit aufbringen von Arzt zu Arzt und Co bis man mal jemanden findet, mit dem man klar kommt. Hab nur einmal einen Mediziner gesehen in einem KH, den ich wirklich sympathisch und vertrauensvoll fand. Und Kinderärzte. Mei, die sind alle so toll... bei bisher jedem Kinderarzt mit dem ich mit der Tochter war, würde ich am liebste selbst hingegen, wenn es ginge.
Das ganze hat auch sicher was damit zutun, dass Schulmediziner auch nur Menschen mit einem Ego sind... und - meines Erachtens - bei diesen meist ein sehr großes Ego. Wenn ich mir dann die Medizin-Studenten an der Uni anschaue... oder anderes "Wissen" (extra in "...") die sich ansammelten, scheinen sich die Vorteile nur zu bestätigen und zwar immer und immer wieder.
Am schlimmsten finde ich, dass ich meist recht genau weiß was mit meinem Körper los ist, aber dem Gefühl des Laien ja nicht geglaubt wird. Was mußte ich mich mit der Frauenärztin streiten...aber mein Mutterinstinkt war 100 mal besser als ihre Schulmedizin. Angefangen mit der Schicksalverarschungsnummer dass ich a) schwanger wurde als ich meine Tage hatte und b) bis nach der Abtreibungsfrist (ich wollte wirklich nicht!) meine Tage bekam. Die Ärztin blieb bis zum Schluss überzeugt, dass ich gelogen hätte. Dann hatte ich Senkwehen, ich wußte, das Kind kommt in zwei Wochen. Nein, Blödsinn. sagt sie. Erst in vier. Ich behielt auf den Tag genau recht...Noch besser ist das Beispiel, dass ich vor der Geburt gar keine Angst hatte. Absolut null. Ich wußte, es geht schon irgendwie...aber sobald mich die Ärzte in ihren Fingern hatten, war es nur noch ein Alptraum. Bei der Knie-OP genauso... kein Arzt hat einem die Wahrheit gesagt... usw.
Es gibt nur wenige, die wirklich (noch) das Ideal des HEILENS haben... Ich weiß, die GIBT es... aber ich hab noch keinen gefunden. Z.B. wegen der Arthrose. Nach einem Umzug fand ich einen guten Arzt. Okay, auch der hat nicht ZUGEHÖRT und so genuschelt, dass man ihn kaum verstand. Aber er hat sich wirklich so viel Mühe gegeben wie keiner zuvor. Zu dem werde ich aber auch nicht mehr gehen. So hat er mir so eine elektrostimulations-Gerät gegeben... 3 mal täglich 30 min, und ich sagte ihm gleich, dass ich damit nicht kann... (ich bin so schrecklich sensibel auf Mikro-Ströme... und auch einer der Patienten, die das Magnetfeld im Kern-Spin auch spürt, auch wenn so mancher Arzt behauptet man KÖNNE nichts spüren...)...war ja lieb gemeint von dem Arzt... aber ich konnte es einfach nicht anwenden. (Hab es versucht, ja...ging nicht). Und dann hat er mir ständig eine homöpathische Spritze empfohlen. Klang ja wirklich gut. Aber sie hätte 100 Euro gekostet... die ich nun mal nicht hatte damals. Das war ihm egal. Er hat immer nur wieder das empfohlen, aber wenn ich halt das Geld nicht habe... ?! Also, der hat sich zwar Mühe gemacht... aber halt nicht zugehört.
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Diskussionsverlauf:
- Arthrose ~ Asherah - 27.10.2005 22:17 (23)