Re: Hund das bellen abgewöhne
Rebecka schrieb am 28. Februar 2005 um 12:32 Uhr (660x gelesen):
Hallo, Irene!
Hunde bellen notorisch, wenn sie das Gefühl haben, die Verantwortung für das Rudel ganz allein tragen zu müssen. Da wird die Vorbesitzerin schon einiges falsch gemacht haben.
Bei dem Alter wirds jetzt schwer, aber Du kannst folgendes versuchen:
Wenn die Hündin anschlägt, stehe auf, befiehl ihr sich hinzusetzen, gehe dorthin, von wo die Störung kommt, schau nach, was es war und dann sage zur Hündin: "Gut gemacht!" Zeige, dass Du Dich um Störenfriede, Eindringlinge und Bösewichte kümmerst! Du bist das Alphatier, und wenn die Hündin das begriffen hat, kann sie sich endlich entspannen, weil jetzt die Verantwortung für das Rudel nicht mehr auf ihren zarten Schultern ruhen muss.
Das ist wirklich wichtig, dass Du das machst, auch wenn sie nachts bellt.
Achte auf das Dogmanshipping, dass die Hündin nie zuerst zu fressen bekommt, sondern Du vorher immer selbst eine Kleinigkeit isst. Wenn Besuch kommt, lass sie ruhig anschlagen, aber gib ihr ein "Sitz!"-Kommando und lass sie dort sitzen, wo sie die Tür beobachten kann. Gehe zur Tür und begrüße Deinen Gast und lass die Hündin den Gast erst dann begrüßen, wenn Dein Begrüßungsritual abgeschlossen ist.
Deine Hündin hat Angst. Du kannst ihr die Angst nur nehmen, wenn Du Dich selbst um die Sicherheit des Rudels kümmerst, also die Führungsposition übernimmst - in jeder Hinsicht. Das bedeutet auch Unterricht! Beschaffe Dir ein gutes Buch, wie z.B. das von Manfred Baat "Der richtige Umgang mit dem Hund" und trainiere die Hündin täglich 30 Minuten.
Das Alter ist natürlich ein kleines Problem, aber auch ältere Hunde lernen dazu.
Schlage Deinen Hund nicht, werde nicht zu häufig laut. Es ist sehr wichtig, dass Du nur dann laut wirst, wenn es sich wirklich um eine extrem gefährliche Situation handelt. Flüster lieber. Dein Hund bellt? Geh zur Tür, öffne sie, schau nach, was ist, dreh Dich um und sage: "Das hast Du gut gemacht" und dann schließe die Tür wieder und gib dem Hund ein "Bei-Fuß"-Kommando und geh mit ihm, resp. ihr, zurück zum Sofa oder Bett oder von wo Du gerade gekommen bist. Sprich leise und absolut ruhig.
Außerdem solltest Du hin und wieder mit dem Hund flüstern. Sie wird laut, weil sie sich nicht gehört fühlt. Antworte ihr, wenn sie bellt, aber sprich leise. Achte ihre Laute. Wenn sie stöhnt, seufzt, was auch immer, so sprich mit ihr. Zeige ihr, dass Du sie hörst und auf sie aufmerksam bist.
Halte diese Anweisungen unbedingt durch.
Ferner: Lass die Hündin niemals vor Dir einen Raum betreten. Gehe immer als erste hinein. Wenn Du von einem Spaziergang mit ihr zurück kommst, lass sie sich hinsetzen, schließe die Tür auf und gehe entweder mit ihr bei Fuß hinein oder aber leine sie vor der Haustür ab, gehe hinein und sage dann: "Komm!" und lass sie drinnen noch einmal vor Dir sitzen. Schließe die Tür, sage "Das hast Du gut gemacht" und erst dann erlaube ihr zu tun, was auch immer sie gerade tun möchte.
Belohne niemals mit Nahrung, sondern mit lieben ruhigen Worten.
Diese ersten Anweisungen sollten eigentlich helfen.
Lieben Gruß
Rebeka
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