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Re: Ankündigung von Suizide

Chord schrieb am 13. November 2004 um 11:52 Uhr (649x gelesen):

Hallo Rebecka,

ich habe vor sehr, sehr, sehr langer Zeit mal ein Buch von Eric Berne gelesen, da ging es aber, soweit ich mich erinnern kann, nicht um Suizid - nirgends. Aber es ist schon so lange her, dass ich mich generell kaum mehr erinnern kann. Allerdings frage ich mich, was es für einen Sinn macht, zwischen nicht-ernsten und ernsten Suiziden bzw. Suizidversuchen zu unterscheiden. Ob ein Suizid ein unglücklich gelaufenes "Spiel" war oder nicht - irgendetwas ist im Leben des/der Betroffenen ja offensichtlich auf alle Fälle schief gelaufen, und wenn der Mensch Suizid begeht, ist das spätestens dann in jedem Fall eine im wahrsten Sinn des Wortes todernste Sache. Wenn man die "Spiel"-Suizide aber leicht verhindern kann, indem man sie durchschaut und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreift (welche sind das denn nach Berne?) dann frage ich mich, warum sich dieses Wissen in den diversen Einrichtungen, die sich mit Suizidverhütung beschäftigen (sehr erfolgreich z.B. das Nürnberger Bündnis gegen Depression) noch nicht herumgesprochen hat.

Alles Liebe,

Chord



> Thelema, lieber Chord!

> Hast Du Dich in diesem Zusammenhang mal mit der Spieletheorie aus der Transaktionsanalyse beschäftigt? Nach Berne handelt es sich bei den vorangekündigten Selbstmorden sehr häufig um Spiele. Wird der Selbstmord dann "aktiviert", ist das Spiel einfach "unglücklich gelaufen". Das klingt zynischer, als es gemeint ist.
> Man muss dabei berücksichtigen, dass ein Spiel immer ein Indikator für Leiden ist, allerdings ist dieses Leiden sublimierter, als es in Anbetracht der Selbstmorddrohung wirkt. Meint: Da läuft unter der Oberfläche etwas ganz anderes.
> Tatsächlich ist es aber nach Berne so, dass die Suizide, die nicht vorangekündigt sind, auch keine Spiele sind sondern "ernste" Fälle.

> Agape
> Deine Rebeka

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