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re[3]: Autoimmunkrankheit
tom * schrieb am 17. August 2010 um 13:19 Uhr (1536x gelesen):

Hi leah

Ich präsentiere mal einen Gegentheorie, nicht um deine zu Ansichten zu widerlegen, sondern als ergänzender Gedankeninput. Ich fang mal mit deinem Ende an:

>Man sagt ja, dass jede Krankheit irgendwo psychosomatisch ausgelöst/verstärkt wird.

Das macht für mich keinen Sinn. Nimm mal ein Minenarbeiter Dorf um 1900. vielleicht ca. 80% der Männer haben da Lungenkrankheiten. Aber wir würden ja nicht bebaupten wollen, dass 80% ähnliche psychosomatsiche Probleme haben, sondern dass es an der schlechten Luft in der Mine liegt. Analoges Beispiel wäre erhöhte Leukemierate um Tschernobyl ect. Es ist zweifelsfrei so, dass schwere Krankkheiten auch ohne psychosomatische Verstärker/Auslöser auftreten und durch externe Faktoren oder genetische Faktoren bedingt sein können.

>
> Bei einer Autoimmunkrankheit werden körpereigene Zellen angegriffen. Das Immunsystem funktioniert "zu gut" und akzeptiert nicht mal Körpereigenes. Kontrollfreak wäre übertrieben, aber ich sehe schon Parallelen zu Kontrollzwanghandlungen in meinem Leben, wobei sich diese sozusagen durch die Lebensumstände aufgebaut haben.

Ich denke halt, man kann auch relativ leicht Zusammenhänge konstruieren.

Kontrollzwang - Krebs: Die unterdrückte Unordung im Leben sucht sich einen neuen Kanal und äussert sich als unkontrolliertes Zellwachstum.

Kontrollzwang - Rückenschmerzen: Die fehlende Flexibilität im Leben schlägt auf den Rücken.

Kontrollzwang - AIDS: Die Kontrolle von Fremdeinflüssen bricht sinnbildlich im Inneren zusammen.

Kontrollzwang - Depression: Die zwanghafte Kontrolle äussert sich innerlich als Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer).

Etc.


>Teilweise konnte ich es auch wieder abbauen, doch besteht weiterhin eine gewisse Tendenz dazu. Bei manchen Dingen ist das sehr nützlich, z. B. weil beruflich notwendig, aber ich leide schon auch darunter, weil beim Kontrollzwang (jetzt schon nicht im pathologischen Ausmaße) irgendwo das Okay fehlt. Das scheint körperlich auch so zu sein, mein Körper gibt den eigenen Zellen kein Okay und behandelt sie teilweise (kontrollzwängerisch) als körperfremd. Da das schon lange so ist bei mir - seit meiner Kindheit - und auch die Symptome der Krankheit bis in meine Jugend zurückreichen, frage ich mich, ob sich ein inneres Muster auf diese Weise körperlich umgesetzt hat.

Du hast gesagt sie sei genetisch angelegt, was für mich eher in die andere Richtung weist. Kann sein, dass psychosomatische Fakoren als Auslöser wirken, aber vielleicht ist der wahre Grund einfach erblich?



>Durch den Kontrollzwang wollte ich wohl diese Außenwelt ins Lot bringen, sozusagen ein zwanghaftes magisches Ritual. Mit dem Älterwerden konnte ich einige Dinge in dieser Außenwelt in Ordnung bringen, doch gelang mir dies nur in unzureichendem Maße. Vor allem in schlechten Zeiten verstärkt sich deshalb der Hang zum Kontrollzwang, den ich wiederum zu unterdrücken versuche. In schlechten Zeiten sind auch die Symptome der Krankheit stärker.

Das muss nicht zwangsläufig auf einen psychosomatsichen Zusammenhang hinweisen. In schlechten Zeiten bist du körperlich geschwächt und gestresst, dass kann die Symptome ebenfalls verstärken.


>Es gibt zwar schon auch logische Gründe von Mehrbelastung, aber stets geht es darum, eine mich überfordernde Lebenssituation in den Griff kriegen zu müssen. Das löst natürlich allgemein ein (körperliches) Unbehagen und auch (körperliche) Verspannungen aus, was sich wiederum auf die Muskelsehnen und die autoimmune Zellenreaktion auswirkt.

Das dies eine negative Wirkung auf deinen Körper hat scheint mir plausible. Wie gesagt würde ich jetzt aber nicht zwangsläufig darin die Ursache für die Krankheit sehen sondern vielleicht nur ein Verstärkungsfaktor. Soweit mal meine "Gegenansicht" ;)

Rausfinden kannst du es letzendlich nur selbst indem du deinen Kontrollzwang auf ein gesundes Mass reduzierst und dich beobachtest.

Viel Glück!

Tom




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