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Re: Depressionen

Schnuffel schrieb am 3. September 2001 um 15:27 Uhr (357x gelesen):

Liebe Maria,

Ich kann auch nur den Rat geben, daß er psychologische Beratung aufsuchen soll. Wie ich sehe, hast Du ihn das sicherlich schon öfters vorgeschlagen.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich dazu sagen, daß es dauert bis man selber dazu bereit ist, den Schritt zur Therapie zu gehen. Man muß erst ein Mal selber kapieren, daß man Hilfe von Aussen braucht und daß es mit einem immer mehr Berg ab geht. Dein Freund steckt leider in einem Teufelskreis. Dazu kommt noch seine Angst vor der Therapie, besser gesagt vor der Auseinandersetzung mit sich selber.

Es ist daher gut ihm deutlich zu machen, daß er Hilfe braucht und daß es gute Hilfe für ihn gibt. Er ist mit diesem Problem nicht alleine und viele Andere machen dieses auch durch. Vielleicht kannst Du auch bei der telefonischen Seelsorge anrufen. Dort sitzen ausgebildete Personen, die Dich sicherlich auch gut beraten können.

Dein Freund kann sich glücklich schätzen, daß er noch eine so liebe Freundin hat, die zu ihm hält und sich Sorgen macht. Leider ist er momentan zu blind dafür, da er in seinem Weltbild stecken bleibt, daß keiner ihn liebt und er nichts wert ist. Aber er kann dies nur durch die Arbeit an sich selber auflösen, indem er von sich selber aus bereit ist, sich seinen Schmerz und die unterdrückte Wut anzuschauen.
Dabei können auch Heiler im gewissen Umfang - je nach Ausbildung und Richtung - helfen. Aber sie können den Schmerz und die Depression nicht wegzaubern, da er hier eindeutig selber die Arbeit machen muß.

Wenn er allerdings nicht dazu bereit ist und die Selbstmordgefahr erheblich steigt, spreche auf jedenfall mit der Seelsorge. Notfalls muß er in eine Klinik zwangseingeliefert werden, um ihn vor sich selber zu schützen.

Einen lieben Gruß und alles Gute Dir und Deinem Freund

Schnuffel

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