(nochmal meine Probleme) - "Angst/Loslassen"
ana schrieb am 28. August 2004 um 22:18 Uhr (571x gelesen):
hallo,
ihr habt ja vielleicht meinen beitrag "graue brille" gelesen.
worin ja stand das ich gerade durch eine ziemlich depressive phase gehe.
Nun habe ich irgendwie die ganze zeit nachgedacht,
und irgendwie habe ich eine idee bekommen, warum es mir gerade jetzt so schlecht geht.
Ich habe ja schon geschrieben das ich die ganze Zeit mehr oder weniger in einer art "Traumwelt" gelebt habe..
ich habe mich immer in die Vergangenheit oder die ferne Zukunft geflüchtet..und wenn aus der Zukunft, Gegenwart wurde, war ich schon wieder ganz weit weg.
Ich habs nie lange mit der Realität, meinen Problemen, Ängsten etc.. ausgehalten.
Nun holt mich die Realität gerade ein..
Es sind in der letzten Zeit Dinge passiert, die mich mehr oder weniger zwingen, mich mit meinen Ängsten/Problemen auseinander zu setzen.
Und wie ich schon sagte, kommt mir das gerade wie ein unüberwältigbarer Haufen vor.
Mir ist gerade eingefallen, das meine Mutter (an der ich sehr hänge) jetzt im gleichen Alter ist, wie meine Oma (an der ich auch extrem gehangen habe) als sie an Krebs gestorben ist. (so wie die ganze Familie förmlich an Krebs ausgestroben ist).
Meine Oma war 55, und meine Mutter ist es jetzt auch.
Schon als Kind hatte ich mir ausgerechnet wie lange ich dann noch ungefähr mit ihr leben kann, weil keiner sehr alt geworden ist, in meiner Familie. Und so befürchtete ich es auch bei meiner Mutter.
Ich habe so eine Angst das sie stirbt.
Ich hänge sehr an ihr, und habe nie wirklich gelernt "loszulassen" (wobei ich auch gar nicht weiß wie ads gehen soll..).
Nennen wir das Problem mal "loslassungs-angst" im Allgemeinen.
In lezter Zeit sind ziemlich viele "Kapitel" zu Ende gegangen.. Und Dinge passiert, die mir zeigen das man nichts für ewig behalten darf. (oder kann)
Ich habe es irgendwie immer verdrängt, aber nun geht es irgendwie nicht mehr..
Manchmal glaube ich, das diese " Angst vorm loslassen" stellvertretend für die Angst "von meiner Mutter verlassen zu werden" steht.
Doch nun bin ich erwachsen, und habe immer noch Albträume das ihr etwas passieren könnte.
Manchmal träume ich Nachts davon, das ich als kleines Kind im Kinder-gitter-bett liege und mitbekomme wie sie Streit meinem Vater hat, und immer wieder schreit "pass auf, sonst verlasse ich euch, ich bin schneller weg als du denkst" usw..
Und dann weine ich (immer noch als kleines Kind, im Traum), "mama bleib hier"..
Und wache dann mit einem Gefühl auf,
das ich a) sofort kontakt zu meiner mutter hestellen muß, um zu sehen wie es ihr geht,
und b) alles so ungerecht ist, und meine Mutter sicher (wie der Rest meiner Familie) als erstes stirbt (Im Vergleich zu den Eltern in meinem Freundeskreis, so teilweise noch die Großeltern leben).
Und ich dann (bin auch einzelkind) alleine da stehe, ohne jemanden der meine Trauer versteht.
Ist das nicht verrückt ?
Wie komme ich denn da raus ?
Wie kommen denn andere damit klar, das geliebte personen sterben könnten ? Zur zeit habe ich das gefühl, mich dann auch umbringen zu müssen.

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- (nochmal meine Probleme) - "Angst/Loslassen" ~ ana - 28.08.2004 22:18 (5) [neu]