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Re: DAS besucheuertste was ich gehört habe

Elisabeth schrieb am 21. März 2004 um 9:45 Uhr (532x gelesen):

Weil du hier schon von Missbrauch sprichst - zum Glück laufen nicht haufenweise solche Täter herum in der Welt, sondern sind die Ausnahme und nicht die Regel. "Wer einmal Opfer ist, weil er sich nicht wehren kann, der/die wird immer Opfer bleiben" - das halte ich für weit hergeholt.
Einer solchen Situation entzieht man, wenn ein klärendes Gespräch nicht möglich oder angemessen ist, was ja hier der Fall zu sein scheint, durch Entfernung (räumliche Entfernung oder schlicht völligen Kontaktabbruch). Das reicht aber nicht. Viele machen sich da etwas vor und glauben, damit ist die Sache erledigt. Es ist eine ungeheure Verletzung im Inneren vorgefallen, und die muss aufgearbeitet werden - alleine oder, wenn das nicht geht, mit Hilfe von außen, Reden ist dabei in der Tat sehr wichtig, aber es geht sicher über das "Sich bei einem anderen ausweinen" hinaus, in schweren Fällen (Missbrauch) ist oft eine lange Psychotherapie erforderlich. Wenn eine solche Aufarbeitung ausbleibt (das, wofür du plädierst), ist die Gefahr groß, dass etwas passiert, was leider häufig passiert: dass zum Beispiel Menschen, die von ihren Eltern geschlagen wurden, später ihre Kinder schlagen usw. Dass man in jedem Fall verzeihen muss, glaube ich nicht. Es gibt einfach Vorkommnisse, wo ein solches Verzeihen schlicht über alle menschlichen Kräfte hinausgeht. (Die Schilderung des Ausgangsposters ist allerdings so vage, dass die Bandbreite der Interpretationen, was da nun tatsächlich abgelaufen ist, sehr groß ist, und man den "Härtegrad" der Vorfälle insgesamt schwer beurteilen kann.)
Natürlich kann ein Opfer alle rechtlichen Schritte ausschöpfen, um sich zu wehren (und so unter Umständen auch andere zu schützen). In deinem Posting klingt das aber eher so, als ob direkte Selbstjustiz gemeint ist, und das würde, weitergedacht, in einer stetig stärker werdenden Gewaltspirale enden, und dem Opfer über eine momentane Genugtuung hinaus auch nichts bringen.

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