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Re: Verstoffwechslung von Kuhmilch
myrrhe schrieb am 11. März 2004 um 22:12 Uhr (545x gelesen):

Hallo pupsi,

ich lebe in Österreich und weiß nicht, ob der Begriff "Frischmilch" in
Deutschland das gleiche aussagt: bei uns ist Frischmilch gleich
"Kinderfrischmilch" und bedeutet, daß die Milch nur einen Tag alt sein darf.
Pasteurisiert ist sie genauso .... Unpasteurisierte Milch heißt hier "Rohmilch" -
das ist die Milch, wie sie gemolken wird. Das Pasteurisieren (nach Louis
Pasteur) ist eine kurzzeitige Ultrahocherhitzung, durch die in der Milch
enthaltene Keime abgetötet werden. Zusätzlich wird sie auch noch
"homogenisiert", d. h. das Fett wird in winzige Tröpfchen gespalten, das sich
dann nicht mehr oben als Sahne absetzen kann. - Pasteurisierte Milch kann
man auch nicht mehr stehen lassen für Dickmilch: sie wird einfach kaputt.

> Zu deiner Anmerkung bezüglich der Verstoffwechslung von Kuhmilch: Ein
ferner Bekannter von mir, studierter Mediziner und praktizierender Arzt sagte
zu dieser inzwischen ja schon ziemlich alten These zwei Dinge:

> 1. Kinder könnten Kuhmilch vollständig verwerten.
---
Das stimmt nicht! Siehe unten. – Übrigens nehmen Kuhmilchallergien bei
Kindern rapide zu: Neurodermitis bei Kindern ist immer eine vererbte
Kuhmilchallergie, die sich häufig zunächst in Milchschorf äußert.

> 2. Erwachsene Europäer könnten Kuhmilch dann verstoffwechseln, wenn sie
ein bestimmtes Enzym haben. Dies ist bei 60 % der Europäer der Fall, diese
können nach seiner Aussage Kuhmilch also auch verwerten. Die restlichen 40
% wie auch Asiaten können das nicht.
---
Die Basis der Überlegung ist eine andere: es geht ums Verwerten, nicht ums
Vertragen des Produktes Milch. Es geht darum, daß die pasteurisierte Milch
ein totes Nahrungsmittel ist, denn durch das Pasteurisieren wird ihre
kristalline ("organische") Struktur zerstört - sie ist ohne Energie -, und der
Körper, egal welcher, kann anorganische Stoffe nicht verwerten. (Es geht
darum, daß organische Verbindungen eine kristalline Struktur aufweisen, die
größenmäßig durch die Zellwände paßt; anorganische Verbindungen sind in
ihrer Struktur verändert und können nicht mehr von der Zelle aufgenommen
werden.) Calcium etwa – Milch gilt ja als "der" Calciumspender – muß in
organischer Struktur vorliegen, um vom Darm assimiliert zu werden. Das
bedeutet nun: trotz Milchgenuß oder Zufuhr von Calciumtabletten muß der
Organismus seine eigenen Vorräte (Knochen, Zähne) angreifen, um den
benötigten Calciumspiegel zu erhalten. Eine Studie mit Schulkindern, die die
obligate "Schulmilch" bekamen, hat ergeben, daß diese schlechteren
Knochenbau und Zahnstatus aufwiesen als jene, die keine Milch tranken. Der
Organismus zieht aus der Milch keinen Nutzen; er muß sie verdauen und
ausscheiden, erhält aber keine Energie von ihr, denn sie ist tot.

Wo aber bekommt man noch unpasteurisierte Milch? hier in Ö fast nur noch
am Bauernhof. Denn die Bauern, die noch solche Milch öffentlich verkaufen,
haben extrem hohe Auflagen von den Behörden, so daß es sich für sie kaum
lohnt, ihre Milch unpasteurisiert abzugeben. Joghurt und Sauerrahm findet
man allerdings hier bei uns hin und wieder. Und der Geschmack ist auch ganz
anders als der in Supermärkten erhältliche Joghurt ...

Lieben Gruß,
myrrhe

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