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Re: Heiler-Codices

myrrhe schrieb am 18. Juli 2003 um 19:20 Uhr (485x gelesen):

Hallo Tralala,

ein Heiler muß (bzw. sollte sich) sich an bestimmte Codices
halten. Diese werden etwa vom Dachverband vorgegeben. Dazu
gehört:

a) daß er niemanden zu einer Heilbehandlung nötigt
(Achtung: auch wenn er zu erkennen glaubt, daß der andere Hilfe
braucht, so kann er sie nur anbieten – niemals erzwingen!)
b) daß er niemandem einen Arztbesuch ausredet, sondern ihm,
wenn notwendig, sogar zu einem Arztbesuch rät
c) daß er niemals Heilung verspricht
d) daß er nicht, ohne vorherige ärztliche Abklärung, auf dem
Bestehen einer bestimmten Krankheit beharrt
e) daß er zum Klienten ehrlich ist
f) daß er seine Honorarvorstellungen vor der Erstbehandlung
offenlegt und es dem Klienten somit ermöglicht, die Behandlung
nicht anzutreten.

Er kann (sollte) diese Codices nicht umgehen, selbst wenn er
andere Eingebungen zu haben glaubt. Andernfalls begibt er sich
auf das nicht ungefährliche Terrain der reinen Spekulation – denn
man darf nicht vergessen, daß auch ein Heiler, der ja mit Einfühlen
arbeitet, sich täuschen kann.

Erkennt ein Heiler, daß ein Klient seine Krankheit – aus was für
Gründen auch immer – "braucht", so sollte er diesen dennoch
behandeln, denn eine Erleichterung schaffen kann er immer, und
durch sein Einfühlen und ein Gespräch bei der Behandlung kann
er ggf. den Klienten in seiner Erkenntnis weiterbringen. Außerdem
weiß er ja auch nicht, wann der Zeitpunkt gekommen ist und der
Klient die Krankheit nicht mehr braucht.

Belastend kann das Wissen eines Heilers um den Zustand eines
Klienten durchaus sein – besonders wenn er den Klienten schon
eine Zeitlang begleitet. Kraft hingegen gibt das Vertrauen in die
Geistigen Helfer, die bei jeder Heilbehandlung anwesend sind,
und das Vertrauen in die Seele des Klienten, die allein dessen
irdischen Lebensweg kennt, hat sie ihn doch ausgesucht.

Liebe Grüße!
myrrhe

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