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Re: Depressionen und Panik

Taranis schrieb am 3. Januar 2000 um 15:24 Uhr (460x gelesen):

> Hallo,

> wollte nur mal fragen. ich leide seit 4 jahren unter bulimie und bin schön langsam am ende meiner nervlichen kraft. es liegt allein in meinen gedanken, und ich weiß ich muß mich da selbst wieder rausreißen. wollte nur mal fragen ob jemand einen tip hat wie man gegensteuern kann wenn man plötzlich von panik erfaßt wird und wochenlang nicht aufhören kann zu heulen.

> nini

Liebe Nini!

Du schreibst hier leider sehr wenig über Dich, dennoch gibst Du ein paar Hinweise, die ins Auge stechen.
So kannst Du vielleicht Deinen Glaubenssatz überdenken, Dich "*selbst* herausreißen zu *müssen*". Wenn Du, wie Du schreibst, bereits 4 Jahre an Bulimie leidest, und diese einhergeht mit Depressionen und Panikanfällen, so kannst Du Dir überlegen, ob Du nicht schon genug gelitten hast, und Du Dir nicht doch besser erlauben willst, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt niemanden der an Dich den Anspruch erhebt, daß Du dieses Problem im Alleingang lösen müßtest, außer Du selbst.

Dazu paßt m. A. auch, daß Du hier lediglich nach einem "Tip" verlangst. Bei Depressionen und Panikattacken nur nach einem "Tip" zu verlangen, scheint mir doch überaus bescheiden. So mag Bescheidenheit in einigen Lebenssituationen als eine Tugend erachtet werden, sie ist aber vollkommen fehl am Platze, wenn es um Deine umfassende Heilung geht. Absolutes Heil-Sein, Wohlbefinden, Glück und Freude sind Dein Geburtsrecht, und Du wirst diese Qualitäten in dem Maße erfahren, wie sehr Du Dir selbst *erlaubst*, sie zu erfahren. Bulimie hat aus meiner Sicht viel mit mangelnder Selbstliebe, Selbstannahme und dem Thema "Erlaubnis" bzw. "Selbstbeschränkung" zu tun. So wäre es m. A. der erste wesentliche Schritt zur Heilung, daß Du Dir *erlaubst*, viel unfassendere Hilfe zu erhalten, als lediglich einen "Tip".

Bei dem was Du in Deinen wenigen Zeilen anbietest, ist mir im Moment nicht mehr möglich, als Dir den eindringlichen Ratschlag zu geben, daß Du Dir erlaubst, Deine Themen viel umfassender wahrzunehmen und Du Dir dazu den entsprechende "Spiegel" in Form eines/einer Therapeuten/Therapeutin suchst. Einige Deiner Wesensanteile haben Dir längst die entsprechenden Signale gegeben (die Du in Form von Depressionen, Panikattacken etc. wahrnimmst). Jetzt ist es an der Zeit, die tieferen (ursächlichen) Schichten auszuloten, sie behutsam an die Oberfläche zu heben, um sie dann zu transformieren und ihnen Heilung widerfahren zu lassen.
Bei der Therapeutenwahl solltest Du darauf achten, daß der/die Therapeut/in eine humanistische Einstellung und großes Einfühlungsvermögen mitbringt. Integrative Methoden, die insbesondere auch den physischen Körper miteinbeziehen, sind m. A. immer anderen vorzuziehen. Solltest Du auch nur geringfügige Zweifel am Erfolg der Therapie oder am Verständnis des Therapeuten haben, dann welchsel den Therapeuten und suche hartnäckig den richtigen für Dich, denn schließlich geht es um *Dich* und um *Deine* Heilung.

Liebe Grüße und alles Gute
Taranis

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