Re: Kräuterkunde? Unerwünschter Nachwuchs
Annemarie schrieb am 17. Mai 2003 um 8:52 Uhr (481x gelesen):
Hallo Mooni,
das ist eine sehr lange Geschichte.
Bevor den heilkundigen Frauen und Hebammen von der Kirche ins Handwerk gepfuscht wurde, wußten sie um die Verhütung und Abtreibung gut bescheid.
Mit Mixturen aus hochgiftigen Beeren und Kräutern hantierten die weisen Frauen. Sie kannten Balsame, die die Emfängnis verhinderten. Sie wußten um die uterus anregende Wirkung der Petersilie und die abtreibende Wirkung der Haselwurz.
Die Ingredienzien wurden mündlich überliefer. Das Kinderlied *Petersilien, Suppenkraut wächst in unserem Garten* bespielsweise nennt Kräuter und Wurzeln mit abtreibender Wirkung.
Es wurde auch das Gift des Mutterkorns verwendet, deshalb heißt die Pflanze auch *Kindermord-Pilz*
Die Hebammen kannten aber auch bereits die Schnittentbindung und konnten so zumindestens die meisten Frauen retten.
Dann gab es noch ein gefährliches Sade- oder Sevenbaumrezept
Abtreibungen galten ab dem 16. Jahrhundert als rechtswidrig und standen seitdem grundsätzlich unter Strafe
Eine natürliche Empfängnisverhütung, die der Frau mitgegeben wurde, ist ihre gesteigerte Lust an ihrer Menses:-)
Abtreibungen gab es übrigens bereits schon bei den Germanen, ebenso gab es schon Adoptionen.
Liebe Grüße
Annemarie
Hallo!
> Bin heute zum ersten Mal hier und möchte kurz etwas zu meiner Person schreiben:
> Ich bin Hebammenschülerin und zur Zeit recherchiere ich, wie Frauen vor unserer medizinischen Ausschabungs-Zeit sich unerwünschtem Nachwuchs entledigt haben.
> Freue mich auf Eure Antworten!
> Mooni
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