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@Myrrhe
sternenstaub schrieb am 16. Februar 2003 um 20:42 Uhr (390x gelesen):
Liebe myrrhe, hab Dank für Deine schnelle Antwort. Eigentlich hab ich ein schlechtes Gewissen, denn ich habe Dein Posting erst auf Deinen Hinweis hin gelesen. Bin einfach durchs Netz gewirbelt und im Heilerforum hängengeblieben und dachte so auf die Schnelle, frag mal kurz um Rat an. Hoffe, es war kein Salz in offene Wunden. Meine Freundin ist seit sieben Monaten verwitwet, ihr Mann starb durch einen Unfall.Deine Bemerkung, daß jeder Trauer anders verarbeitet war wichtig für mich. Auch ich bin schon ein paar Tage auf der Welt. Und auch ich habe schon Verluste hinnehmen müssen. Habe Menschen sowohl an den Tod, als auch ans Leben verloren. Beides ist schlimm und in jedem Fall empfindet man die gleiche Ohnmacht, die gleiche Zerrissenheit. Meine erste große Liebe starb als ich 17 war. Durch einen Hirntumor. Ich brauchte über 10 Jahre bis ich es akzeptieren konnte. Damals gab es noch keine Computer und ich hatte liebe Freunde die mich schon mal in den Arm nahmen, bei denen ich heulen konnte und die mich trösteten, meine Erinnerungen wieder und wieder mit mir teilten und mir ihre schenkten. Das tat gut. Denn ich war trotz des Verlustes und des Schmerzes nach wie vor mitten im Leben. Oft ging ich auch alleine unsere Wege, dann ging er unsichtbar mit. Wir redeten und lachten und weinten, doch seine körperliche Wärme fehlte mir natürlich. Wenn ich es nicht mehr aushielt, zündete ich Kerzen an, betrank mich mit einer Flasche Rotwein und schimpfte mit ihm, weil er mich allein gelassen hatte. Oh, ich kenne das auch sehr gut. Aber dem Leben bin ich deshalb nicht ausgewichen. Die Freunde taten mir gut, denn ich merkte, daß er ihnen ja auch fehlte. Und das Laufen durch die Natur, mit den Gedanken bei ihm tat mir auch gut. Ich konnte die Sonne sehen, den Regen fühlen, hörte die Frösche quaken und erinnerte mich, daß er all das auch geliebt hat.
Schlimmer noch war das "an´s Leben verlieren". Zu wissen, daß der Mensch den ich liebe noch in der Welt ist. Mit jemand anders lacht und weint. Worte sagt, die er bisher mir gesagt hat, Gefühle fühlt die bisher für mich gefühlt wurden. Daß ein Mensch seine Tage und Nächte ausfüllt die bisher mir gehörten...
Aber allem zum Trotz habe ich nie aufgehört zu "leben", mitten drin zu stehen, andere zu trösten und zwar "live", mit in den Arm nehmen, Tee zu kochen und Tränen abzuwischen. Ich sitze selten privat am Computer weil er nicht fühlt, nicht lacht, nicht weint, mich nicht streichelt oder mir eins rüberboxt. Leben am Computer ist für mich Lebensersatz und zwar lausigster Art. Mal reingehen- okay. Aber nur- nööö!!!
Mein Lebensideal ist folgender irischer Segenswunsch, und zu solchen Leben würde ich meine Freundin gerne wieder "auftauen".
Ich danke Dir für Deine Aufmerksamkeit und wünsche Dir Trost, Wärme und Liebe für Dein weiteres Leben.
sternenstaub
Segenswunsch
Segen sei mir dir, der Segen strahlenden Lichtes,
Licht um dich her und innen in deinem Herzen.
Sonnenschein leuchte dir und erwärme dein Herz,
bis es zu glühen beginnt wie ein großes Torffeuer,
und der Fremde tritt näher, um sich daran zu wärmen.
Aus deinen Augen strahle gesegnetes Licht
wie zwei Kerzen in den Fernstern eines Hauses,
die den Wanderer locken, Schutz zu suchen
dort drinnen vor der stürmischen Nacht.
Wen du auch triffst, wenn du über die Straße gehst,
ein freundlicher Blick von dir möge ihn treffen.
Und der gesegnete Regen, der köstliche, sanfte Regen
ströme auf dich herab; die kleinen Blumen
mögen zu blühen beginnen und ihren köstlichen Duft
ausbreiten, wo immer du gehst.
Der Segen der Erde, der guten, der reichen Erde
sei für dich da.
Weich sei die Erde dir, wenn du auf ihr ruhst
müde am Ende des Tages,
und leicht ruhe die Erde auf dir am Ende des Lebens,
daß du sie schnell abschütteln kannst,
und auf und davon auf deinem Wege zu Gott.
So segne und behüte dich
der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der heilige Geist.

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Diskussionsverlauf:
- verwitwet ~ sternenstaub - 15.02.2003 16:35 (3) [neu]