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Re: Gott IST
myrrhe schrieb am 18. Oktober 2002 um 14:09 Uhr (468x gelesen):

Leben ist mehr als nur das Zusammenspiel von
Atomen, Protonen etc. Deshalb sind wir, die Erde etc.
nicht einfach aus diesen "aufgebaut", sondern da gibt
es etwas darüber hinaus. Das sieht man klar an der
Gegenüberstellung von einem lebenden Menschen
und einem gerade Gestorbenen. Beide bestehen aus
den gleichen Teilchen. Und doch gibt es einen
Unterschied.. Was macht diesen aus? Es ist ein nicht
erklärbarer Unterschied, dieses "Lebendigsein"
(übrigens wiegt der gestorbene Mensch 10–20g
weniger als der lebende…). Wenn man jetzt definieren
will, wer Leben geschaffen hat, dann kann man nur auf
Gott, die nicht-existierende-Existenz, das Alles-was-ist,
schließen. Leben erschafft sich nicht selbst, "jemand"
hat das Leben, den Atem, Odem eingehaucht.

Die Frage, daß Gott sogenannte "Ungerechtigkeiten"
gelten läßt, erübrigt sich sowieso, weil Gott nicht eine
Person ist, die belohnt oder straft, sondern weil er ganz
einfach IST. Es gibt keine Bestrafung oder Belohnung,
sondern bloß eine Gewichtung der Energien. Alles
gleicht sich irgendwann aus, und in einem zeitlosen
Rahmen ist es egal, ob dies in einigen Jahren oder im
Abstand von einigen Leben geschieht…

Warum muß der Mensch immer alles wissen, alles
beweisen können, anstatt zu glauben? Ist er nicht
vielmehr hier, um gerade dieses Glauben zu lernen –
denn körperlos kennt er nur Wissen, keinen Glauben?
Sollten wir uns nicht das Staunen vor dem
Unbegreiflichen, die kindliche Freude an etwas
Schönem, aber auch den tiefen, reinen Schmerz als
etwas Wertvolles in uns bewahren? Was bringt es uns,
alles "wissen" zu wollen? Nur Unzufriedenheit und
Enge: denn unser Wissen ist hier nun einmal begrenzt.
Glauben, freudiges Staunen hingegen bringt Weite ins
Herz und Ehrfurcht – und Liebe.

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