Sex mit Geistern im SchlafAutor und Fragen an: alfred.ballabene@chello.at |
Sex aus der Sicht der Geister
Succubus ist ein gängiger Begriff für Geistersex, allerdings zumeist mit falschen Vorstellungen behaftet. In der Realität (Geister-Realität) handelt es sich hierbei keineswegs um Dämonen, sondern um erdgebundene menschliche Verstorbene. Bei diesen hatte schon zu Lebzeiten der Sex einen hohen Stellenwert und warum sollte es nach dem Tod anders sein? So schnell ändern sich nicht die die Interessen und Vorlieben beim Menschen, auch nicht nach seinem Tod. Sehen wir es einmal von dieser Seite und nicht wie es zumeist dargestellt wird, nämlich dass Schlafende von böswilligen Dämonen heimgesucht werden.
Nun, betrachten wir die Angelegenheit weiter von der Geisterperspektive her. So ein Geist will sich ausleben und er erkennt zu seiner Freude, dass es hier in der Geisterwelt weder Polizei noch sonstige Institutionen gibt, die ihn daran hindern, das zu tun, was ihm gerade Spass macht. Also bemüht er sich um sexuellen Kontakt. Vielleicht hat er sexuellen Kontakt mit anderen Geistern versucht, mit den gleichen vorlieben wie er oder sie selbst. Zu seinem Leidwesen bemerkt er jedoch, dass sein jetziger Geistkörper nicht die prickelnde Erregung kennt, wie er dies von seinem irdischen Dasein her gewohnt war. Das ist sehr enttäuschend! Aber es gibt einen Ausweg, das hat er erfahren oder durch Zufall mitbekommen: wenn man den Sex mit einem irdischen Menschen versucht, und das geht nur wenn dieser schläft und sich passiv verhält, dann kann man die Gefühle des Menschen mit genießen. Der oder die Schlafende hat ja noch einen Körper mit sensiblen Erregungszuständen. Diese strahlen aurisch aus und wenn man in die menschliche Aura eintaucht, was ja bei suxuellen Kontaktversuchen ohnedies der Fall ist, dann bekommt so ein Geist die Emotionen voll mit. Auch wenn er als Geist keinen Körper besitzt, der zu sexueller Erregung fähig ist, so kann er nunmehr über den Menschen erneut in solche Gefühle eintauchen. Da ist kein böser Zerstörungswille, nichts Dämonisches, sondern nur ein wenig Egoismus und Genießen-Wollen, wie es ja zu Lebzeiten auch schon der Fall war. Und wenn man einen Menschen gefunden hat, bei dem ein solcher Kontakt besonders leicht zustande kommt, weil er medial ist und sich vielleicht auch gerne sexuell auslebt, dann bleibt man bei diesem Menschen. Warum sollte man sich anstrengen und es wo anders versuchen, wenn es da ohnedies schon gut geht?
Ja, so läuft es zumeist. Kann ja sein, dass es einem Menschen, der ein unfreiwilliges Opfer dieser Geist-Bedürfnisse wird, zu viel wird oder es ihm unangenehm ist wenn sein Nachtgewand feucht wird. Nun, dann hat er eben Pech gehabt, solange sein Unterbewusstsein den Geist willkommen heißt.
Ach ja, noch etwas. Solch ein Geist, als Succubus bezeichnet, von dem glaubt man, dass sein Besuch nur im Zustand der wahr genommenen Schlaflähmung statt findet. Das passt auch zu den bösen Albträumen. Falsch! In diesen hilflosen Zuständen einer Schlaflähmung entstehen Ängste, Panik und wenn sich Traumzustände einstellen, das Empfinden einer bedrohlichen dämonischen Gegenwart. Kein Mensch kommt da in sexuelle Erregung mit nachfolgendem Orgasmus. Schlafstarre und Succubus sind demnach völlig falsche Assoziationen! Aber diese Assoziationen passen zu unserer einer Erotik feindlichen Religion und Gesellschaft. Und außerdem sind solche Vorstellungen und Geschichten auch entsetzlich gruselig und wer liebt nicht hin und wieder eine gruselige Geschichte zu hören?
Etliches, was man über Succubus erzählt
Dämonen und Sex, das sind Vorstellungen, die nicht nur seit dem Mittelalter, sondern schon seit dem Altertum wie Bomben in das Bewusstsein der Leute einschlagen. Ein Horror. Und natürlich kann man nichts daür, wenn man einen schönen erotischen Traum gehabt hat. Nein, man ist nicht erotisch, sondern in Wirklichkeit gehorsam und prüde, wie es die Religion vorschreibt. Aber glücklicher Weise gibt es da ja diesen bösen Succubus Dämon, der an allem schuld ist.
So etwa schaut ein böser Succubus aus! Ist das nicht gruselig?
Nun, gehen wir weiter an die Sache und widmen wir uns der Überlieferung:
Succubus ist ein weiblicher Sexualdämon und ein Incubus ist ein männlicher Sexualdämon. (Entschuldigung, diese Einteilung, die sich nach oben und unten, männlich und weiblich orientiert ist etwas absurd, aber so ist nun mal die gelehrte Überlieferung).
Überlieferungen von Succubi und Incubi gehen weit in das Altertum zurück. Die Geschichten, die darüber erzählt wurden und der damit verbundene Aberglaube haben Angst und Schrecken verbreitet. Im Mittelalter wurden Succubus-Träume als "Teufelsbuhlschaft" ausgelegt.
Teufelsbuhlschaft
Man kann sich vorstellen in welcher Form eine solche Teufelsbuhlschaft geahndet wurde.
Hexenverbrennung
In heutiger Zeit bewertet man erotische-Träume wesentlich gelassener. Ist ja klar, die wenigsten dieser Träume haben etwas mit Geistern zu tun, sondern sind Träume wie andere Träume auch, halt nur, dass sie nicht von rosaroten Elefanten, sondern von Sex handeln.
Albträume werden zu Unrecht mit sexuellem Geisterkontakt gleichgesetzt
Da gibt es dann noch diese schreckliche Schlafparalyse mit Panikreaktionen und Alb-Vorstellungen. Alb-Traum, diese Bezeichnung stammt aus dem Mittelalter. Da sitzt so ein Geist auf der Brust, das ist ein Alb. Das Wort Alb ist mit Elf stammverwandt. Dieser Alb ist ziemlich schwer und bewirkt, dass man schlecht Luft bekommt und sich nicht bewegen kann. So hat man sich die Ursache der wahr genommenen Schlafstarre vorgestellt. Medizinisch wird das Geschehen als Wahrnehmung der Schlafparalyse interpretiert, wobei durch Atemnot (bei Rückenlage kann die Atmung mitunter abflachen) Panikreaktionen entstehen. So eine Nebenbemerkung: diesen Zustand habe ich auch schon oft erlebt, ohne in Panik zu geraten. Ich hatte speziell in meiner Jugend sehr oft Sexträume aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich auch nur einen einzigen in der wahrgenommenen Schlafparalyse (= Albdrücken) gehabt hätte.
In der jung'schen Archetypenlehre ist der Succubus ein Ausdruck der zerstörten Weiblichkeit beim Mann und gemeinsam mit dem Vampir (für die männliche Verkörperung) ein Symbol für eine Borderline-Persönlichkeit. Gemeint sind da Sexträume, in welchen der PartnerIn ein dämonisches Aussehen annimmt. Sicherlich stimmt da etwas nicht in der Psyche und wahrscheinlich in der allgemeinen Einstellung zum Sex. Insofern hat ja C.G. Jung recht.
Der Begriff "Succubus" ist sehr bekannt und ist der dominate Begriff und steht für alles, was mit sexuellen Träumen und sexuellen Geisterbeziehungen zu tun hat.
Vor etlichen Jahren hatte ich in der kollektiven Homepage www.paranormal.de das Ressort "Geister" geführt.
Es gab damals zur Zeit meiner Ressortverwaltung zu dem Kapitel "Succubus" sehr viele Zuschriften, genau genommen enorm viele. Das hat mich sehr überrascht. Ich habe daraus erkannt, dass es, vor unserer Gesellschaft verheimlicht, eine sehr große Zahl von Menschen gibt, die mit diesem Phänomen in Berührung gekommen sind. Die meisten können damit nicht umgehen und stehen in einem enormen Spannungsfeld zwischen "unerlaubten" Wünschen und Moralismen.
Es ist für mich unverständlich wie sehr sich die meisten Menschen durch einen kollektiven Standard von "normal" unter Druck setzen lassen. Jeder/e möchte "normal" sein und wird von größten Ängsten geschüttelt, sobald es Abweichungen von dieser Norm gibt. Die Menschen schaffen sich ihre eigene Knechtschaft. Früher standen sie unter inneren Konflikten, wenn sie gegen kirchliche Moralismen verstoßen hatten. Jetzt ist es nicht mehr der kirchliche Machtapparat vor dem sie sich fürchten, sondern die Angst nicht vor der von den Medien propagierten Norm zu bestehen. Eine kleine Abweichung schon verursacht Unsicherheiten und Ängste und schon laufen die Menschen zur Psychotherapie, um wieder "normal" zu werden.
Wie unterscheidet man einen gewöhnlichen Sextraum von einem sexuellen Geisterkontakt?
Das ist eine Frage, die wirklich sehr schwer zu beantworten ist. Ein medialer Mensch weiß das aus seiner Erfahrung und dem Gespür. Es ereignen sich solche Kontakte in speziellen Zuständen, die anders sind als der übliche Traumschlaf. Im Tiefschlaf gibt es solche Kontakte oder Träume meines Erachtens ohnedies nicht.
Eine Wahrnehumg ist ein klares Unterscheidungsmerkmal: Geister haben eine individuelle Ausstrahlung. Man kann die Persönlichkeitsstruktur erfühlen und deren Absichten, verbunden mit deren Gedanken und Gefühlen.
Personen aus Träumen haben kein eigenes Profil, sondern sind nur das, was man in sie hinein projiziert. Man hat z.B. Angst vor ihnen und man ist überzeugt, dass sie einen bedrohen, aber dahinter ist keine Persönlichkeit, die etwas will und eine bestimmte Strategie verfolgt.