Gespenster nach der Auffassung von Joan Grant |
Joan Grant u. Denys Kelsey: "Wiedergeburt
und Heilung", S.283 - 284 (Ingse Verlag ?)
,,Ein Geist ist das Bruchstück einer Persönlichkeit, ein von
ihren übrigen Teilen losgerissenes Fragment. Es verharrt, eingesperrt
in seinem eigenen Gefängnis, in einer ewigen Gegenwart, während
die anderen integrierten Bestandteile an dem normalen Evolutionsprozeß
teilhaben. Solch ein Bruchstück verfügt nur über einen begrenzten
Vorrat an Energie, der all- mählich aufgebraucht wird. Daher ist das
Auftreten von Geistern in einem modernen Gebäude viel wahrscheinlicher
als in einem mittelalterlichen Kerker. Solange der Geist getrennt existiert,
kann er der Persb'nlichkeit, von der er sich gelöst hat, in späteren
Stadien schaden. Er kann ihr unerklärliche Ängste einflößen,
sie zwingen, gegen ihren Willen zu handeln, oder psychosomatische Leiden
verursachen. Wäre zum Beispiel der Geist des Selbstmörders in
jenem Brüsseler Hotel existent geblieben, hätte er sich in einem
Mann oder einer Frau von mittlerweile dreißig Jahren als Ursache
einer übertriebenen Furcht vor großen Höhen manifestieren
können. Solche Symptome sind in ihrem Kern Versuche des Geistes, auf
sich aufmerksam zu machen um wieder in die ´"Familie" der
Persönlichkeit aufgenommen zu werden; und die Erlösung des Geistes
kann bewirken, daß Symptome, die bis dahin jeder Behandlung spotteten,
augenblicklich verschwinden.".
Joan Grant u. Denys Kelsey ,,Wiedergeburt und
Heilung", S.320 - 321.
"Was edel und hochstehend ist, kann sich in seiner dynamischen Kraft
auf höheren Devachanebenen manifestieren. Da schlechte Eigenschaften
zu diesen Ebenen keinen Zugang finden, werden sie in Extremfällen
in ihren Gedankenhüllen auf tieferen Ebenen zurückgelassen. Dort
führen sie eine quasi selbstständige Existenz ihrem Wesen gemäß.
Ihre Kraft erhalten sie aus den festgehaltenen Bewußtseinsanteilen,
die darin wie in Eis eingefroren sind. Ansonsten befinden sie sich im ,,Ideenreich"
im Zustand der Latenz.
Die irdische Inkarnation trägt in sich die
einmalige Möglichkeit, daß die Seelenteile, gleichgültig
welcher Ebene sie angehören, sich hier alle in der Psyche manifestieren
können, um auf irdischem Plan verarbeitet und integriert zu werden.
Ist die Persönlichkeit einheitlich, fließen keine Energien in
Abspaltungen ab, welche sich sehr oft als Gegenkräfte manifestieren.
Der einheitlich ausgerichtete Mensch wird deshalb, da seine Energien ungeteilt
sind, von großer geistiger Kraft getragen.
,,Wenn du vor deinem Tode deine eigenen Geister nicht erlöst hättest,
hättest du dann auf die Erde zurückkehren müssen, um diese
Aufgabe zu erfüllen?"
,,Ich hätte nicht wiedergeboren werden m ü s s e n ... aber vermutlich hätte ich dann hier oben weiterhin ihre Existenz verleugnet. Ich habe mich so geschämt, sie auf diese Seite des Flusses mitzubringen. Geister sind hier so etwas wie Ver- wandte, deren man sich schämt, und man versucht, sie zu ver- leugnen ... Ich hätte nicht ewige Zeit so tun können, als ob ich sie nicht kenne, denn sie mußten heimkehren, damit ich eine ganze Person werden konnte."
Nach Joan Grant kann auch ein großer Schock, der z.B. mit dem Tod in einem vergangenen Leben einherging, die Ursache dafür sein, daß ein Teil aus der Persönlichkeit herausgesprengt wurde und nicht mehr integriert werden kann (da in das UBW verdrängt). Joan Grant (Wiedergeburt und Heilung) betrachtet eine bestimmte Kategorie von Gespenstern (die immer monoton die selben Vorgänge wiederholen) als eine solche seelische Abspaltung durch Schock. Der verkörperte Mensch weiß nichts von seiner Persönlichkeitsabspaltung, wohl aber fehlt ihm ein Teil seiner Kraft und wirkt die Abspaltung andauernd auf sein UBW als traumatische Kraft.