Großmutters Tod
© copyright Ralf, 2000
Ich war zu diesem Zeitpunkt etwa noch in einem kindlichen Alter, was das ganze für mich unverständlich machte, doch sie weigerte sich wie mir meine Mutter erzählte ins Krankenhaus zu gehen um in aller Ruhe zu sterben. Dann etwa zwei Wochen später lag ich abends im Bett unseres Hauses und dachte vor mich hin, bis ich dann kurze Zeit danach durch ein paar Hußtgeräusche wieder in die Wirklichkeit zurück kam. Es war meine Großmutter, ich hatte nicht gewußt, dass sie diesen Abend bei uns war. Der Grund war mir auch nicht bekannt, so dass ich mich freute und zu ihr Hinlaufen wollte. Doch noch bevor ich die Tür meines Zimmers öffnen konnte, kam mir meine Mutter sichtlich aufgeregt entgegen. Ich fragte was denn los sei, aber sie sagte ich solle sofort einschlafen und es wäre alles in Ordnung. Ich hörte auf sie und legte mich wieder ins Bett, wo ich kurze Zeit später dann einschlief und dann unschätzbare Zeit später von einer Hand geweckt wurde, die mir über die Haare strich. Ich drehte mich um und fing an zu lächeln, als ich meine Oma etwas verschwommen und mit einem seltsamen Blick ganz hell vor mir sah. Sie sagte "gute Nacht und es tut mir leid". Das hörte ich ganz deutlich. Alles was ich dann noch wahrnahm, war das quietschende Geräusch der Tür, die erst geöffnet und dann geschlossen wurde, ich kümmerte mich nicht weiter darum und hatte einen tiefen traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen erinnerte ich mich noch an den Vorfall und ging zu meiner
Mutter, die weinend am Tisch saß und mir vom gestrigen Tot der Großmutter
erzählte. In meiner Panik sagte ich, dass sie gestern Nacht noch bei mir war,
mich berührte und mir gute Nacht wünschte. Doch meine Mutter erwiderte immer
noch mit Tränen in den Augen, dass sie schon zu dem Zeitpunkt, als sie mich am
gestrigen Abend von der Großmutter zurückwies, verstorben sei.
Doch ich weiß heute noch, dass es keine Einbildung war, sondern meine
Großmutter, die sich noch verabschieden wollte;
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