Index über Geister

 
 

    Geisterbesuche    

Brief, anonym


"Was sind eigentlich Geister? Gibt es die überhaupt?"
Auch diese Fragen stellen sich sehr viel Menschen. Natürlich hat da fast jeder seine eigene Meinung zu. Um zwei Beispiele zu geben:
Zum Einen könnten es tatsächlich erdgebundene Seelen sein, die hier irgendwie hängen geblieben sind, weil sie vielleicht noch etwas zu erledigen haben. Oder es könnte auch einfach übrig gebliebene Lebensenergie sein. Denn Energie verschwindet ja nicht so einfach, es sei denn sie wird verbraucht. Und bei einem plötzlich eingetretenen Tod ist sie halt nicht verbraucht worden.

Was es auch gewesen sein mag, jedenfalls hatten ich, meine Familienangehörigen und Freunde einige seltsame Erlebnisse in meinen vier Wänden. Ich, die als erste etwas bemerkt hatte wollte nicht dran glauben bis mir meine Leutchens es bestätigt haben.

Vor ca. acht Jahren haben wir uns eine Eigentumswohnung eines damals kürzlich verstorbenen in einem über hundert Jahre alten Haus gekauft. Ich übernahm das Schlafzimmer dieser Person. Des nächtens bekam ich immer Besuch. Der Verstorbene stand an meiner Zimmertür und starrte mich an. Dazu muss ich sagen, dass ich ihn zu Lebzeiten nicht gekannt oder gesehen habe. Trotzdem konnte ich ihn deteilreich beschreiben!!! Jedenfalls stand er Abends immer an meiner Tür. Als kleines Kind von zehn Jahren hatte ich natürlich furchtbare Angst. Irgendwann nahm ich dann all meinen Mut zusammen, und sagte zu ihm: " Verpiss dich! Du bist tot und wohnst hier nicht länger. Das ist jetzt mein Zimmer." Er glotzte mich für einen Moment total erstaunt an und verschwand. Das war aber nur mein erster und einziger Sieg, denn die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.

Jedesmal wenn es Streit gab und die Emotionen überkochten ging der Spuk los. Entweder sahen meine Mutter und ich es getrennt voneinander oder sogar zusammen. Irgendeine Person rannte und tut das heute noch immer aufgeregt hin und her. Ihr könnt nicht glauben wie blöde ich mir vorkam. Ich stand da und habe mir die Augen gerieben. Auch in unserem zum Haus dazugehörigen Treppenhaus herrschte immer munteres Treiben. Ab der Sache mit unserem Flur bekam ich ein Gespür welches mir den Spuk immer ankündigte. Ich werde dann ganz unruhig, kann dann nicht mehr still sitzen und meistens wird mir dann auch eiskalt.

Im Treppenhaus wurde ich immer beobachtet und irgendetwas folgte mir die Treppen nach oben. Blieb ich stehen blieb es auch stehen. Irgendwann im Winter des vergangenen Jahres kam ich spät nach Hause. Ich betrachtete das Haus von Außen und wurde nervös. Ich wollte es nicht betreten, aber was blieb mir schon anderes übrig? Hysterie stieg in mir hoch und Tränen in meine Augen. Nach der ersten Treppe wurde ich gezwungen mich umzudrehen und hinab zu blicken. Ich war wie gelähmt, der Schlüssel glitt mir aus der Hand und viel rasselnd zu Boden. Unter mir stand ein Mann mit einem langen hellbraunen Wildledermantel und einer sehr altmodischen Frisur. Eine Hand lag locker auf dem Handgeländer. Er schaute zu mir auf. Wie von Furien gehetzt grabschte ich nach meinem Schlüsselbund und rannte die Treppen hoch. In meiner Panik konnte ich den richtigen Schlüssel nicht finden, dann fand ich ihn und konnte ihn aber nicht ins Schloss stecken. Ich war einem Nervenzusammenbruch nahe. Damals sollte ich aber noch nicht wissen, dass noch viel schlimmere Dinge auf mich warteten.

Eine Geschichte zum Flur hätte ich fast vergessen, sie ereignete sich ein paar Jahre vorher. Ich und eine gute Freundin gingen für meine Mutter nach unten um ein paar Badematten für sie aus dem Trockenraum zu holen. Uns beiden war ziemlich unheimlich zu Mute und irgendwie wurde ich schon wieder unruhig. Plötzlich hörten wir ein so grausames Geräusch welches ich nicht beschreiben kann. Wir brachen unseren eigenen Geschwindigkeitsrekord um in die "sichere" Wohnung zu kommen. Im März dieses Jahres passierte dann etwas bei dem ich dachte, dass wir es nun überstanden haben. Aber es machte nur eine kleine Auszeit so nach dem Motto schließlich brauchen Geister auch mal Urlaub. Es war Nachts gegen 1.00 Uhr. Meine Mutter war noch auf der Arbeit, mein Vater war im Bett und ich saß im Wohnzimmer und schaute fern. Nach einer Weile beschloss ich dann auch ins Bett zu gehen. Ich machte Licht in meinem Zimmer und ging auf die Toilette. Grundlos spürte ich wieder in mir die Panik hochsteigen. Ich war auf dem Weg zu meinem Zimmer als ich spürte dort ist jemand. Langsam schlich ich dort hin an unserem Flurschrank vorbei. Aufeinmal flogen hinter mir die Schranktüren auf!!! Erschrocken fuhr ich herum ging dann aber weiter.

"Was machst du jetzt", schoss es mir durch den Kopf, "Am besten das was du immer vor dem zu Bett gehen machst." Die ganze Zeit über spürte ich, dass etwas anwesend war. Als ich im Bett lag sah ich etwas durch die Luft flirren. Es sah so aus wie das Hitzeflirren im Sommer dann verschwand es. Monatelang gab es Ruhe bis es jetzt wieder auftauchte. Vor ein paar Wochen waren Meine Eltern Abends auf dem Elternabend an meiner Schule. Ich lag auf dem Bett und telefonierte mit meiner besten Freundin. Dann hörte ich wie jemand über den Flur ging. Ich wollte es nicht war haben. Aber meine Freundin am Telefon hörte es auch! Sie fragte mich ob meine Eltern denn schon wieder zurück wären.

Letzte Woche geschah für mich das bisher schlimmste.
Ich war den Samstag über damit beschäftigt mein Zimmer aufzuräumen, das hatte es mal wieder wirklich nötig gehabt. :-) Eine Haarspange ließ sich einfach nicht wieder finden. Mir wurde wieder kalt und ich begann zu frösteln. Die Spange fiel einfach aus der Luft auf die Erde. Für eine ganze Zeit konnte ich nur da stehen und das Ding blöde anglotzen. Es konnte nirgendwo runtergefallen sein nicht aus der Höhe. Fast jedesmal wenn ich nun mein Zimmer betrete fange ich an zu frieren. Manchmal sehe ich sogar hell leuchtende und schwarze Kugel durch den Raum schießen. Ich bin bei einem Punkt angelangt wo für mich feststeht einfach damit zu leben. Obwohl ich wirklich nichts dagegen hätte auszuziehen. Es hat noch einige Begebenheiten wie winkende Arme gegeben. Meine Mutter hatte auch noch Erlebnisse von denen sie mir aber einfach nichts erzählen will.

Nachtrag:

Die Geisterscheinungen haben nachgelassen. Stattdessen bemerken meine Mutter und ich sehr häufig ein goldenes Licht, welches unseren Flur erleuchtet. Eine passende Lichtquelle gibt es aber nicht.

Vor kurzer Zeit als der Spuk fast übernahm, betete ich ganz oft hintereinander das Vater unser und um Hilfe für mich und um Frieden für die Seelen. Plötzlich trat aus der Dunkelheit eine schwarze menschliche Silluette. Ich war aufeinmal total entspannt und friedlich. Die Gestalt „setzte“ sich zu mir ans Bett. Ich sagte stumm, nur durch Gedanken: „Wenn du da bist, dann nimm meine Hand!“ Plötzlich wurde meine Hand warm, fing an zu kribbeln und wurde schwer. Dann strich die Gestalt mir über die Haare und verschwand. Seitdem fühle ich mich total zufrieden wenn ich daran zurück denke.

Desweiteren hat es eine Party bei einer Freundin gegeben. Irgendwann in den Morgenstunden gingen wir ins Bett. Das hieß ich , die Freundin und noch eine andere. Ich habe wohl sehr unruhig geschlafen. Jedenfalls wurde die erste Freundin wach. Sie sagte später, es wäre sehr warm in der Wohnung gewesen. Also hätte sie versucht das Küchenfenster zu öffnen. S ging nicht auf! Schlaftrunken hat sie es aber nicht weiter versucht, sondern hat dann im Wohnzimmer auf einer Couch weiter geschlaffen. Bald darauf wachte ich dann auf. Ich ging dann auch ins Wohnzimmer und ließ die andere Freundin weiter pennen. Ich bemerkte ein Glas mit Prosecko auf dem Tisch aus dem es tropfte. Ich hob es an und der Stumpf des Glases fiel zu Boden. Bei genauerer Betrachtung konnte man sehen, dass das Glas sauber durchgeschnitten war.

Meine Freundin und ich konnten die Ursache nicht finden. Aber was wir fanden ließ uns auch frösteln. Viele Glasgegenstände hatten plötzlich Risse oder Macken. Ich ging in die Küche um das Fenster zu öffnen da sah ich , dass innerhalb des Fensterglases ein dicker Fingernagel großer Kratzer war. Die andere Freundin die noch schlief bemerkte später eine Person im Badezimmer hinter sich. Unsere Gastgeberin (die erste Freundin) meinte, dass ich schuld war. Ich hätte das wohl mit meinen unruhigen Träumen ausgelöst. Sie hätte vorher zwar auch schon einen Geist gespürt, der wäre aber sehr friedlich gewesen.