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Betonmischer und religiöse Erziehung

Erwinio schrieb am 19. April 2005 um 17:50 Uhr (554x gelesen):

Hallo,

Mein Sohn schaute aus dem Fenster und sah auf der Strasse hinter dem Park einen Betonmischer. "Schau Papa, ein Betonmischer!" Seine Begeisterung über das ungestüme Ding mit dem gewaltigen, sich drehenden Gefäss war unverkennbar.

Das ist kein Betonmischer, das ist sozusagen die Muttergottes der Muttergottes. Genaugenommen die Gebärmuttergottes der Muttergottes der Muttergottes. Denn durch solche Materialien beliebt die Muttergottes zu erscheinen. Dieses galaktische Ungeheuer mit dem planetarisch kreisenden Behälter hintendrauf, dieses feuchte, plazentaartige Gebilde gebiert die Wunder dieser Welt! Wir sollten zu ihm beten!" sprach ich, bekreuzigte mich und neigte mich fromm in Richtung des vorbeidonnernden Lastwagens.
Mein Sohn lachte. "Das ist Blödsinn, was Du da erzählst", meinte er.

Kinder sind weise, dachte ich.

"Habemus Papam", sagte ich lachend zu ihm und er fand es auch ganz lustig.

"Habemus Papam", äffte er mich nach. Ein Kardinal hätte es nicht besser gekonnt.

Ich umarmte ihn und fühlte; es ist die Liebe, die zählt; nicht der Glaube.

Erwinio

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