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An die Sehnsucht
Erwinio schrieb am 25. Februar 2005 um 12:58 Uhr (476x gelesen):
Wer kennt sie von dieser Seite?
An die Sehnsucht
Sehnsucht! Stärkste aller jeglich Sucht.
Wie trittst jetzt klar vor mein Gesicht!
Du, die lang’ ich hab’ verflucht!
Ein Leben ohne Dich gesucht!
Wie lange Dich so stark bekämpft,
Benieden, wer gen’ Dich geimpft!
Versuchte, Dich erst zu ertränken,
In dunkle Tiefen Dich zu senken,
Zu meiden Deinen tristen Schein,
Um endlich ohne Dich zu sein!
Mir eingeredet, ‚s läg’ an mir,
Zu lösen mich vehement von Dir,
Mir vorgestellt wie ohne Dich,
Liebe, Freud’ erfüllte mich.
Dich, die keine Frau auf dieser Welt,
In tiefste Tiefen stillen mag!
Was auch noch so sehr gefällt,
Vergeht, wie dunkelt jeder Tag!
Stets von Neuem auf Du steigst
Springst in jede offne Lücke
Dich von allen Seiten zeigst
Ein Kampf geprägt von Kraft und Tücke
Ich wehr’ mich ohne Sicht zu Siegen
Wie möcht’ ich mich in Freiheit wiegen.
Und jetzt, auf einmal stehst im Licht
Seh’ ich klar, Dein lieb’ Gesicht
Wie konnt’ ich Dich nur so verkennen
Dich als meine Feindin nennen,
Die Freundin bist Du, Freude, Grösste!
Die von mir die Ketten löste!
Dich, die ich wollt’ einst besiegen,
Lehrest meinen Geist nun fliegen!
Bist mein Antrieb, meine Quelle,
Meine Herrin, ich Geselle,
Lerne erst durch Dich erkennen,
Wahr und Falsch mit Namen nennen,
Bist das Pferd vor meinem Wagen,
Ziehst mich mit, nicht zu verzagen,
Hältst mich immer wieder tätig,
Führst mich vorwärts, langsam, stetig,
Du treibst mich an, zu ewig’ Fragen,
Durch Irren, Wirren mich zu schlagen,
Wenn die Gefühle sind wie Pfeile,
Dann ist Deiner der mit Weile;
Langsam fliegt - doch ganz bestimmt
Den besten Weg zum Ziele nimmt!
Wie sprach doch Goethe einst zu Dir,
„Nur wer Dich kennt, weiss was ich leide!“
So ähnliche ging es lange mir,
Jetzt haben Freundschaft erst wir beide!
Du bist mein Weg, mein Licht, mein Segen!
Wirst alle meine Wunden pflegen!
Der Schmerz, den ich durch die verspüre,
Mich zu den wahren Quellen führe!
Nicht Frieden bist Du - nicht vollkommen,
Nicht alle Pein ist mir genommen;
Doch bist Du die Begleiterin,
Treibst mich auf den Weg zum Sinn.
Bist ach, an allen meinen Tagen,
Die Antwort wie auch gleich die Fragen!
So dank’ ich Dir, bei mir zu sein,
Als Antrieb, ewig stechend’ Dorn!
Und jeder Lichtblick noch so klein,
Ist Frucht – aus Deinem heilig’ Korn.
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Diskussionsverlauf:
- An die Sehnsucht ~ Erwinio - 25.02.2005 12:58 (3)