Sinn des betens ?
Marie schrieb am 16. September 2004 um 7:45 Uhr (559x gelesen):
Hallo Nobby,
ein wirklich cooler Gedankengang, der davon zeugt, das sich jemand um Eigenverantwortung Gedanken macht. :-)
Ich würde es mal versuchen, etwas abgewandelt zu sehen. Wenn wir alle Teile von Gott sind, dann ist Gott auch ein Teil von uns. Folglich setzt das uns mit "ihm" gleich. Ich würde aber noch ein Stückchen weiter gehen, und sagen, das wir alle "zusammen" Gott sind. Daher, wenn ich um Trost bitte, jemanden, etwas, Gott, schiebe ich lediglich meine Veantwortung an ein abstaktes Gottwesen ab, dessen Existenz mir persönlich noch niemand bewiesen hat. Wenn ich nun also ein "Unglück" erlebt habe, oder mir ein solches zugestoßen ist, und ich ja auch ein Teil von Gott bin, wie kann ich dann etwas außerhalb von mir a) um Trost bitten und b) nach dem Warum des Geschehenen fragen?
Unter dem Aspekt, daß wir alle den "Gottfunken" in uns tragen, ist diese Aussage "hilf dir selbst, dann hilft dir Gott" gerade zu FANTASTISCH. Man könnte auch sagen: hast du den Willen und den Entschluß gefaßt, an DICH zu glauben, dann glaubst Du zwangsläufig an Gott. Zweifelst Du an Dir oder einem Mitmenschen, zweifelst Du ebenso zwangsläufig an Gott.
Gott hat sich geteilt, um zu erfahren, was es bedeutet, Gott zu sein. Aus der Einheit entstand Vielheit, daher FINDEN wir auch keinen Gott, wenn wir nicht in uns selbst reinhorchen.
Viele halten es für ein Sakrileg, sich selbst, also den Menschen, gottgleich zu machen. Warum? Dogmen, Dogmen, Dogmen. Der Mensch trägt ja schließlich die "Erbsünde" in sich, und ist SCHLECHT. Ergo KANN er nicht gottgleich sein, denn Gott kann ja nicht schlecht sein. ABER: was ist schlecht? Was ist gut? Hängen diese beiden Begriffe nicht sowieso von meiner Bewertung ab? Dinge, die ich gut finde, findet ein anderer vielleicht schlecht und umgekehrt. Also, was soll das bedeuten? Nach meinen Studien, Überlegungen und Erfahrungen kann ich zu keinem anderen Schluß kommen. Ich weiß, was ich weiß.
Alles, was ich "glauben" muß, WEISS ich nunmal nicht. Und für mich ist alles andere, was ich bisher gehört und gelesen habe, nicht stimmig und nicht sinnig. Ich behaupte, man erkennt die Wahrheit, wenn man sie hört/sieht. Und eine Kirche hat mir persönlich bisher noch nichts gesagt, was ich als wahr empfunden habe.
Beten? Nun ja. Ich denke, beten ist für die, die noch nicht an sich selber glauben können. Ebenso die 10 Gebote. Dinge, die man BESSER nicht tut, wenn man schon nicht weiß, WAS man tun oder nicht tun soll, um "in den Himmel" zu kommen/ die Glückseeligkeit zu erreichen.
Aber gehen wir mal weiter, und fragen: für was soll ich beten? Oder um was soll ich bitten?
> Hallo ihr Lieben,
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> ich habe, wahrscheinlich wie viele von Euch, meine eigene Vorstellung von der überirdischen Existens, welche gemeinhin als "Gott" bezeichnet wird.
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> Nun bekommt man sehr oft auf die Frage, wer oder was oder wo ist Gott ?, unter anderem die Antwort :
> Gott ist in uns allen, ein Teil von uns !
> Dieser Antwort möchte ich gar nicht wiedersprechen, aber damit kommen mir folgende Gedanken in den Sinn :
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> Wenn "Gott" ein Teil von uns ist, sind wir damit nicht auch zum Teil wie er, bzw. sind wir damit nicht auch ein Teil von ihm ?
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> Wenn wir nun zu "Gott" beten, beten wir dann damit nicht auch ein wenig zu uns selbst ?
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> Sehr oft wird gebetet, um Trost,Beistand und Hilfe zu erhalten.
> Bitten wir uns damit nicht irgendwo selbst darum ?
> Selbst wenn wir um Hilfe etc. für Andere beten, bitten wir uns damit nicht darum, selbst etwas für die Anderen zu tun ?
>
> Ist es nicht so, daß damit der Ausspruch :
> Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott (!), einen sehr tiefen und hilfreichen Sinn bekommt ?
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> Nobby
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