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an die kaspermarionetten hier
the lord schrieb am 7. Juni 2004 um 23:41 Uhr (990x gelesen):

Hans Ulrich Gresch
Missbrauch der Hypnose und anderer Trancetechniken
32. Psychochirurgie
Eine noch radikalere biologische Methode als der Elektroschock, die zur grundlegenden Persönlichkeitsspaltung erforderliche Fügsamkeit zu erzeugen, ist der direkte Griff ins Gehirn, die Psychochirurgie. Die Neurowissenschaftler Meinhard Adler & Rolf Saupe definieren Psychochirurgie in ihrem Buch „zur Frage einer biologischen Therapie psychischer Störungen“ wie folgt: „Der Begriff Psychochirurgie meint, dass ein körperlicher (Hirn-)Eingriff mit der Absicht durchgeführt wird, psychisches Erleben und Verhalten zu beeinflussen, ohne dass für die Indikationsstellung eine morphologisch oder funktionell nachweisbare Veränderung vorliegen muss.“ [i]

„Morphologisch“ bedeutet hier: den Bau und die Gestalt des Nervensystems betreffend und funktionell heißt: auf den Geschehensablauf bezogen, der einem Organ oder körperlichen System zugeordnet ist. Auf deutsch: Der Psychochirurg manipuliert und zerstört ggf. gesundes Gewebe (im Nervensystem). Am Rande sei bemerkt, dass nach dieser Definition z. B. auch die Amputation der Hände eines Pianisten ein psychochirurgischer Eingriff sein könnte. Diese sarkastische Auslegung der Definition ist zweifellos nicht im Sinne ihrer Urheber. Sie macht aber die Schwierigkeit deutlich, den Begriff der „Psychochirurgie“ überhaupt unmissverständlich zu definieren.

Der Grund dafür liegt wohl auch darin, dass die Psychochirurgie eine aus der neurologischen Praxis hervorgegangene Methodik ist, die nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum entwickelt wurde. Sie verfügt daher über keine entwickelte theoretische Basis, die eine definitorische Ein- und Abgrenzung erleichtern würde. Wie auch immer: der typische Psychochirurg ist ein Macher, kein Denker. Und so ist die Affinität nicht weiter verwunderlich, die manche Psychochirurgen mit den Machern im politischen, geheimdienstlichen und militärischen Feld verband. [ii]

Ein Einsatzgebiet der Psychochirurgie besitzt natürlich besondere politische Brisanz: die Zähmung der Aggressiven durch einen Eingriff im Gehirn. Ein bevorzugtes Zielgebiet der Psychochirurgen zu diesem Zwecke war der Mandelkern [iii] , eine Hirnstruktur, die ihren Namen ihrer Mandelform verdankt. Diese Struktur ist an Prozessen beteiligt, durch die „den Erlebnissen und Erfahrungen, die wir in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert halten, eine emotionale Bedeutung zugeordnet wird.“ [iv] Die Bedeutung des Mandelkerns kann gar nicht überschätzt werden. Er spielt bereits bei den primären Gefühlen, den angeborenen emotionalen Reaktionen (z. B. auf Größe, extreme Spannweite, bestimmte Bewegungsarten und Geräusche und bestimmte Körperzustände wie Schmerz) eine entscheidende Rolle. [v]

Psychochirurgen führen Operationen am Mandelkern durch, indem sie eine Sonde einführen, die das Hirngewebe durch Hitze, Kälte oder chemische Substanzen zerstört. In der medizinischen Literatur finden sich zahlreiche Beispiele für derartige Operationen. Die Ergebnisse waren gemischt: Es werden positive Resultate, aber auch viele Fälle ohne Verbesserung und mitunter sogar eine Zunahme der Aggressivität berichtet.

Vor allem werden gravierende Nebenwirkungen beklagt. [vi] Doch gerade diese medizinisch unerwünschten Nebenwirkungen dürften für Gehirnwäscher und Persönlichkeitsspalter besonders interessant sein. [vii] Die Operierten werden passiver, weniger beweglich; ihre Gefühle verlieren Schwung und Intensität; die Spontaneität und Kreativität werden vermindert; sie büßen die Kontrolle über ihre Reaktionen ein; sie werden im Bereich des absichtlichen Verhaltens instabil; sie werden in stärkerem Maße von äußeren Reizen abhängig. [viii] Mit anderen Worten: Nach einer Operation am Mandelkern sind die Operierten in der Regel Wachs in den Händen geschickter Manipulateure. Es ist daher u. a. auch darum nicht weiter erstaunlich, dass die „Verhaltensforscher“ der CIA die Möglichkeiten der Psychochirurgie für ihre Zwecke erkundeten. [ix]

Die entsprechenden Projekte sind dabei für den Laien nicht immer als Forschungsvorhaben zur Bewusstseinskontrolle zu erkennen. So finanzierte die CIA zum Beispiel ein Forschungsprojekt zur Lokalisierung von Gedächtnisprozessen mit den Mitteln der Psychochirurgie. In einem Memorandum aus dem Jahr 1973 wird dieses Projekt als eines jener Vorhaben aufgeführt, die als CIA-Programme zur Bewusstseinskontrolle missverstanden werden könnten. [x] Vielleicht war der Autor ja so naiv um wusste nicht, dass die Manipulation von Gedächtnisprozessen ein zentrales Element jeder effektiven Bewusstseinskontrolle ist, in Geheimdiensten weiß ja mitunter „die linke Hand nicht, was die rechte tut“.

Wir unterscheiden zwei grundlegende Formen der Psychochirurgie. Bei der klassischen Variante wird Hirngewebe zerstört. Ein Beispiel dafür ist die Lobotomie. Dabei wird das operative Instrument, das Leukotom in die weiße Substanz des Stirnhirns hinein gestoßen. [xi] Dies war ein brutaler Akt, der heute nicht mehr praktiziert wird. Die Medizin beherrscht inzwischen schonendere Methoden.

Unser Gehirn wird durch Impulse stimuliert, die aus den Sinnesorganen oder Rezeptoren in den Eingeweiden stammen. Dies ist der normale, von der Evolution vorgesehene Weg der Kommunikation zwischen Individuum und Umwelt. Es gibt allerdings auch noch andere Möglichkeiten, das Gehirn zu reizen. Eine Methode besteht darin, Elektroden in das Gehirn einzupflanzen und so das Nervensystem direkt durch elektrische Ströme zu beeinflussen.

Ein Pionier dieser Methode war der Spanier José M. R. Delgado, ein Physiologe, der in Spanien und den Vereinigten Staaten lehrte und forschte. Um seine Versuchstiere nicht durch Kabel zu behindern, benutzte er ein Gerät, dass er „Stimoceiver“ nannte. Dabei handelte es sich um eine Kombination aus Sender, Empfänger und Stimulator. Das Gerät wurde zu Beginn der Forschungen am Körper des Versuchstieres befestigt. Heute im Zeitalter der Miniaturisierung ist es möglich, den Stimoceiver in den Körper einzupflanzen. Die Vorzüge der Stimoceiver-Technik sind laut Delgado: „(a) Das Gehirn kann stimuliert werden, ohne Bewegungsfreiheit der Tiere einzuschränken; (b) jede Elektrode im Gehirn kann selektiv angesprochen werden; (c) die Parameter der Stimulation können verändert werden, ohne das Tier zu berühren; (d) die Überwachung der Stromflüsse ist möglich; (e) mit besonderen Verfahren kann die elektrische Aktivität des Gehirns während der Stimulation aufgezeichnet werden; (f) das Gerät kann leicht entfernt, überprüft, repariert und wieder angebracht werden.“ [xii]

Durch elektrische Stimulationen bestimmter Bereiche des Gehirns kann man kurzfristige Effekte auslösen, wie zum Beispiel die Bewegung einer Extremität, aber auch langfristige Wirkungen erzielen. So stimulierte Delgado z. B. einen Bereich des Mandelkerns im Gehirn von fressenden Katzen. Die Katzen hörten sofort auf zu fressen und weigerten sich, selbst besonders schmackhafte Nahrung aufzunehmen – sogar wenn sie ihnen direkt ins Maul gesteckt wurde. Der Effekt hielt Minuten bis Stunden und in einem Fall sogar drei Tage an. [xiii]

Delgado entwickelte raffinierte Experimente, um das Verhalten seiner Versuchstiere zu kontrollieren. Er untersuchte zum Beispiel die Kontrolle spontaner Bewegungen in einer Affenkolonie. Die Tiere trugen Stimoceiver. Wenn Septum, Pallidum und Hippocampus gereizt wurden, wurde die Zahl spontaner Bewegungen vermindert. Das Gegenteil wurde durch Stimulation des Kleinhirn-Vorderlappens, des Nucleus Ruber, des Pedunculus und des Corpus Callosum erreicht. Die Effektivität der Kontrolle konnte um das Zwanzigfache gesteigert werden, wenn Rückkopplungsmechanismen eingesetzt wurden. In diesen Fällen wurden die Bewegungen der Tiere durch telemetrische Sensoren registriert, und diese Informationen wurden genutzt, um die Stimulation auszulösen. [xiv]

Delgado experimentierte allerdings nicht nur mit Tieren, sondern auch mit Menschen.

Das menschliche Verhalten wird wesentlich durch Lohn und Strafe gesteuert, und die psychischen Entsprechungen von Lohn und Strafe sind Lust und Schmerz. „Körperliche Verletzungen, der Verlust eines geliebten Kindes oder eine apokalyptische Katastrophe“, schreibt Delgado, „können keine Leiden verursachen, wenn einige unserer Gehirnstrukturen durch Betäubung blockiert wurden. Und Lust steckt nicht in der gestreichelten Haut oder in einem vollen Magen, sondern irgendwo unter unserer Schädeldecke.“ [xv]

Wir finden die Vorstellung instinktiv abstoßend, dass unsere vornehmsten Gefühle wie die Liebe zu einem Partner oder einem Kind, mit der Depolarisation von Membranen in bestimmten Verbänden von Nervenzellen zusammenhängen. Vor noch nicht allzu langer Zeit, schreibt Delgado, hätten es sogar viele Wissenschaftler die Vorstellung als naiv bezeichnet, dass Lohn und Strafe willentlich durch die Bedienung der Regler eines elektrischen Instruments, das mit dem Gehirn verbunden ist, ausgelöst werden könnten. Doch genau dies wurde vielfach experimentell bewiesen. [xvi]

Delgado berichtet von Experimenten, in denen eine bestimmte Hirnregion, das Pallidum stimuliert wurde. Die Patienten zeigten Angst und Ruhelosigkeit und Gefühle der Einengung oder Wärme in der Brust. Die Stimulation des Mandelkerns erzeugte unterschiedliche Reaktionen: Einige Patienten wurden wütend, andere hatten Angst. Ein Patient rief aus: „Ich wussten nicht, was über mich kam. Ich fühlte mich wie ein Tier.“ [xvii]

Delgado implantierte Elektroden in den rechten Schläfenlappen einer 36 Jahre alten Frau, die unter Epilepsie litt. Nachdem die Stimulation einsetzte, spürte die Patientin zunächst eine kitzelnde Erregung in der rechten Körperhälfte. Sie begann zu kichern und gab lustige Kommentare ab. Sie betonte, dass sie die Erregungen sehr genoss. Durch wiederholte Stimulationen wurde die Patientin immer gesprächiger und flirtete immer heftiger, bis sie schließlich offen ihren Wunsch aussprach, den Therapeuten zu heiraten. Eine andere Epileptikerin, bei der zusätzlich noch der Mandelkern stimuliert wurde, äußerte ungeschminkt ihre Vorliebe für den ihr unbekannten Therapeuten, küsste seine Hände und zeigte sich überaus dankbar für die Wohltaten, die er ihr gewährte. Ein elfjähriger Junge, dessen linker Schläfenlappen gereizt wurde, zeigte sichtliches Vergnügen und betonte seine Liebe für den Therapeuten, während er sich wollüstig räkelte. [xviii]

Durch elektrische Stimulation können Hirngebiete nicht nur aktiviert, sondern auch gehemmt werden. Im Zusammenhang mit dem Thema Bewusstseinskontrolle ist vor allem die Hemmung der höheren Geistestätigkeit interessant. Ein Mensch, dessen höhere Geistestätigkeit gehemmt wurde, ist besonders anfällig für Suggestionen, die er nicht mehr kritisch zu bewerten vermag. In einigen Experimenten zeigte sich, dass die Stimulation bestimmter Punkte im Limbischen System mit verminderter Bewusstheit, Verlust der normalen Einsicht und einer Störung der Denkfähigkeit einhergeht. [xix]

Es ist denkbar, dass durch Hirnstimulation eine künstliche „transmarginale protektive Inhibition“ hervorgerufen werden kann – also ein Zustand, der sich sonst nur nach extremem Stress (z. B. durch Folter) einstellt.

Delgado war davon überzeugt, dass die von ihm erforschten Methoden neue Wege zur Behandlung einer Vielzahl neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen eröffneten. So könnte man z. B. einen depressiven Patienten mit einem Stimoceiver ausrüsten und diesen mit einem Computer verbinden. Der Computer erkennt die mit einer Depression verbundenen neuralen Prozesse und sendet dann einen Befehl an den Stimoceiver, bestimmte die Depression hemmende Hirngebiete zu stimulieren. [xx] Über mögliche therapeutische Anwendungen hinaus, so hoffte Delgado, würden die Techniken der Hirnstimulation und die damit gewonnenen Erkenntnisse bedeutende gesellschaftliche Fortschritte ermöglichen.

In seiner Schrift „Physical Control of The Mind“ [xxi] plädierte er für eine „psychozivilisierte Gesellschaft“ u. a. durch systematische Anwendung der Erkenntnisse, die durch Stimulationsexperimente gewonnen werden. „Wir sollten“, schreibt Delgado, „vom frühestmöglichen Zeitpunkt im Leben eines Babys an versuchen, ein Programm der „Psychogenese“ zu verwirklichen. Dies bedeutet, dass wir unser gesamtes physiologisches, psychologisches und psychiatrisches Wissen einsetzen, um die Persönlichkeit des Kindes zu formen.“ Die Aufgabe der Erziehung sei nicht die Enthüllung der kindlichen Fähigkeiten, sondern deren Erschaffung. [xxii]

Die gezielte elektrische Stimulation des Gehirns – sei es durch eingepflanzte Elektroden oder durch elektromagnetische Felder – bietet zweifellos zahlreiche und weitreichende Möglichkeiten der Kontrolle des Verhaltens und Erlebens. Im Rahmen der Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung, die Thema dieses E-Books ist, spielt sie jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Sie ist hier nur ein Mittel, dessen Ziele (Konditionierung, Amnesieerzeugung, Zähmung etc.) auch mit anderen Methoden erreicht werden könnten. Im Grunde kommt die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung mit Mitteln und Verfahren aus, die seit Menschengedenken bekannt sind, nämlich Hypnose, Drogen und Folter.

Diese Einschätzung wurde im übrigen auch von Delgado in seinem Buch über die physische Kontrolle des Geistes aus dem Jahr 1969 formuliert: „Mit den klassischen Methoden der Bestrafung und Belohnung durch normale Inputs kann menschliches Verhalten effektiver absichtlich verändert werden als durch Modifikationen der emotionalen Stimmung auf dem Wege der elektrischen Stimulation des Gehirns.“ [xxiii] Diese Einschätzung dürfte auch heute, mehr als dreißig Jahre später, immer noch zutreffend sein. Sie wurde natürlich nicht von allen Interessierten so ohne weiteres geglaubt. So wurden zum Beispiel im kalifornischen Staatsgefängnis für psychisch kranke Straftäter in Vacaville, wo die CIA im Gehirnwäsche-Versuche im Rahmen des Projekts MKSearch (Subproject 3) realisierte [xxiv] , ausgesuchten Gefangenen Elektroden eingepflanzt, um ihr Verhalten zu kontrollieren. Diese Versuche mussten wegen öffentlicher Proteste eingestellt werden. [xxv]

Die von Egmont R. Koch und Michael Wech in ihrem Buch über die geheimen Menschenversuche der CIA geäußerte Vermutung, man könne allein durch die elektrische Stimulation des Gehirns einen Menschen in einen ferngesteuerten Sklaven verwandeln [xxvi] , entbehrt aus meiner Sicht jeder Grundlage. Richtig ist jedoch, dass man diese Technik zur Konditionierung einsetzen kann. So könnte man zum Beispiel einem Opfer Dias von politisch missliebigen Personen zeigen und gleichzeitig durch elektrische Reizung seines Gehirns unangenehme Gefühle hervorrufen. Die Porträts von Personen, denen sich das Opfer anschließen soll, könnten man „elektrisch“ mit positiven Empfindungen verbinden. Doch derartige Konditionierungen wären für sich genommen vermutlich auch nicht viel effektiver als das altbewährte Mittel „Zuckerbrot und Peitsche“.

Einschränkend füge ich allerdings mit Nachdruck hinzu, dass sich meine Einschätzung auf die heute bekannten Erkenntnisse und allgemein zugänglichen Studien zur elektronischen Manipulation des menschlichen Bewusstseins bezieht. Es ist durchaus denkbar, dass die explosiv voranschreitende neurowissenschaftliche Forschung schon in naher Zukunft alptraumartige Entwicklungen ermöglicht. Hier denke ich zum Beispiel an ins Gehirn eingepflanzte Mikrochips, die Sprache bzw. deren neurophysiologisches Substrat verstehen und dadurch innere Monologe durch Bestrafung und Belohnung konditionieren können.

Man stelle sich vor, ein gläubiger Muslim, dem ohne sein Wissen ein solches Gerät implantiert wurde, würde stets, sobald er das Wort „Allah“ denkt, ein elektronisches erzeugtes leicht unangenehmes Gefühl empfinden. Mit höchster Wahrscheinlichkeit würde dieses Muslim über kurz oder lang vom Glauben abfallen – das gleiche würde entsprechend für Katholiken, Kommunisten, Demokraten oder die Anhänger aller anderen Glaubensbekenntnisse und Ideologien gelten. Doch dies ist momentan noch Science Fiction und soll daher in diesem Text nicht weiter verfolgt werden.

Die Bewusstseinskontrolle durch traumatisierende Persönlichkeitsspaltung und Hypno-Konditionierung der Persönlichkeitsfragmente ist nach wie vor die einzig zuverlässige Methode der mentalen Versklavung, die sich zum Einsatz in militärischen, geheimdienstlichen oder kriminellen Arbeitsfeldern eignet. Alle anderen Methoden, auch die diversen, oft hypothetischen Formen der „electronic mind control“, also der Beeinflussung des menschlichen Nervensystems durch elektromagnetische Felder befinden sich noch in der Erprobungsphase und erbringen nicht im entferntesten mit der klassischen Methodik vergleichbare Ergebnisse. Vielleicht wird sich das auch niemals ändern.

Aus meiner Sicht gelingt die Bewusstseinskontrolle durch Persönlichkeitsspaltung nur in Form einer kommunikativen Strategie, die sich überwiegend archaischer Mittel und Methoden bedient. Das sind die Mittel, die den Menschen schon in grauer Vorzeit bekannt waren. Möglicherweise ist die Bereitschaft, auf diese Mittel mit Unterwerfung zu reagieren, sogar in unserem Erbgut verankert. Hier meine ich nicht nur die blanke Folter, sondern auch subtilere Gesten der Macht und Anzeichen einer ausweglosen Situation. Und nicht zuletzt dürfte auch das Spiel der Masken in Ritualen des Verwandelns und Bannens eine nicht unwesentliche Rolle spielen.


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Literaturverzeichnis

[i] Adler & Saupe (1979), 1
[ii] Scheflin & Opton (1978), Kapitel „Pruning the Mind. The New Psychosurgery“, 267 ff., vor allem Unterkapitel “Political Muscle”, 303 ff.
[iii] Renfrew (1997), 74
[iv] Posner & Raichle (1996), 242
[v] Damasio (2001), 183 f.
[vi] Zillmann (1998), 84 f.
[vii] Man muss grundsätzlich bedenken, dass ein Scheitern aus der sicht des ethisch denkenden Arztes oder Psychologen für deren Kollegen aus kriminellen, militärischen oder geheimdienstlichen Milieus durchaus Erfolge darstellen können.
[viii] Scheflin & Opton (1978), 277
[ix] Marks (1991), 225, 227
[x] Memorandum for: XXXX, Subject: Mind/Behavior Control, 5 March 1973, MORI ID: 173876
[xi] Hill (1992), f f.
[xii] Delgado (1969), 531
[xiii] Delgado (1969), 541
[xiv] Delgado (1977/78), 99 f.
[xv] Delgado (1969), 117
[xvi] Delgado (1969), 118
[xvii] Delgado (1969), 135 f.
[xviii] Delgado /1969), 144 ff.
[xix] Delgado (1969), 174
[xx] Delgado (1969), 201
[xxi] Delgado (1969)
[xxii] Delgado (1969), 241 f.
[xxiii] Delgado (1969), 223
[xxiv] Ross (2000b), 212
[xxv] Chorover ((1979)
[xxvi] Koch & Wech (2002), 218

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