Re: Niemand kommt zum Vater denn durch Jesus
necros schrieb am 29. Dezember 2003 um 20:13 Uhr (507x gelesen):
Hallo!
Erstmal Danke, dass kein fundamentalistischer Wortschwall gefolgt ist, das habe ich leider schon zu häufig erlebt :-).
Aber zurück zum Thema:
Dinge wie die Feindesliebe (ich nenne es mal unchristlich Vergeben und Sanftmut) und diverse andere christliche Grundsätze sind natürlich nicht in allen anderen Religionen vertreten, sicher. Es ging mir nicht um die Wahl der Religion, sondern um den Weg, den man im Leben geht. Ich glaube fest daran, dass mich mein Kantscher Imperativ (was Du nicht willst, dass man Dir tut...) verbunden mit einem Schuss Toleranz und Sanftmut mich vor einem Gott bestehen ließe.
> Wenn eine Religion nichts gegen körperliche Begierden sagt, dann führt sie nicht in den 3. Himmel, aus eben denselben Gründen.
...und eben solche Glaubensinhalte bestreite ich. Für mich ist kein Gott (mit den Attributen meines ersten Postings) denkbar, der unter unsere Bettdecken schaut und "Sünde" murmelt. All die Vorschriften (Sabbath, Homosexualität, Essensregeln, etc.) sämtlicher Religionen halte ich für völlig unangemessen für ein göttliches Wesen. Es kommt mir dann vor wie ein "Er schuf Himmel, Erde und diverse Tischregeln"... Wenn ich z.B. davon lese, dass zwei Menschen sich nur dann lieben sollen, wenn sie a) verheiratet und b) nicht eines Geschlechtes sind, klingeln in mir die Alarmglocken. Hier offenbart sich mir keine ewige Weisheit, sondern der ebenfalls ewige menschliche Kleingeist. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb ich die Bibel für ein (großartiges) philosphisches Werk halte und keinen Lebensweg. Ein ewiges Wesen mit unendlichem Wissen der menschlichen Natur kann für mich nicht so restriktiv sein, so sind nur Menschen.
Aber davon mal ab: ich freue mich für Dich, dass Du einen Weg gefunden hast, der Dich glücklich macht.

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: