Re: Parapsychologie studieren!
Peter543 schrieb am 30. Oktober 2003 um 8:46 Uhr (432x gelesen):
Der Grund ist, dass ich ein wenig dazu beitragen möchte, die katastrophale Unkenntnis in einfachster Psychologie zum Nutzen mancher Teilnehmer etwas zu lindern. Beispiel:
Es gibt nicht "eine" Wirklichkeit für uns, sondern deren zwei. Die eine ist die Sinneswahrnehmung mit der wir die Aussenwelt, die äussere Realität wahrnehmen. Die andere Wirklichkeit ist die Welt der Fantasie, der Vorstellungen. Unser Leben ist längst zu kurz, um alle Erfahrungen selber zu machen. Wir lernen mittels der Sprache ! Sprache beruht darauf, dass entsprechende Vorstellungen reflexiv (zwangsweise) ausgelöst werden. Man nennt das "verstehen"; niemand kann etwas verstehen, wenn nicht Vorstellungen ("Bilder") in ihm davon ausgelöst werden. Die Pointe ist, dass unser Gedächtnis zwischen realen Sinneseindrücken und irrealen Fantasie-Eindrücken nicht unterscheiden kann. Wenn ich eine Vorstellung in der Fantasie entwickle und sie annehme (als wahr betrachte), dann wird sie zum Bestandteil meines Denkens und ich bin diesen Vorstellungen unterworfen, ob sie nun in der Aussenwelt tatsächlich existieren oder nur als Hirngespinste in meinem Kopf.
Ein Vater lebte mit seiner Familie am Waldrand und wollte nicht, dass sein kleines Mädchen sich im Wald verläuft. Er erzählte ihm, im Wald hause ein böser schwarzer Mann, der es holt und frisst, wenn es in den Wald geht. Das Kind mit seiner lebhaften Fantasie sah das alles vor sich,bekam einen Schrecken und verknüpfte fortan den Wald mit dem Schwarzen Mann: Immer, wenn es an den Wald dachte oder gar hineingehen wollte, da sah es mit seinem inneren Auge den Schwarzen Mann vor sich und bekam grosse Angst. Auch später als Erwachsene war es ihr höchst unheimlich alleine im Wald zumute - sie wusste aber nicht mehr warum. Die Vorstellung vom Schwarzen Mann war lebenslanger Bestandteil ihres Denkens geworden und sie reagierte unbewusst emotional darauf, obwohl sie längst (im Kopf) wusste, dass es gar keinen Schwarzen Mann gibt. Diese falsche Vorstellung war innere Realität geworden.
Aehnlich ist der Teufel der "Schwarze Mann" für die "grossen Kinder", welche nicht über "Winkel und Lot" verfügen,sich vor "spirituellen Kriminellen", welche ihre schutzlose Fantasie missbrauchen, zu schützen.
Diesen Zustand, dass wir tief beeindruckbar sind und die innere Wirklichkeit besonders stark geprägt werden kann, nennt man Hypnose. Unter anderem (es gibt 6 Methoden) lösen starke Emotionen diesen besonders beeinflussbaren Zustand der Fantasie aus, deswegen z.B. die Menschenopfer der Azteken oder die Tieropfer des Altertums: Das Töten eines Lebewesens löst sehr starke Emotionen aus, sodass eine Massenhypnose eintritt. In diesem Zustand können Vorstellungen eingepflanzt werden, welche als wahr angenommen werden - egal, wie unsinnig sie sind.
Wie man von tausenden Hypnose-Experimenten weiss, können diese Vorstellungen im Wachzustand Halluzinationen auslösen. Man kann eingeben, dass eine Person im Raum nicht existiert: Trägt diese dann ein Blatt Papier im Raum herum, dann wird nur das Papier bewusst wahrgenommen und es macht sich grosser Schrecken - oder der Glaube an Telekinese breit.
Im Grunde gibt es nur einen sicheren Schutz gegen Missbrauch der Fantasie: Die Kenntnis der Naturgesetze und dass es keine überirdischen Ausnahmen davon gibt. Es hat noch nie jemanden gegeben, der wirklich in die Zukunft sehen konnte, daher wird allgemein und mehrdeutig formuliert. Es hat noch nie jemanden gegeben, der auch nur ein Haar mit Telekinese hätte bewegen können, usw. usf.
Ich helfe also vernünftigen Menschen sich davor besser zu schützen, dass man mit ihnen Missbrauch treibt.
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