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Das Erwachen des Otto Normal
schnuffi der bär schrieb am 28. September 2003 um 21:39 Uhr (371x gelesen):

Oh Sie kennen ihn. Vielleicht ist er ihr Nachbar, ihr Arbeitskollege oder möglicherweise ist er sogar jene Person, welche Ihnen allmorgendlich im Spiegel begegnet. Zu Millionen und Milliarden bevölkert er den Globus - Herr oder Frau Otto Normal. Er ist kein spezifisches Indivdium, eher ein Typus von Mensch, dessen Vertretern man wohl nur mit eigenen Namen bedachte, um den Finanz- und Verwaltungsbehörden der Erdenstaaten unnötige Arbeit zu ersparen.
Er ist kein Individuum. Nicht, weil irgendwer ihm das aus eigener Großmannssucht und faschistoider Überheblichkeit absprechen würde, sondern er selbst ist es, der sich davor verwahrt, jemals ein solches zu werden. Was scheren ihn Welt? Was schert ihn das Leben? Er will nur seine Ruhe haben.
Das sich nur mühsam und meist vergeblich am Glimmen haltende Feuerchen in ihm, welches von Geburt an in jedem Menschen brennt und nur bei wenigen zum Steppenbrande auflodernd die sogenannten Großen der Geschichte, aber auch die Unbekannten und sich dennoch wahrhaft einzig nennen Dürfenden hervor brachte, wird erstickt und abgespeist mit irgendwelchen Banalitäten und Trivialitäten, die er selbst als Leben benennt.
Es interessiert ihn nicht, was wirklich in ihm steckt, wozu er fähig wäre, wenn er denn nur endlich mal wollte. Er ist ein Freund des Unveränderlichen, des Konservatismus in einer Welt, die doch fortwährend die Veränderung sucht, sein Symbol - der DIN-genormte Gartenzaun um den einheitsgrünen Einheitsrasen hinter dem als Lebensziel erkorenen Einfamilienhaus.
Durch die Geschichte hinweg war er es, der sich jederzeit bereitwillig dem jeweilig Machtapparat als Claqueur andiente in dem irrigen Glauben, Dienst an der Menschheit und am Selbst wäre nur, was das Bestehende erhält. Darum hasst Herr Otto Normal das Besondere, sofern es wirklich besonders ist. Er verabscheut das, was ihn übersteigt, und kommt nicht in einer einzigen Sekunde seines Daseins auf die Idee, dieses als Ansporn zur Veränderung zu nehmen. Für ihn ist es schlicht ein Feind, welcher die zur Lebenslüge erkorene Seifenopernidylle bedroht, und so er ist dankbar für jede Institution, die ihn davor beschützt. Er denkt nicht selbst, er lässt denken. Man könnte ja sonst doch noch auf dumme Gedanken kommen und seinem Leben ein wenig Tiefe, mithin Sinn verleihen.
So gesehen konterkarikiert er das, was der Schöngeist einst als das grundlegend menschliche benannte, denn Zeit seines Lebens ist er bestrebt, weniger aus sich zu machen.
In der Masse, so ehrlich muss man sein, scheint er dann doch eher als Feind der Menschheit, weil die Milliarden Otto Normals in dieser Welt ihr Glück darin sehen, alles auf ein, auf sein banales Niveau herab zu mindern. Achtenswert ist nur, was ist wie er, und alles andere darf nicht sein, muss letztlich bekämpft oder zumindest sorgsam ignoriert werden aus dem schon erwähnten Grunde - man könnte ja auf dumme Gedanken kommen.
Nein! Es ist sicherlich nichts falsches, ein geregeltes Leben zu führen, nach Sicherheit und trautem Familienleben zu streben. Der Fehler beginnt dort, wo man nicht weiter geht, wo man mehr oder weniger freiwillig darauf verzichtet, die mögliche Einzigartigkeit seiner selbst aufzugeben, um ein Leben als Jedermann, als Abziehbildchen tumber und so herrlich anspruchsloser Waschmittelwerbung zu führen. Wo steht geschrieben, dass das eine das andere ausschließt?
Als ob man gleich wie weiland Friedrich Nietzsche als geistig umnachtete Jahrmarktsattraktion enden müsste, nur wenn man wagt, sich ein paar ernsthafte Gedanken um den Sinn zu machen. Als ob man unweigerlich als von seinen angeblichen Reisen zum Sirius und Jesuskontakten phantasierender Freak in einer der vielen TV-Talkshows enden müsste, wenn man in seinem Weltbild mehr zulässt als nur die Banalitäten, welche heute wie schon vor Generationen nichts anderes darstellen als eine fortwährende Entwürdigung und Erniedrigung des Menschen und der gesamten ihn umgebenden Schöpfung. Als ob es ohne Nutzen wäre, sich mit Fragen beschäftigen, die über den heimischen Gartenzaun hinaus gehen.
Jeder einzelne Mensch ist mehr als nur irgendein Otto Normal, könnte es jedenfalls sein, wenn er es doch nur wollte. Aber scheinbar wollen viele nicht. So bleiben sie Spielball in einem Spiel, dessen Regeln sie nicht verstehen wollen. Und wen wundert es da eigentlich noch, dass unsere Welt sich stetig einem Punkt annähert, an dem im schlimmsten Falle die Vernichtung sämtlichen Lebens wartet?
Wir leben in einer Welt, in der immer wieder einige wenige schlichtweg als böse zu bezeichnende Geister die Möglichkeit haben, ihren kranken und lebensfeindlichen Wahnphantasien in die Tat umzusetzen, nur weil sie sich mit ein wenig Täuschung, Schönrederei und vor allen Dingen Angstmacherei Millionen willfährige Werkzeuge unterwerfen können. Herr Otto Normal will nicht wahr haben, was ihn im steckt und wozu er fähig ist. Er erniedrigt sich Tag für Tag und so ist es ein Leichtes, ihm Angst einzujagen.
Beispiele dafür aufzuzählen wäre müßig. Es gibt ihrer unzählige. Die aktuelle Terrorismushysterie in der westlichen Welt wäre eines.
Die Mechanismen dieses Spiels sind nur allzu durchschaubar und doch greifen sie immer wieder aufs neue. Es ist der schiere Wahnsinn. Aber Herr Otto Normal lässt gerne mit sich spielen. Hauptsache, er hat seine Ruhe. Hauptsache er kann sich des Nachmittags nach getaner Arbeit hinter seinem Gartenzaun verkriechen und sich in der trügerischen Gewissheit wiegen, das morgen so wie gestern wird. Keine Veränderung, kein Fortschritt. Er ist die leibhafte Reaktion und gefährdet so sich und uns alle.
Doch es wäre falsch hier zu resignieren und zu meinen, dass man gegen die Vielen sowieso nichts ausrichten könnte. Wie gesagt, ein kleines Feuerchen glimmt in jedem Menschen. Unscheinbar und fast erstickt, aber selbst beim scheinbar hoffnungslosesten Fall nicht zum Erlöschen zu kriegen. Es sind Mittel und Wege zu finden, die Glut endlich zu entfachen, bevor es zu spät ist für ihn und für uns.
Die Otto Normals dieser Welt haben lange genug geschlafen, sich lange genug einlullen lassen und jenen das Feld überlassen, die zwar die Kraft, die in ihnen steckt, erkannten, aber meist nur für wenig Gutes verwandten. Die Zeit ist überreif für das Erwachen. Da führt kein Weg mehr dran vorbei. Alles andere wäre der Untergang. Jeder, der jetzt noch schläft, muss doch endlich einsehen, wie sehr er dieser Welt schadet und wieviel er sich auch vorenthält durch sein ignorantes Verhalten.
Sicherlich gibt es Kräfte, interne wie externe, die das zu verhindern suchen, doch ohne ihre Werkzeuge beziehungsweise die eigene Verblendung wären sie nicht mehr in der Lage, unsere Welt in den Abgrund zu stoßen. Und hier müssen wir ansetzen mit dem Mittel der Aufklärung und Bewusstmachung. Und so sehr sich dieser oder jener auch dagegen sträubt, irgendwann muss er einfach die Wahrheit anerkennen, den Tatsachen ins Gesicht schauen. Er verliert doch nichts dabei, vielmehr gewinnt er so unendlich viel an Lebensmöglichkeit, dass selbst der Dümmste nicht dumm genug sein kann, das ernsthaft von sich zu weisen.
Zeigen wir ihm seine Fehler auf, erklären wir ihm geduldig seine Irrtümer und die Mechanismen, denen sein Handeln und Denken noch folgt! Befreien wir ihn endlich aus dem Gefängnis, in das er sich ja letztlich selber sperrte! Nur so wird es möglich sein, das Paradies auf Erden oder wie auch immer man das nennen will zu errichten.
in Liebe und ungewohnter Großschreibung
schnuffi der bär


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