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Widerstand als Unterstützung?

Max schrieb am 18. August 2003 um 17:11 Uhr (474x gelesen):

Hi Wolfgang,
> >Auch der Satz, dass sich das, wogegen man sich wehrt, bestehen bleibt (Umweltzerstörung z.B.) mag zwar im Mikrokosmos zutreffen, aber dem Regenwald nützt eine solche Aussage denkbar wenig.
> --Wenn ich etwas bekämpfe, führe ich dem doch Energie zu, ich halte es am Leben. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch Grenzen ziehen kann: Bis hierher und nicht weiter! Die Balance zu finden, ist natürlich schwer.
----------------------------Betrachten wir als Beispiel die staatliche Abschiebungspraxis in der BRD. Wie dir vielleicht bekannt ist, begeht ein nicht unerheblicher Teil der "Abschiebehäftlinge" noch vor einer möglichen Abschiebung Selbstmord. Könnte sicherlich darauf hindeuten, dass diese Menschen nicht nur wegen der ach-so-tollen sozialen Hängematte in dieses Land wollten. Es ist auch keine Seltenheit, dass vergewaltigte Frauen von faschistischen Richtern ins Land ihrer Peiniger zurück geschickt werden.
Wenn ich diesen Satz richtig verstehe ("Energie zuführen, wenn man Beachtung schenkt") bedeutet dass, das man sich etwa über die staatliche Abschiebepraxis keine Gedanken machen soll. Warum nicht? Diese Praxis wird von einigen zuständigen Verwaltungsbeamten (und natürlich von den Politikern, die auf die Schlagzeilen in der Bild-Zeitung aufpassen müssen / wollen) doch aus eigener Kraft am Leben erhalten, egal ob von Außen Energie hinzugeführt wird oder nicht. Ein bestehender Apperat ist doch nicht mehr auf energetische Unterstützung von außen angewiesen, sondern kann autonom exisitieren. Willfährige Vollstrecker werden ausreichend nachrücken. Die Junge Union ist schließlich groß genug. Wenn man sich diesbezüglich dann keine Gedanken macht, trägt das doch allenfalls zu einer Stärkung der Struktur der jeweiligen Ausprägung bei.
Ein solcher Satz ist wohl auch ein Schlag ins Gesicht von Anti-AKW-Demonstranten, Widerstandsgruppen im Dritten Reich, Tierschutzorganisationen und was weiß ich noch alles.
Liebe Grüße, Max

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