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Re: Selbstbefriedigung

Torweg schrieb am 16. Juni 2003 um 10:39 Uhr (630x gelesen):

Guten Tag, liebes D,
ich denke, daß Wort heißt:
Selbst-Befried-igung. Es hat als mit dir selbst und deiner Befriedung (sprich etwas in dir wird befriedet, weil du dich mit etwas, was du brauchst befriedigst)zu tun.
Was hat dein Glaube mit deinen körperlichen Bedürfnissen zu tun? Und was ist das für ein Glaube, der verbietet, daß mensch sich selbst etwas Gutes tut, was zu seinem Seelenfrieden beiträgt? Ich persönlich würde einen Glauben ablehnen, der mich in meiner Wahrhaftigkeit einschränkt.
Für mich hat dein Problem zwei Seiten, die nichts miteinander zu tun haben. Die eine Seite hängt mit deiner Freundin zusammen, die andere mit deinem Glauben, ist es darin tatsächlich verboten sich selbst zu befriedigen. Ich kenne eine Stelle in der Bibel, wo es um den guten Onan (daher auch Onanie) geht, der sich lieber selbstbefriedigt als bei der Witwe seines Bruders für Nachwuchs zu sorgen. Dieses Gebot der Nicht-Selbstbefriedigung hatte damit zu tun, daß sich die Juden, die sich nach den Kriegen stark dezimiert hatten, stärker vermehren sollten, damit sie als Masse wieder stärker wurden. Heute sind die Zeiten etwas anders, es gibt zu viele Menschen auf diesem Planeten, von diesem Aspekt her, sollten auch die Leser der Bibel, ihren Standpunkt überdenken und sich vielleicht von alten Bildern und Einstellungen lösen. Da finde ich Selbstbefriedigung wesentlich besser als zahlreiche Kinder zu produzieren. Das ist eben der Nachteil, wenn mensch seine Gesetze, Regeln und Werte an Büchern festmacht, die scheinbar nicht zu ändern sind.
Bei dir würde es jetzt darum gehen, falls du Christ oder Jude bist, zu erfahren, wie tief die Wurzel deines Glaubens geht und ob du dich dafür entscheiden könntest, dich von dem althergebrauchten und nun zeitlich überholten zu lösen und das zu tun, was du für dich am besten hältst oder nicht.
Ich frage mich auch, warum du die Verantwortung für deine Lust, an andere abgibst. Es kennt dich doch niemand besser als du und folglich weiß auch niemand besser als du, was gut für dich ist, was du brauchst und was nötig ist. Stelle dir doch einfach mal vor du wärst ganz allein im Universum und keinem Rechenschaft schuldig außer dir selbst, würdest du dann auch so Probleme haben mit der Selbstbefriedigung. Ich denke nein, ich denke, du würdest tun, wozu du Lust hast. Ob du dich selbst befriedigst oder nicht ist allein deine persönliche Angelegenheit, es hat nichts mit deinem Glauben zu tun oder mit deiner Freundin, es ist deine freie Entscheidung. Es ist natürlich auch deine Entscheidung, wenn du dich entscheidest, daß Selbstbefriedigung nicht gut ist für dich, deine Freundin, eure Beziehung, dann würde ich dem auf den Grund gehen.
Warum hast du ein schlechtes Gewissen deiner Freundin gegenüber, wenn du dir Sex mit fremden Frauen vorstellst? Denkst du das ist der erste Schritt zur Untreue? Wenn ja, warum ist dieses Thema der Untreue in dir, woher kommt es und wenn es einfach um den Reiz geht, warum sprichst du nicht offen über das, was dir fehlt? Vielleicht glaubst du, das würde deine Freundin verletzen und du schweigst deshalb, es gibt tausend Wege und all diese Wege haben mit deinen Werten zu tun und deinen Prioritäten.
Es gibt so viele Optionen, du kannst dich verändern, deine Ansichten, deine Werte, denn es steht jedem Menschen frei, sich zu verändern und sich fortzuentwickeln, du kannst deinen Glauben verändern oder für dich so interpretieren, daß du ihn ohne diese Probleme leben kannst, du kannst mit deiner Freundin sprechen oder das mit dir alleine abmachen. Wichtig ist, daß du bei allem, wofür du dich entscheidest sicher bist, daß du nichts zu bereuen hast. Wenn du dich entschieden hast, spring in das Neue und es wird dich auffangen und für dich dasein. Liebe dich selbst, denn einzig, wenn du die Flamme der Liebe in dir entdeckst, kannst du sie an andere weitergeben.
Ich weiß nicht, ob ich dir helfen konnte, dies sind einzig meine Gedanken, meine Ideen, sie sind nicht allgemeingültig sondern Ergebnis meiner Erfahrungen. Sei mutig und stelle dich deinen Ängsten, dann bleibt am Ende nur du, klar und deiner selbst sicher, mögest du Frieden finden bei dir Selbst, gleich auf welchem Weg, Torweg

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