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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*) Vampir: Energievampir (wiki) Vampir: Astralvampir (wiki)
Zeitvampiere - und die Hilfsbereiten sind die Opfer...
Petra schrieb am 2. Mai 2003 um 11:45 Uhr (463x gelesen):

Vampiere...
Es gibt sie tatsächlich. Nicht wie Dracula mit spitze Zähne und in Fledermausgestalt. Auch nicht als blutsaugendes Monster die sich vor Kruzifixen fürchten, nein. Diese art Vampiere sind auch keine Übermenschen, Untoten, oder unsterbliche Fabelwesen.
Die Vampiere, die ich meine, sind ganz gewöhnliche Menschen, wie du und Ich mitten unter uns.
Sie sind sich meißt garnicht bewusst, das sie sich zu einem Vampier entwickelt haben. Auch die Mitmenschen sind sich oftmals garnicht dessen bewusst, und wundern sich, wiso sie sich schließlich... ausgelaugt, benutzt und um etwas beraubt fühlen.
Was für art Vampiere es sich handelt? Zeitvampiere
Meine Stiefmutter ist so ein Zeitvampier. Sie weiß es garnicht. So gesehen, bin ich wohl der einzigste Mensch auf Erden, der das erkannte. Wer kennt nicht das Gefühl, man reiche einem Menschen einen kleinen Finger, und schwups - der ganze Arm ist ab? Oder kennt das Gefühl, man wird um seiner Hilfsbereitschaft ausgenutzt? Wenn es sich um einen Menschen handelt, der ständig gehetzt, ohne Zeit, und stets im Stress, handelt, und auch schließlich ständig um Hilfe anderer bittet, dann ist er zweifelos ein Zeitvampier.
Meine Stiefmutter zum Beispiel...
Ständig unter druck, in Arbeit, Stress... von morgens bis abends. Sie hat ständig keine Zeit, und je mehr sie macht, desto mehr steht sie unter Zeidruck, aber da sie es am Tage nicht mehr schafft mit ihrem begrenzten Zeitvolumen, muss sie sich die Zeit von andere Menschen herholen. Und just in diesem Moment, wo sie die Zeit anderer beansprucht, scheint sich ein Kreislauf zu schließen.
Meine Hilfsbereitschaft ist wirklich groß. Doch wenn meine Stiefmutter mich um etwas bittet, dann weiß ich, ich muss mich um meinen Arm fürchten. Da wird zunächst angeklungen, es wäre ein bischen was zu helfen, es wäre nicht viel. Ich stimme zu, ok. Um des Friedens willen kann ich halt nicht nein sagen, und es wird halt von mir erwartet, das ich helfe. Man könnte wirklich sagen, Opfer von Zeitvampiere sind zweifelsohne die hilfsbereite Menschen. Menschen, die gerne helfen, und schließlich garnicht merken, das sie nur ausgenutzt werden.
Als ich schließlich zu meiner Stiefmutter hinkam, stellte es sich im nachhinein gesehen als eine riesensauerei heraus an zeitraubende Aufwendigkeit, das über viele Stunden bis abends geht... Ich fühle mich schließlich benutzt. Um meiner Hilfsbereitschaft ausgenutzt. Selbst die entschuldigende Ausrede, sie hätte sich verschätzt, hilft darüber nicht hinweg, das man sich um ihrer Zeit beraubt fühlt.
Zeitvampierismus.
Ein neues Wort? Vielleicht. Aber es beschreibt eine uralte Begebenheit, die man immer öfters bei den Menschen beobachtet. Es scheint wohl eine Suchterscheinung zu sein. Ich sehe es immerwieder an meiner Stiefmutter. Sie ladet sich immer mehr und mehr Arbeit auf, macht immer mehr, erstickt geradezu im eigenen, verursachten Chaos den sie immer weniger überblicken kann, und merkt irgendwann, sie schafft die Kurve nicht mehr. Um all das, was sie sich selbst aufgehalst und an arbeit aufgetürmt hat, zu bewältigen, muss sie die Zeit anderer beanspruchen, die ihr unter die Arme helfen. Es ist erstaunlich, das sie nicht von selbst auf die Idee kommt, zu versuchen, nicht alles sich aufzuhalsen?
Da ist dann nun jemand da, und hilft und opfert viel vom eigenen Freizeit um ihr zu helfen, da scheint es, es würde gar kein Ende nehmen; ja sogar im gegenteil - es kommt noch mehr arbeit und Zeitaufwendungen! Ein kreislauf ist geschlossen. Zu zweit schafften sie und ihr Mithelfer den sie beansprucht, die Arbeit tatsächlich zu bewältigen. Sie gewann zeit für sich. Aber was passiert? Nicht das, was der gesunde Menschenverstand eigentlich erwarten würde.. nämlich das die Arbeit getan ist und der normale Ablauf wieder einkehrt. Nein. Meine Stiefmutter scheint mit Zeit nicht umgehen zu können... Die "Lücke" die nun enstand, das man als "frei verfügbarer Zeit" bezeichnen könnte, scheint sie geradezu mit einem Zwangverhalten zu verführen, diese Lücke sofort mit neuer, sich selbst aufgehalster Arbeit vollzustopfen.
Nun sind es schon zwei Menschen Opfer von selbst hervorbeschwörter Zeitvampierismus. Die erste, die ja nun ein Mensch hat, den sie immerwieder um Hilfe bitten kann und die "gewonnene Zeit" gleich mit neuer Arbeit wieder ausstopft; und der zweite Mensch, um seiner Freizeit beraubt und ebenso nicht mehr die Kurve kriegt eigene Dinge zu erledigen, aufgrund fehlender Zeit. Die Arbeit türmt sich nun an zwei Menschen auf. Die erste saugt dem zweiten die Zeit um aus, der zweite fühlt sich immer mehr ausgenommen und hat keine Zeit mehr für eigene Dinge.

Aber wie heißt es so schön? Alle gute dinge sind drei.
Nun hat meine Stiefmutter es geschafft, die Zeit meines Vaters abendlich zu beanspruchen, jetzt komme ich drann.
In dieser Form ärgere ich mich über meine Hilfsbereitschaft. Meine Freizeit geht flöten, und ich habe nichts davon. Ich fühle mich hinterher ausgenutzt, um meiner Zeit beraubt, und ahne schon den nächsten anruf, wo ich erneut antreten muss. Einfach "nein" sagen? Das kann ich nicht... wer kann schon von sich behaupten, er könne einem um Hilfe bittenden Menschen in eigener nahen Familie die Hilfe ausschlagen?

Es ist auch nicht nur die Arbeit, wo meine Stiefmutter einfach die Zeit anderer Menschen achtlos in anspruch nimmt. Früher war es oft so, wenn ich nach der Schule oder später in Mittagspause kurz in ihrem Geschäft reinschaue um sie zu begrüßen, wurde ich sogleich "festgehalten".
"Achja, wenn du gerade schon mal da bist, könntest du mal schnell was für mich erledigen gehen".... Innerlich stöhne ich heute noch auf, wenn ich mein gutgemeinter Besuch ausgenutzt bekam und meine Zeit für sie für Stadterledigungen aufopfern musste. Dann ging das stundenlange Einkaufen, Bankerledigungen und Posteinwürfe los. Das ging sehr, sehr, lange so, bis ich immer weniger sie nachmittags besuchte, da ich wusste, sie würde mein Besuch sofort ausnutzen und meine Zeit für etwas beanspruchen. Irgendwann besuchte ich sie schließlich garnicht mehr. Ich fühlte mich immer so... benutzt. Um etwas beraubt. Doch zu jener zeit war mir das nicht klar, was mir heute klar ist.
In der Zeit, wo ich berufstätig war, besuche ich sie nur noch wirklich absolut seltenst. Und dennoch, konnte sie sich oft nicht verkneifen, mir noch schnell ein Hand voll Post in die Hand zu drücken, den ich in den Briefkasten einwerfen kann, der ja auf dem weg nach Hause lag. Oftmals musste ich noch zehn minuten da stehen und warten, da sie noch grad schnell was fertig machen muss, den ich ja auch gleich noch mitnehmen könnte. Zack - wieder wurde ein quentchen eigener zeit beraubt - mit nutzlosem, wartenden herumstehen, auf das ich den einen Brief auch noch "schnell" mitnehmen könnte, den sie noch schnell fertig macht.
Heute bin ich arbeitslos. Es ist für mich ein Horror - nun meine Freizeit, den ich sowiso psychisch für mich ganz gut zur Erholung benötigen kann, nun auch noch aufzuopfern für ihre Zeitaufwendungen. Ich besuchte sie nun als mal mittags öfters - mit dem Glauben, in all den jahren muss sich doch mal was geändert haben. Aber das gegenteil war der Fall. Einmal besuchte ich sie mittags um drei, weil etwas abzusprechen war. Sie hatte gerade Kunden in ihrem Geschäft (es war übrigens ein Wäscheladen für Frauen), und ich wartete geduldig. Sie nahm meine Anwesenheit zu kenntnis, aber ignorierte mich vollkommen. Mit einer herzallerliebste seelenruhe bediente sie den Kunden... Ich wartete... und wartete.. und wartete... inwzischen kam eine weitere Kundin, und mit einer seelenruhe und viel gequatsche bediente sie die zweite Kundin, und ignorierte mich weiter. Ich wollte es jetzt wissen, und trieb es bis auf die spitze, ehe ich einfach wieder gehe. Es war nicht das erste mal, das ich ignoriert da stand und wartete bis sie kurz zeit für mich nahm. Meißt ging ich dann spätestens nach 10 Minuten ingoriert werden wieder. Aber häufig wurde ich dann nochmal von ihr zurückgerufen, das ich noch warten solle, ich solle noch was für sie erledigen. Zeitraub pur!
Ich wartete sage und schreibe über eine Stunde im Laden! Bis sie mit aller Seelenruhe, als hätte sie die Zeit der ganzen Welt, die Kundinnen zu ende betratscht hat und sie endlich gingen. Nicht nur, das meine Stiefmutter die Zeit dieser Leuten mit überausführlichen Beratungen geraubt hat, nein. Meine Zeit von über einer Stunde warten ging ins NICHTS. Schließlich kam dann das banalste - das, was zu besprechen war, war mit drei sätze innerhalb einer Minute gesagt, und ich konnte dann endlich gehen.

Ich bin frustriert, und sehe sie wirklich als eine Vampierin an. Als eine Zeitvampierin. Sie saugt die Zeit anderer aus, die sie für ihr Leben braucht. Meine Hilfsbereitschaft wird ausgenutzt, und ich sehe mich nicht in der lage, "nein" zu sagen. Gerade jetzt erst recht nicht, wo ich arbeitslos bin, kann ich ihr nichts abschlagen, da ich es vorgeworfen bekäme, ich hätte soviel zeit, und sie nicht.
Was würdet ihr tun?
Ich bin ratlos :(

Gruß
Petra


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