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Re: Materie oder Idee?
Fußgänger schrieb am 8. April 2003 um 22:18 Uhr (382x gelesen):

Hallo Gea,
zu deinem Thema habe ich mir etwas möglicherweise schwerer Verdauliches einfallen lassen. Ob es Sinn macht, ist mir zur Zeit nicht klar...
> Was glaubt ihr, was zuerst war die Materie oder die Idee?
Da stellt sich mir zuerst einmal die Frage, was du unter "Idee" verstehst. Die platonischen Ideen wurden ja schon erwähnt.
Aber vielleicht beginne ich besser mit der Materie: Was ist Materie? Wenn ich jetzt einmal sehr vorsichtig bin, würde ich sagen: Materie ist ein Konstrukt aus gewissen Gesetzmäßigkeiten der sinnlich direkt oder indirekt (mit Hilfe von Apparaturen) wahrnehmbaren Natur, die sich erschließen, wenn man der Natur mit einer bestimmten geistigen Haltung gegenübertritt. Zu der geistigen Haltung gehören Reduktion bzw. Idealisierung (z.B. ein Gegenstand wird zu einem Massenpunkt), Analyse (Abtrennen des zu untersuchenden Objekts von seiner Umgebung, Berücksichtigung und logische Schlussfolgerungen in Hinsicht auf nur wenige interessierende Eigenschaften) und wohl auch der grundlegende philosophische Impuls, die Natur als Stoff und Form anzusehen (und Kraft usw.).
Ist aber der Schluss von gewissen angelernt ins Auge springenden Regelmäßigkeiten der Natur, die dann "Materie" genannt werden, zur Behauptung, die Natur *sei* diese Regelmäßigkeiten, plausibel, naheliegend, zwingend?
Nun zur Frage "Zuerst Idee oder Materie?": Wenn Materie nicht nur dieses Konstrukt ist, sondern in irgendeinem Sinne "real" existiert und grob die Strukturen aufweist, die die Physik beschreibt (oder zumindest grundsätzlich logischen Gesetzmäßigkeiten unterliegt, die von Naturwissenschaften der Zukunft mehr und mehr enthüllt werden könnten), dann würde ich auch dazu neigen, der Idee den Vorrang (wenn auch nicht unbedingt einen zeitlichen, denn welche Bedeutung könnte Zeit in diesem Zusammenhang haben?) zu geben, weil ja Materie dann in gewisser Weise nur eine Konkretisierung sehr komplexer Ideen bzw. Strukturen oder Prozesse wäre.
Wenn aber Materie nur dieses Konstrukt aus sogenannten Naturgesetzen ist, das nur ein Wort für gewisse Verhaltensweisen der Natur ist (die Annahme von real existierender "Materie" könnte dann unter einem bestimmten Blickwinkel fast eine Mystifikation der Natur genannt werden), dann würde ich "Idee" und "Materie" für gleichzeitig halten in dem Sinne, dass die Vorstellung "Materie" eben ein Erzeugnis des menschlichen Geistes wäre, fußend auf der unvorstellbaren Vielfalt der Natur, die eben auch physikalische beschriebene Regelmäßigkeiten aufweist.

Fußgänger


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