Re: Boykott amerikanischer Firmen ?
Füchsin schrieb am 1. Januar 2004 um 22:42 Uhr (538x gelesen):
Mein lieber Freund katzenhai! Gleich vorweg: Ich bin Historiker. Verdreh hier also nicht geschichtliche Fakten. Radikale Nationalisten, Imperialisten und Rassisten gab es damals nicht nur in Deutschland, sondern verteilt über ganz Europa, Asien, Amerika und teilweise Afrika. Als Erde des 19. Jahrhunderts. In Südeuropa nannte man sie Faschisten, in Amerika mitunter Ku-Klux-Klan ua. Es gab ebenso schwarze Logen (und damit meine ich nicht die Hautfarbe). Unabhängig davon, war die Regierung in USA oder GB nicht rassistisch; Hitler erhielt in der Tat finanzielle Unterstützung von deutschen und ausländischen Unternehmern, und sogar Sympathien von Teilen des britischen Königshauses. Aber NICHT von der gewählten US-Regierung, und die macht bekanntlich die Außenpolitik. Erst mitten im 2. Weltkrieg wurde Stalin als Verbündeter entdeckt, nach dem Motto: deines Feindes Feind ist dein Freund. Die USA hatte sich zuvor die Monroe-Doktrin auferlegt: Amerika den Amerikanern! Europa mische sich nicht in Amerika ein, Amerika nicht in Europa. Erst auf Druck der Briten und der jüdischen Lobby initiierte die USA, die den Japanern im Pazifik - d.h. vor der Haustür - mißtrauten - einen offiziellen Kriegseintritt, nachdem sie ohnhein lange genug die Briten mit Gütern unterstützt hatten.
Die Ablehnung des Kommunismus in den USA beruhte wie gehabt auf die Angst der Besitzbürger, Kapital zu verlieren, auf der unbestrittenen Tatsache der Verbreitung des Kommunismus durch propagandistische Zellen, die auch Attentate verübten, und der "Domino-Theorie", das heißt, dass der internationale Kommunismus wie eine Welle mit Propaganda, Putsch oder Revolution durch eine gewaltbereite Minderheit einen Staat nach dem anderen annektierte. Aber am schlimmsten für mich ist, dass bereits Lenin, aber vor allem Stalin, Mao und der Rote Khmer den Kommunismus pervertierten und zig-Millionen Tote verursachten (Massenhinrichtungen, Hunger, Enteignungen, Schikanen aller Art, Verbot der Religionen als Aberglauben etc.). Außerdem verbanden sich bei Stalin Nationalismus mit Kommunismus. Von wegen - alles für das Volk. Internationaler Wohlfahrststaat für alle! Dem Volk ging es in diesem Arbeiterparadies hunde-elend! (Persönlich halte ich extremes diktatorisches Links als auch extremes kapitalistisches neoliberales Rechts für einfach schrecklich.)Man kann schon sagen, dass die USA ihrerseits Propaganda betrieben und die kommunistischen Zellen bekämpften, wo sie sie vorfanden (und nebenbei gleich soziale Errungenschaften mit), doch denke ich, in der Bilanz ist die "irgendwie-Demokratie" unter US-Dominanz nicht so mörderisch wie die linke Diktatur.
Dass nach Kennedy natürlich der Mafia-und Militärfreund Johnson an die Macht kam, und nach ihm andere, und erst viel später Reagan, scheint dir irgendwie nicht klar zu sein. Und Reagan war ein Trottel. Ich würde vorschlagen, du studiert einmal ausführlich internationale Geschichte und Politkwissenschaft, und läßt erst dann irgendwelche Sprüche los.
PS: Es ist mir völlig piepegal, ob du mich für eine dumme Gans hältst. Stört mich nicht im geringsten.
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