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Hexerei:
Hexen-Ressort
:-)
Jassu schrieb am 6. Februar 2003 um 17:54 Uhr (506x gelesen):
Hi Frank, hi Markus,
freut mich, dass wir das Kriegsbeil doch noch begraben konnten. Wie es aussieht, seid ihr genau jene Sorte Christ, die mir meinen Glauben an den christlichen Teil der Menschheit zurückgeben kann. Ich wollte einfach nicht hinnehmen, dass scheinbar all jene, die sich auf Christus beriefen, engstirnige und - was noch schlimmer ist - intolerante Fanatiker seien sollten. Und wie es aussieht, seid ihr beide der Beweis dafür, dass meine Befürchtungen in dieser Hinsicht sich doch nicht erfüllt haben.
Ich persönlich rechne mich übrigens auch nicht zu den Heiden/Esoterikern/Magiern/Hexen, sondern suche viel eher eine persönliche Beziehung zu Gott. Christ in eurem Sinne bin ich allerdings trotzdem nicht, da ich die Autorität der Bibel als einzige Quelle der Weisheit in Frage stelle und überzeugt bin, dass die Kirche als aufstrebende Volkskirche bei der Auswahl der Schriften des NT mehr als nur ein paar Finger im Spiel hatte und das AT wiederum von der strammen Tempelhierarchie beeinflußt wurde, gegen die Jesus mit seiner teils revolutionären Neuinterpretation alter Grundsätze anging. Auch weiß ich zu viel über die Fremdeinflüsse, die ins sich etablierende Christentum mischten, als dass ich im Bezug auf die heutige Ausprägung dieser Religion noch unvoreingenommen sein könnte. (Man nehme nur die Wurzeln der Dreifaltigkeit in der ägyptischen Trinitas Osiris-Isis-Horus, oder die Jungfrauengeburt des Götzen Mithras im Stall, inklusive Hirten als Zeugen und dem abschließendem Opfertod am Lebensende.)
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass in den Worten Jesu selbst durch die kirchlich zurechtgestutzte Wiedergabe hindurch Weisheit zu finden ist. Allerdings wird meine Interpretation der Lehre Jesu wahrscheinlich ganz und gar nicht mit der Euren übereinstimmen:
Meiner Ansicht nach ist das Himmelreich in uns und um uns, auch wenn die meisten es nicht sehen können oder wollen. Der Weg zu Gott liegt immer in Reichweite, aber die meisten Menschen erkennen ihn nicht. Selbst dem schlimmsten Sünder ist jederzeit die Möglichkeit gegeben, seine Fehler einzugestehen anstatt sie zu wiederholen, sich von seiner Schuld zu befreien und ein besserer Mensch zu werden. Doch meistens macht die Schuld die Menschen blind. Entweder sie verachten sich selbst so sehr, dass sie immer tiefer sinken, oder sie projizieren ihre Schuld auf ihr Umfeld und fangen an, ihre Fehler anderen anzukreiden. Darauf basiert ein Großteil des von Menschen verursachten Leids auf dieser Welt.
Jesus Ausspruch: "Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst" beinhaltet für mich die Aufforderung, mit sich selbst ins Reine zu kommen, und aus dieser Befreiung heraus auch anderen zu helfen. Und damit meine ich definitiv *keine* Werkgerechtigkeit, sondern einen Wandel, der sich bereits auf der geistigen Ebene vollzieht. Ein Erkenntnisprozeß, wenn man so will. Gott gibt uns jederzeit Gelegenheit dazu, sich ihm zuzuwenden. Wir müssen es lediglich wahrnehmen.
So, das war schon eine halbe Predigt von *mir*, aber ich wollte die Gelegenheit endlich einmal nutzen - wo ich schon ein paar angemessene Christen vor meiner Nase habe.
Liebe Grüsse,
Jassu
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Diskussionsverlauf:
- @Frank ~ Frank - 31.01.2003 22:12 (27)