Freiheit
G schrieb am 14. Dezember 2002 um 9:25 Uhr (758x gelesen):
> > Hallo, Conny!
> > Ist wohl 'ne Frage, wie man "Pressefreiheit" verstehen will *g*.
> > Immerhin erscheinen Blätter wie "Bild" oder "Brigitte" oder "Das gelbe Blatt" oder "Der Stern"... ;)))
> > Ferner übt die Presse genau das aus, was man "Gesinnungstat" nennt; eine ziemliche freie Auslegung von "Pressefreiheit".
> > Und auch bei Büchern ist jede Hohlheit erlaubt, wie Konsalik oder Pilcher beweisen...
Hallo!
> Freiheit ist immer relativ.
Gewiss, wenngleich ich den Begriff noch schärfer fassen würde, denn Freiheit ist mit Anschlussfähigkeit gekoppelt. Meint, dass Freiheit nur Sinn macht, wenn sie weitere Freiheit ermöglicht. Das war in Hitlers Fall nicht der Fall.
Deshalb ist Freiheit ein moralischer Wert (wenn nicht gar ein ethischer), der mit Begrenzung einhergeht genau dort, wo weiteres Handeln künftige Freiheit einschränkt.
Deshalb ist ein kluger Satz der, stets so zu handeln, dass weitere Freiheit generiert werden kann.
> Wenn man sich NUR auf die Freiheit verläßt, setzen sich irgendwann auch wieder die Stärkeren durch, und die sind nicht immer auch besser.
Hä? Freiheit im moralischen Sinne korrespondiert mit Stärke. Ich glaube, Du verwechselst Stärke mit Macht, und zwar mit der gewöhnlichen und korrumpierbaren Macht, nicht mit der Macht, die mit demjenigen einhergeht, der sich selbst zu regulieren versteht.
Gewöhnliche, korrumpierbare Macht ist aber stets eine auf zwei Seiten. Es sind die Opfer, die den Tätern das Recht zusprechen, Macht über sie zu haben. Deshalb kann sich der "Stärkere" in diesem Sinne von korrumpierbarer Macht nur im gegenseitigen Einverständnis durchsetzen. Das ist die Krux falsch verstandener Demokratie, das Ausruhen auf der selbstverschuldeten Unmündigkeit des Faulen.
> Die Stärkeren bestimmen eben zur Zeit hierzulande, daß beispielsweise J. v. Helsing auf den Index gehört, nicht aber die Bild- Zeitung.
Nööö! Es sind die tumben Massen, die darüber entscheiden, wer wie die Gesetze macht. Deine Perspektive ist eine der Ohnmacht und geht nicht mit dem für einen demokratischen Bürger absolut notwendigen Verantwortungsbewusstsein einher. Eine leider konditionierte und sehr verbreitete Ansicht, aber nur weil viele von Ohnmacht blöken, muss es noch lange nicht wahr sein. (Das jetzt bitte nicht persönlich in den Hals kriegen, mein Ziel war nicht, Dich anzumachen, sondern auf den Inhalt einzugehen.)
Viele Grüsse
G

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