(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Empath:
Empath (wiki)
Empath:
Empathie (wiki)
Empathie
iris schrieb am 15. November 2002 um 10:59 Uhr (649x gelesen):
Hmm, ich glaub ich muss da etwas weiter ausholen... Ich hadere damit zuviel zu empfinden. Weitaus mehr als ein intellektuell begründetes Mitgefühl der Art: Ich kann mir vorstellen, dass du das und das fühlst - ich fühle es wirklich, in meiner Seele und in meinem Körper, schon bevor ich etws davon wissen kann. Und ich kann es nicht wirklich kontrollieren...
Das war schon als Kind oft so, dass ich fühlte was mein Gegenüber fühlt und gerade beschäftigt. Aber da wusste ich nicht, dass das ungewöhnlich ist... Es war OK, wenn ich Kinder darauf angesprochen habe, die waren eher froh, dass ich das wusste aber mir wurde klar, dass das bei Erwachsenen nicht so ist, als ich meiner Lehrerin etwas sagte und sie mich so entsetzt anstarrte, dass ich wusste, ich darf das nicht wissen oder sagen... Also hab ich es unterdrückt und dem nicht vertraut. Das ging meist recht gut. Als ich 16 war lag ich mit einer Freundin auf einer Wiese und sie redete über irgendwas und ich unterbrach sie und sagte ihr, dass sie aber gerade Trauer gefühlt hatte und dass sie an ihre Mutter gedacht hatte und wollte wissen was los ist... Sie war schockiert... Aber mir war das bereits rausgerutscht und ich hatte übrigens Recht, wie sie mir mitteilte. Aber es hat ihr Verhältnis zu mir nicht gerade gebessert, hat ihr nicht gefallen. Und ich wollte damit nie wieder zu tun haben... Hab dem auch nicht wirklich vertraut, dachte ich spinne, scheiß auf Beweise sozusagen... Ich wollte einfach nichts mehr damit zu tun haben... Habe ich aber... Und es braucht nicht mal die körperliche Anwesenheit von jemand, wenn ich dem Menschen, den ich fühle, irgendwie verbunden bin. Ich arbeite in einem Forum als Admin zusammen mit einem Team, ich kenne die Jungs und Mädels nicht persönlich. Weiß wenig über sie, hatte aber mit einer ein paar mal geredet. Gestern hatte ich das Gefühl, sie ruft nach mir, ich konnte sie hören... also hab ich ICQ eingeschaltet - ihr erster Satz war: "Ich habe auf dich gewartet, ich möchte mit dir reden..."
Und es gibt so, so viele Beispiele dieser Art, ich könnte Seiten damit füllen, wo ich körperlich die Gefühle anderer empfinde und es einfach keine äußeren Anzeichen dafür gab, die mir das hätten vermitteln können. Ich weiß es und erstaune die Menschen damit wenn ich ihnen im richtigen Moment zuhöre, die richtigen Fragen stelle, ihre Gefühle beschreiben kann, aber es freut die meisten auch, dann mit mir zu reden. Aber das Problem ist, dass es inzwischen zu viele sind. Dass es so viel Emotion und auch soviel Schmerz ist, den ich durch andere empfinde, dass ich oft total erschöpft bin, wenn ich mit jemand rede... Und ich weiß nicht wie ich das unter Kontrolle kriege... Und außerdem habe ich da auch immer Angst, man hält mich für Verrückt... Ich hatte bisher eigentlich immer "Recht" mit dem was ich meinte zu fühlen, trotzdem fällt es mir schwer mir da selber unumstößlich zu glauben... Meine Güte, die Meisten halten sowas doch für total plem-plem - und TROTZDEM ist es eben so... hatte immer eine Ader für dieses Stückchen mehr zwischen Himmel und Erde...
Äh ja, worauf will ich hinaus? Wie kann ich lernen damit umzugehen? Es ist ja schon so, dass ich oft denke, ich kann jetzt nicht mit dir reden, ich kann es fühlen, dass du mich brauchst, aber ich habe keine Kraft mehr, es tut mir leid... Kann mir da irgendwer weiterhelfen?

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf:
- Empathie ~ iris - 15.11.2002 10:59 (9)