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Willkommen in der freien Marktwirtschaft

Torsten schrieb am 18. Oktober 2002 um 7:48 Uhr (362x gelesen):

Liebe Leute,
die Unterhaltung des Volkes der Dichter und Denker muß immer schriller und tabuloser sein (Leichen, Titten, Stefan Raab). Unsere schnellebige Zeit bringt das so mit sich.
Wirklich?
Wir bringen das so mit uns, jeder Einzelne, der immer mehr materiellen Plunder und geistigen Dünnschiß konsumiert - und ständig nach mehr schreit.
Selbst vor der "seriösen" Kultur macht das nicht halt, die längst zum selbstdarstellerischen Kulturismus verkommen ist. Ich erinnere mich an eine Ballettaufführung in der Semperoper, die ich mit irischen Freunden besuchte. Nach der Aufführung unterhielten sich die aufgetakelten Leute, wie interessant und nachdenkenswert vor Allem der letzte Teil war (der mit dem nervtötenden Krach und den spastischen Verrenkungen). Meine Freunde fragten mich, wie ich es fand, und waren durch meine Antwort "Scheiße" sichtlich erleichtert. Das war mein letzter Semperoper-Besuch und ihrer wohl auch.
Jeder bestimmt durch sein Konsumverhalten selbst, was er morgen angeboten bekommt - oder beeinflußt wenigstens die Tendenz.
Viele Grüße
Torsten

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