Komisch sind wir nur selbst, wenn wir plötzlich glauben, nichts mehr zu verstehen.
kristin schrieb am 18. August 2002 um 13:07 Uhr (428x gelesen):
Hallo Odin,
lass mich kurz versuchen, hier wiederzugeben was mir eingefallen ist als ich deine Post gelesen hab ... oh ja ich vermiss hier übrigens auch ein eigenes Traum-Forum! Das wär nicht schlecht.
Ok erstmal. Jede 'schwere' Zeit hält für dich auch die Gelegenheit bereit, dein Potential zu entfalten, ein ganz anderes als in solchen Zeiten, wo alles zu flutschen scheint. Was du in deinen Träumen erlebt hast, hast du aus diesem Mehr-wissen-wollen und einem vagem Gespür für dieses Potential heraus erfahren. Es ist eine Zeit der Herausforderung, über dich selbst hinaus zu wachsen. Alles, was du im Traum erlebst, sind Aspekte von dir, die du kennenlernen und integrieren willst, weil du sie brauchst, und weil du wachsen willst und mehr sein willst als das, als was du dich jetzt empfindest. Und trotzdem ahnst du, daß du es schon bist, irgendwo. Das ist der Wald in deinem Traum, der dich umfängt.
Die Monster sind Symbole für ungebändigte Kräfte in deinem Leben, die dich manchmal zu überrumpeln scheinen. Dann bist du mit deiner Hilflosigkeit konfrontiert und dem Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten. Die Frage ist, wie du mit alldem umgehst. Sowohl mit den Träumen als auch mit dem, was dein Alltag an Alpträumen für dich parat hat, die zumindest so erscheinen, weil du nicht bemerkt hast, daß die Entwicklung sich schon längst angebahnt hat und das Szenario schon vorbereitet ist. Es geht auch um dein inneres Abschalten und Nicht-gewahr-sein.
Und im Traum übst du einfach. Du konfrontierst deine Angst, dich etwas Unkontrollierbarem zu stellen, was auch immer es ist. Du lernst mit Bedachtheit und Sorgfältigkeit zu agieren. Die Terroristen zeigen dir, daß du vor dir selbst nicht entfliehen kannst. Das bewußte Aufwachen lehrt dich den bedachten Umgang mit dir selbst und den anderen. Du weißt, daß du mehr bist als du denkst, und du fürchtest das Wissen in dem gleichen Maß, in dem es dich anzieht. Dabei ist die Angst ist nur eine Hürde, mehr nicht.
Du kannst in deinem Alltag umsetzen, was du im Traum schon geübt hast. Lass die Angst weg und betrachte die Dinge nüchtern. Lass die Ängste der anderen weg, die sich oft bei dir einschleichen. Es sind nicht deine eigenen. Da ist auch deine Sehnsucht nach Freiheit und der Entfaltung deiner Selbst, und der Wunsch zu wissen, daß dem tatsächlich nichts im Weg steht. Wenn du diese Dinge für dich lernst, kannst du sie auch einsetzen, um zum Beispiel deiner Freundin zu helfen. Die Herausforderung besteht darin, der beste zu sein, der du je sein kannst, und so stark wie noch nie, im Angesicht der Alpträume. Bis sie sich auflösen und ihr wahres Potential zeigen, das eigentlich deines ist.
Es mag wie eine Winzigkeit erscheinen, aber ist trotzdem entscheidend. Es ist die Art und Weise, wie du alles, was auf dich zukommt, wahrnimmst. Es können Gedanken sein oder Ereignisse, egal wie bedeutend. Bist du fähig, das alles in dein Erleben so zu integrieren, daß es für dich stimmig ist. Kannst du selber das Potential sehen. Ich meine hier nicht Macht, sondern die innere Festigkeit, das alles einfach nur auszuhalten, loszulassen und bewußt in dem Strom zu schwimmen, den du selbst kreierst ... der dein Leben ist. Und kannst du die Antworten, die du eigentlich suchst, dich finden lassen.
Ok ich hoffe das ist nicht zuviel auf einmal. Nimm es einfach als Anregung von meinem Blickwinkel aus, und ich hoffe, es hilft es dir ein bißchen weiter.
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