Karma und freier Wille
/// schrieb am 30. April 2002 um 12:36 Uhr (467x gelesen):
An Alle
wo liegt die Logik, wenn es einesteils heißt, jeder Mensch hätte einen freien Willen, andererseits müßte er aber ein schlechtes Karma abarbeiten. Würde ein schlechtes Karma abarbeiten zu müssen nicht bedeuten, daß es eine Instanz gäbe, die meine Leistungen bewertet. Ich wäre also nicht frei, sondern von einem Urteil und damit von einem vorgegebenen Maßstab abhängig.
Bedeutet einen freien Willen zu haben dann nicht, mir Fehler erlauben zu können, diese Fehler aus freien Stücken einsehen zu können und mich selbst für eine Wegänderung entscheiden zu können.
Ist dann freier Wille nicht gleichzusetzen mit der Unmöglichkeit daß es ein schlechtes Karma geben könnte.
Wie verträgt sich also die Behauptung, daß der Mensch einen freien Willen hätte mit der Vorstellung wir würden von einer Instanz im Jenseits für unsere Fehler und Sünden bestraft.
Ist nicht gerade das festhalten wollen an einer strafenden übergeordneten Instanz ein Indiz dafür, daß der Mensch seinen freien Willen überhaupt nicht einsetzen will, sondern daß er lieber beherrscht werden möchte. Nämlich von seinem strafenden Gott. Und widerspricht die Aussage vieler daß es sich um einen liebenden Gott handelt nicht dem Bild einer richtenden Instanz.
Meiner Meinung nach gibt es keine größere Liebe, als jedem Menschen zu gestatten seine Fehler zu machen und damit die Möglichkeit zu geben wachstumsfördernde Erkenntnisse zu gewinnen, während ein strafender Gott die freie Erkenntnis unterdrückt und damit das erkennende Wachstum behindert. Fehler ertragen zu können und eine Entwicklung geduldig abwarten zu können ist demnach göttliche Liebe.
mfg. ///
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Diskussionsverlauf:
- Karma und freier Wille ~ /// - 30.04.2002 12:36 (3)