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Re: es muß ja nicht gleich liebe sein, respekt würde reichen
sandra schrieb am 1. Januar 2004 um 22:42 Uhr (700x gelesen):

http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/11999/1.html
"Der Glaube der Amerikaner an ihr Land ist etwas Religiöses", so bringt schon um 1900 der Publizist Herbert Croly die Mentalität seiner
Landsleute auf den Punkt. Weil das so ist, Glaube und Territorium eine Einheit bilden, braucht Amerika keine Koranschulen, die im öffentlichen
Auftrag Mythenpflege betreiben; noch braucht es irgendeine Form von Zivilreligion oder Verfassungspatriotismus, die Heimatgefühle oder
soziale Zugehörigkeit simulieren. Das Land der Goldgräber und individuellen Glückssucher genießt längst selbst Kultstatus und ist darüber
hinaus selbst zum Mythos geworden.
Und weil das Bewusstsein des home, sweet home, das dem God bless America folgt und den Glauben an das America first stärkt, quasi zur
zweiten Natur geworden ist, braucht es in aller Regel auch wenig Aufwand seitens der Massenmedien, um nationale Regungen, Stimmungen
und Gefühle zu schüren. Sie müssen höchstens dann entfacht und befeuert werden, wenn das Land in einer schweren wirtschaftlichen oder
politischen Krise steckt oder wenn es darum geht, das Volk auf einen gemeinsamen Feind einzuschwören. Dann kann es schon mal
vorkommen, dass auf den massenmedialen Oberflächen das Sternenbanner prangt, Moderatoren großer Fernsehstationen ein öffentlichen
Bekenntnis zu ihrer Nation ablegen und Popstars wie Sting, Bon Jovi oder Bono, McCartney, Springsteen oder Crosby, Stills, Nash & Young
mit der amerikanischen Flagge auf der Bühne posieren, während Spezialkommandos in unwirtlichen Gegenden dieser Welt Banditen jagen und
mit Netzwerken aufräumen.
Um diese Verbundenheit der Leute mit dem eigenen Territorium zu zeigen, muss man nicht lange in den Archiven der amerikanischen
Geschichte wühlen, beispielsweise in den Erzählungen, Mythen und Legenden, die Gründungsväter, Trapper und Poeten wie Thomas Jefferson,
Waldo Emerson oder James Fenymore Cooper über das Land, die Leute und das freie Leben verbreitet haben. Dafür genügt meist schon ein
Besuch von Militärgedenkfeiern oder Sportveranstaltungen, wo im Zeichen des sportiven Siegesrausches die nationalen Gefühle im
Scheinwerferlicht mit Hymne, Sternenbanner und rechter Hand auf der linken Brust erzeugt und befriedigt werden, wo vergangene Helden und
Heldinnen der Nation unter dem Jubel der Zuschauer das Olympiafeuer entzünden oder wo die zerrissene und mit Blut befleckte Fahne von
Ground Zero in die Arena getragen wird.
... "Stolz auf ihr Land" zu sein, es für die "außerordentliche" bzw. sogar "großartigste Nation auf der Erde" zu halten und die "Nation zur
Selbstvervollkommnung" (Richard Rorty) aufzurufen, ist eher Regel als Ausnahme.
Die Liebe der Amerikaner zu ihrer Nation ist die eine Sache. Die andere ist der unumstößliche Glaube, vor über zweihundert Jahren in einer
neuen Weltgegend die beste aller möglichen Welten (God's own country) geschaffen zu haben. Als "das Land der Zukunft [und] der
Sehnsucht" steht Amerika seitdem nicht nur für Freiheit, Zivilisation und westliche Werte, es ist aufgrund der Vielfalt der Kulturen auch die
"erste universelle Nation" (Ben J. Wattenberg) und globale Gesellschaft, die die Welt bisher erblickt hat.
Das Römische Reich hat in Washington und der Pax Americana einen würdigen Erben und legitimen Nachfolger gefunden. Und da gläubige
und gottesfürchtige Menschen auch die Pflicht haben, andere (Ungläubige und Barbaren), notfalls auch gegen deren Willen, zu bekehren,
verspüren US-Amerikaner sich auch als das von Gott "auserwählte Volk", das die religiöse Pflicht und Mission hat, auf der Welt Frieden,
Freiheit und Gerechtigkeit zu verbreiten. "Amerika und Demokratie" für austauschbare Worte und Werte zu halten, diese Selbst- und
Heilsgewissheiten sind tief im Bewusstsein verwurzelt.
Sie brauchen halt noch viele Inkarnationen.
Sandra


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