re[7]: Alleingelassen... wo ist der weg?
Lingam * schrieb am
18. November 2009 um 22:26 Uhr (1170x gelesen):
Hi,
> Also was tue ich um abzuwarten das etwas mich findet um mir einen Hinweis zugeben?!?
Ist es denn so wichtig, dass dich etwas findet?
Ist es denn so wichtig, einen Hinweis zu erhalten?
Von wem willst du denn gefunden werden?
Und worauf willst du einen Hinweis erhalten?
Weißt du, im Grunde ist das Prinzip ganz einfach.
Du hast eine Vorstellung (Wunsch, Anliegen, Bitte, Trauma etc.), und die findet dich.
Hast du aber keine Vorstellung ...
> Einfach jeden morgen zur Arbeit gehen? Und sonst nichts tun?
Wenn das dein Weg ist.
Wenn es das ist, was du willst.
Die größte Erfüllung im Leben ist, nach der du dich gesehnt hast.
> Vielleicht mal gut das wir drüber sprechen - wie sieht denn das aus wenn Dich etwas findet? Ist nicht das Amulett so etwas? Ich bin in Tiefen Gedanken gewesen mich durch die Massen - 11.11. Köln - zu bahnen - meine Einkaufliste für die Konzertbeleuchtung
> durch zugehen - und dann trifft mich die Reflexion.
> Oder ist das schon nicht mehr ok - weil vielleicht mein Unterbewusstsein still immer noch für sie weiter nach etwas gesucht hat?
Je mehr du an einer Reflexion hängst, desto mehr bist du gefangen in ihr - wirst von ihr beherrscht.
Verstehst du ... du konntest nicht einfach weitergehen und denken "Oh, cool, das erinnert mich an die schöne Zeit von damals. Danke. War wirklich eine schöne Zeit." ...
... und dann ein sanftes Lächeln durch die Welt tragen.
Stattdessen hast du das Amulett mitgenommen, hast einen Brief geschrieben und dir völlig abgefahrene Gedanken zu diesem "Zeichen" gemacht.
Schlussendlich hast du dich nichtmal getraut, es abzusenden, und bist depressiv geworden.
Das ist der Grund, warum du deinen Weg verloren hast.
Du missinterpretiert die Dinge, die dir begegnen.
Oder sagen wir es anders, du denkst etwas in sie rein,
obwohl sie dir etwas ganz anderes vermitteln wollen.
Du weißt doch eigentlich, wo du stehst, und was dein eigentlicher Traum/Weg ist.
Warum fängst du dann nicht an, daran zu arbeiten (an dir selbst)?
Oder fallen dir negative Dinge nur an anderen auf?
Zu mir:
Wie die Dinge mich finden ...
Tja weißt du, ich sitze z.B. auf einer Bank.
Rauche eine Zigarette, und sehe mir die Bäume weiter hinten an.
Ich versuche meine Gedanken abzustellen und mich vom Alltag zu befreien.
Ich versuche, hinter die Dinge (u.a. die Bäume) zu sehen.
Dann kommt jemand.
Er setzt sich auf die Bank, und wir unterhalten uns.
Ich höre zu, und er erzählt.
Als es für mich interessant wird, fange ich an, langsam aber sicher, in die richtige Richtung nachzuhaken.
Ich stelle fest, das es jemand ist, der mich auf meinem Weg unterstützen soll (wie meistens eigentlich).
Ich versuche also soviel zu verstehen, wie es mir möglich ist, indem ich mich völlig außen vor lasse.
Er gibt mir etwas mit, mit dem ich erst sehr viel später etwas anzufangen weiß.
Er hat mir zu dem Zeitpunkt schon geholfen, obwohl das Unglück erst sehr viel später Eintraf.
Das war jemand, der mich gefunden hat.
Zeit und Ort spielten hier keine Rolle.
Was du hingegen beschreibst, habe ich auch.
Ich begegne Reflexionen.
Diese Reflexionen spiegeln mich.
Also begegne ich mir selbst.
Und kann daraus lernen und sehen, wo ich stehe.
Wie und wer ich zur Zeit bin.
Das ist schön, aber es ist kein Weg.
Es ist eine Hilfe.
Aber nichts, dem man nachlaufen, oder an dem man festhalten müsste/sollte.
Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet: 19.11.2009 0:49
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