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Guru: Der Guru
re: Beten
erwinio * schrieb am 9. Januar 2009 um 20:03 Uhr (1115x gelesen):

Hallo Nobby

Die Anhänger von mystischen Strömungen aller Weltreligionen haben ähnliches schon vor Jahrhunderten erkannt. Auf der einen Seite gibt es den Willen Gottes oder auch die Naturgesetze - auf der anderen Seite der Mensch, der dies zu übersteuern oder zumindest zu beeinflussen versucht. Es entsteht tatsächlich so eine Art feilschen:-). Man betet, weil man etwas wünscht, erhofft, erträumt.

Allerdings gibt es ja unzählige Gebetsformen und jeder Mensch mag in der Situation, in der er sich befindet, eine andere benötigen. Viele von ihnen gehen nicht davon aus, dass das Gebet ein eigentliches Bitten oder Betteln ist.

Meister Eckhart predigte das Gebet des Danks, unabhängig davon, was man kriegt. Versuchen, dankbar zu sein, ganz egal, ob Gott Dich zerstört oder Dich durchdringt. Das Bitten war ihm, mit meinen Worten, zu schäbig. Es degradiert Gott zu einem Wesen, das mit sich verhandeln lässt. Und es schlägt einen Keil zwischen Mensch und Gott, was der Mystiker zu vermeiden versucht.

Bruder Klaus betete:
"
Mein Herr und mein Gott - nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir / Mein Herr und mein Gott - gib alles mir, was mich führet zu Dir / Mein Herr und mein Gott, nimm' alles mir und gib mich ganz zu eigen Dir."
Aufgehen, sich aufgeben in Gott, nicht um dies oder jenes bitten, was man gerne möchte - sondern sich aufgeben für den Willen Gottes. Und wenn er Dir alles nimmt zu wollen, dass Gott das tut, das ist, was auch im Vater unser vorkommt:
"Dein Wille geschehe"

Das ist mehr eine Bitte oder eine Erinnerung an das eigene Ego, sich dem Naturgesetz oder Gott zu unterstellen, als dass es eine Bitte an Gott wäre.

Eine Mystikerin auf dem Sufismus hat sinngemäss gesagt: "Ich habe Gott gekauft. Der Preis war ich selber. Es war ein guter Handel."
Um solche Erfahrung kann man nicht bitten, man kann nur versuchen, alles persönliche Bitten zu lassen, also alles, was wir selber finden, sei gut für uns oder für andere.

Oder es gibt die unzähligen wortlosen Gebete, das Gebet des Herzens, der Liebe. Darin liegt eine grosse Kraft, aber der Weg dahin scheint oft einsam und verhüllt.

Im Herzen des Herzens liegt der Kern des Kerns des Menschen. Dahin mag kein Wort, keine Bitte, kein Gedanke durchdringen. Dort erklingt ein einziges, ewiges, unaussprechliches Wort. Was dahin durch dringt? Ich weiss nicht, vielleicht die Liebe, vielleicht die Sehnsucht unserer Erinnerung.

Auf dass jeder seine Art des Gebetes finde.

erwinio

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Beitrag zuletzt bearbeitet: 9.1.2009 23:40

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