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re: Moment mal !
eventuelle * schrieb am
6. Dezember 2007 um 15:53 Uhr (726x gelesen):
Hallo Nobby,
Du hattest das Thema "Zeit" schon mal angesprochen. Ich erinnere mich, dass ich auch was dazu gesagt habe, bin aber jetzt zu faul, nachzusehen, um daran anzuknüpfen. Ich glaube es war die Vorstellung (!) von einem Fluss der Zeit. Die Zukunft kommt auf uns zu, wir handeln in der Gegenwart und sie kristallisiert sich in der Vergangenheit. So in etwa vergleichbar den drei Aggregatzuständen des Wassers: Dampf, Flüssigkeit, Eis.
Wenn ich jetzt noch mal darüber nachdenke, so würde ich den Begriff der "Zeit" unbedingt in Relation setzen wollen zu unseren Sinnen und dem menschlichen Bewusstsein (wobei Bewusstsein noch definiert werden müsste, aber das haben schon gescheitere Köpfe als mein Dödel da oben gemacht ;-). Ich glaube, nur in dieser Verbindung gibt es "Zeit", weil die Vostellung davon uns das Leben erleichtert. Unser Intellekt nutzt ja alle nur erdenklichen Hilfswerkzeuge zum Kategorisieren, damit wir überleben können. Alle wissenschaftlichen Erklärungen stützen sich auf dieses menschlich "gefühlte" Geschehen. Wir sehen Sonne und Mond auf- und untergehen, das Bewegen des Meeres, Pflanzen wachsen, uns selbst alt werden und neue Generationen nachwachsen. Ein äußeres, durch unsere Sinne wahrgenommenes Geschehen, welches unser Bewusstsein formt. Natürlich sind wir auch dazu geneigt, diesen Begriff, da er einmal entstanden ist, zu abstrahieren, als selbständig existent anzunehmen. Ich denke aber, dass das irrig ist, weil "Zeit" ein aus dem menschlichen Bewusstsein, aufgrund von Erfahrungen und Beobachtungen gemachter, entsprungener Zustand ist. Dass wir heute eine Weltzeit haben oder eine Sonnenzeit sind ja Rückschlüsse bzw. Folgeschlüsse unserer Beobachtungen.
Interessant ist auch zu beobachten, dass, je weniger man sich von äußeren Dingen getrennt fühlt, Zeit eine immer geringere Rolle spielt. Folgt man dem Gedanken, so ist sie an dem Punkt, in dem man sich mit allem eins fühlt, nicht mehr existent. "Zeit" ist also tatsächlich relativ. Ich glaube, das kann jeder nachvollziehen, der schon mal erlebt hat, dass ein Moment eine Ewigkeit dauern kann, wenn große oder heftige Gefühle mit spielen oder jemand die "Zeit" einfach vergisst, weil er von einem Geschehen völlig in Anspruch genommen wurde.
So sind eigentlich unsere Sinne dafür verantwortlich, dass wir uns überhaupt darüber Gedanken machen, was "Zeit" ist. Sie sind ebenso dafür verantwortlich, dass wir uns so weit in Äußerlichkeiten bewegen. Deshalb ziehen sich manche Menschen zurück, um den Sinnen nicht mehr so viel Nahrung zu geben. Das finden die langweilig, deren Sinne viel Abwechslung benötigen. Aber die, die diesen Rückzug bewusst vornehmen, um ihrer Existenz auf den Grund zu kommen, leben in der Regel "zeitlos".
Mit anderen Worten, "Zeiterscheinungen", Zeitläufe", "Zeitgeist", das alles nimmt ihre Aufmerksamkeit nicht mehr in Anspruch. Das gibt uns einen kleinen Hinweis darauf, dass "Zeit" etwas Hausgemachtes ist und der Augenblick oder der Moment eigentlich eine Entscheidung des Bewusstseins. Wir bemerken es nur nicht, weil wir meistens mitten im Geschehen sind (mehr oder weniger). Habe letztens den "Indischen Lebenslauf" des Josef Knecht (Hermann Hesse) gelesen. Darin wird dieser Zusammenhang recht deutlich geschildert. Maya Maya.
eventuelle
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