re: Berufsverbot aus Glaubensgründen ?
Füchsin * schrieb am
26. Mai 2007 um 20:50 Uhr (602x gelesen):
Ich finde es ehrlich als einen größeren Skandal, wenn man Leute Kinder in Fächern unterrichten lässt, die sie nicht gelernt haben, und zwar nicht als Sublimierungsstunde, vorübergehend, sondern ganz offentsichtlich bewusst und ständig. Heraus kommen Schüler, die die Fächer nicht beherrschen. Das sind ja Zustände wie in der Dritten Welt irgenwo im Amazonas-Dschungel oder im Kongo. Das sind keine Zustände für ein zivilisertes Land.
Hier hat die Schule die Goldschmiedin mit kleiner Religionsunterrichtsausbildung für Fächer eingesetzt, für die sie absolut nicht qualifiziert ist, und ist ja nett, dass die Schüler bei ihr soviel Abwechslung geboten bekommen haben, aber Fachunterricht ist das keiner. Als Elterteil hätte ich den Rektor gesteingt und eine Ladung Mist zu eurem Unterrichtsministerium gekarrt und abgeladen. Der Staat ist verpflichtet, für eine ordentliche schulische Ausbildung zu sorgen was offensichtlich nicht geschieht und keiner regt sich darüber auf????? Wieso lässt ihr euch das bieten????
Was Religionslehrer betrifft, egal in welcher Religion, haben sie zwei Genehmigungen einzuholen: eins für den staatlichen Unterricht und es von ihrer Glaubensgemeinschaft. Als Jüdin würde ich mich auch bedanken, von einem Moslem unterrichtet zu werden oder als Jehovas Zeugin von einem Hindu, oder als Mormone von einem Voodoo-Priester. Ist kein betreffender Lehrer vorhanden, hat der betreffene Pfarrer, Pastor, Imam oder sonstiges Religionsoberhaupt der Gemeinde das Kind per Sonderunterricht innerhalb der Gemeinde zu unterrichten. Wie es etwa auch in den USA geschieht, wo die Eltern aus Freikirchen die Kinder zum Sonntagsunterricht vor der Messe schickt. Oder man schafft den spezifischen Religionsunterricht in dieser Schule ab und führt einen Ethikunterricht ein, den dann jeder unterrichten kann. Hätte vermutlich unbequeme Fragen ausgelöst.
Die Schule hätte somit einen Pastor einbeziehen müssen, statt einfach eine etwas unbedarfte Katholikin zu verwenden, die genau wusste - das bekommt sie ja eingetrichtert - dass sie katholische Religion oder bestenfalls Ethik unterrichten darf und sonst nichts. Andere Fächer permanent zu unterrichten ist ihr gesetzlich nicht mal erlaubt, sie hat keinerlei Berechtigung dazu. (Auch andere Lehrern nicht. Wofür gibt es eigentliche eine Fachlehrerausbildung!?) Ich verstehe somit den Protest und das Verbot des Bischofs vollkommen oder ein Verbot von seiten einer anderen Religionsgemeinschaft.
Ich verstehe nicht, wieso das bei euch das Unterrichtsministerium überhaupt durchgehen lässt, aber selbst wenn die Schule sie wieder einstellt, so darf sie sicher dort nicht ohne Erlaubnis ihrer Religionsgemeinschaft (d.h. hier des Bischofs) diese Religion unterrichten. So gilt das weltweit.
LG - Füchsin
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