re: Kartenlegerinnen, Vertrauen?
Malfi * schrieb am
19. Februar 2007 um 12:41 Uhr (581x gelesen):
Mein Verhältnis zu Kartenlegern ist ziemlich gespalten, aber erst seit Kurzem. Dazu ein kleiner Erfahrungsbericht.
Vor einigen Wochen rief ich spät nachts in meiner Verzweiflung (keine Übertreibung) bei Questico an, es war dieses Gratisgespräch, was man als "Einsteiger" so kriegt. In dieser Nacht ging es mir sehr schlecht, was in erster Linie daran lag, daß mein Kater schwer krank war. Klingt vielleicht banal, aber für mich war das der Horror, weil keine 6 Wochen vorher meine andere Katze gestorben war. Ich habe sehr an den Tieren gehangen, weil sie meine Familie waren und sie mich viele Jahre lang begleitet haben.
Ich hatte also diese sehr nette und einfühlsame Kartenlegerin am Telefon, der ich sagte, daß ich zwei schlimme Jahre hinter mir hätte (was stimmt; ich bin seit 2 Jahren arbeitsunfähig, da an bipolarer affektiver Störung erkrankt - der Volksmund sagt auch mansich-depressiv dazu), und daß ich nach dieser Zeit einfach mal wissen wolle, wie meine weitere Entwicklung aussähe; beruflich, privat usw.
Sie sagte mir, daß in den Karten deutlich zu sehen sei, daß ich schlimme Zeiten hinter mir hätte. Sie fragte mich dann, ob ich einen Todesfall in der Familie gehabt hätte, was stimmte - mein Vater ist vor einem halben Jahr gestorben, was für unsere Familie sehr schlimm war. Für mich war das insofern ziemlich hart, weil ich zu dem Zeitpunkt gerade aus der Klinik kam und es mir ziemlich mies ging (laßt mich dazu sagen, daß Psycho-Klinik eine sehr arbeitsreiche und lehrreiche Zeit war - ich hätte dringend eine Pause brauchen könnten) und ich mich sehr um meine Mutter gekümmert habe, da ich im gleichen Haus lebe.
Sie hatte also durchaus ein paar Punkte, die sie unmöglich wissen konnte. Nachdem wir eine Weile miteinander gesprochen hatten, habe ich sie dann ganz konkret gefragt, wie es mit meinem Kater weiterginge. Sie sagte mir dazu, daß ich mir keine Sorgen machen müßte, die Zeit der Abschiede und Verluste sei vorbei, und es würde mir im Sommer besser gehen. Berufllich käme alles wieder in die Reihe, und Kater würde gesund werden.
Nur wenige Tage später mußte ich den Kater einschläfern lassen, weil er Krebs hatte und höchstens noch ein paar - qualvolle - Wochen zu leben gehabt hätte.
Abgesehen davon, daß das WIRKLICH schlimm für mich war, hat es natürlich auch erstmal dafür gesorgt, daß ich die Aussagen dieser Dame in Zweifel gezogen habe. Wenn sie bei meinem Kater falsch lag, was ist dann von dem Rest ihrer Aussage zu halten?
Grundsätzlich bin ich ein positiver Mensch - fast schon zwanghaft, denn mit Pessimismus würde ich mir selbst das Leben zur Hölle machen (und mein Leben ist eh hart genug), aber trotzdem, der Zweifel nach diesem Gespräch bleibt...
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